Parcoursbauer Wolfgang Meyer wurde 75

Erschienen am 15.08.2013

Eisenhüttenstadt (MOZ) Am 12. August wurde Wolfgang Meyer aus Diehlo bei Eisenhüttenstadt 75. Jahre jung. Etwa 100 Gäste waren im Krug zum grünen Baum dabei. Darunter auch einige seiner Wegbegleiter aus Mecklenburg-Vorpommern. Dass der Jubilar seine ursprüngliche Heimat Vorpommern immer noch liebt, war auch daran zu erkennen, dass er bei der Geburtstagsfeier den Saal mit der Fahne von Greifswald dekoriert hat.

Die Stange muss in ihrer Auflage rollen - Wolfgang Meyer mit prüfender Hand und Zollstock beim CSI Sommerstorf 2013. Foto: Jutta Wego

Ursprünglich hatte Meyer mit den Pferden wenig im Sinn. Vielmehr lockten dem Liebhaber von Fischgerichten ausgedehnte Segeltörns am Greifswalder Bodden, die er auch heute noch ausgiebig genießt. Selbst als der Diplom-Ingenieur eine Arbeit in Eisenhüttenstadt aufnahm, blieb er auf dem Wasser und griff bei den Kanuten der SG Aufbau Eisenhüttenstadt zum Paddel. Bis sich seine Frau Brunhilde, eine auf Bezirksebene erfolgreiche Dressur- und Vielseitigkeitsreiterin, ein Pferd zulegte. Da sie bei der Pflege des Vierbeiners auch zunehmend ihren Mann in Anspruch nahm, verlegte sich das Interesse Wolfgang Meyers zunehmend auf den Reitsport.

Doch bei der Pferdepflege allein wollte er es nicht belassen. Längst hatte er dem lange verstorbenen Rudi Irmer, zu damaliger Zeit der gefragteste Parcourschef in der ehemaligen DDR, über die Schultern geschaut und ihm schließlich beim Parcoursbau geholfen. Diese Arbeit inspirierte den Tüftler. Schließlich baute er auf dem nur einige hundert Meter von seiner Wohnung entfernten Reitplatz in Diehlo selbst die Kurse. Bereits 1972 holte ihn Dr. Hubertus Simon zum Gorgaster A-Turnier als Parcourschef. Ab 1985 war Wolfgang Meyer der einzige in der DDR, der auf internationaler Ebene bauen durfte.

Die Zahl der Einsätze stieg von Jahr zu Jahr und bei den Olympischen Spielen 2004 gehörte Meyer zum zwölfköpfigen Team, das in Athen zuständig für das Springreiten war. Aus Altersgründen musste er sich vor fünf Jahren zunehmend aus dem internationalen Geschehen zurückziehen. Bei nationalen Turnieren aller Größenordnungen, stets in aktiver Begleitung seiner Frau Brunhilde, ist er aber nach wie vor regelmäßig anzutreffen.

Einer großen Zahl an jungen Parcourschefs hat er in den vielen Jahren das Einmaleins des Parcoursbaus beigebracht. Auch auf Verbandsebene war und ist Meyer sehr aktiv. Jährlich führen die Parcourschefs aus Berlin-Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern gemeinsame Seminare durch, die Wolfgang Meyer leitet. Inzwischen hat sich der Träger des Deutschen Reiterkreuz in Silber auch als Buchautor verdient gemacht. Natürlich beschäftigt er sich auch dabei mit Hindernissen und dem modernen Parcoursbau.  (FW)

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