Manfred Fruhriep ganz plötzlich gestorben
Erschienen am 15.01.2015
Uns erreichte die sehr traurige Nachricht, dass Manfred Fruhriep aus Ravenhorst bei Semlow ganz plötzlich im Alter von nur 63 Jahren gestorben ist. Der Ponyzüchter und einst erfolgreiche Springreiter war gesund, stand mitten im Leben und wollte seine Frau von der gemeinsamen Tochter Kati abholen, wo diese zu Besuch war. Weil er nicht kam und auch nicht zu erreichen war, fuhren sie am 12. Januar nach Ravenhorst in die Schlemminer Straße und fanden ihren Ehemann und Vater tot in seinem Bett.
Ein tiefer Schock für die Familie und seinen Vater Karl, der, nach einem Autounfall gesundheitlich stark angeschlagen, im Juni 90 Jahre alt wird. Mit ihm bildete Manfred Fruhriep eine Zuchtgemeinschaft. Ein Schock aber auch für die ganze Pferdewelt in Mecklenburg-Vorpommern, denn "Manni" Fruhriep war als absolute Frohnatur sehr beliebt und ausgesprochen hilfsbereit. "Wir können es noch nicht fassen, gerade erst war er bei uns im Stall", sagt Iris Bartelt, die Mutter der Springreiter Robert und Johannes Bartelt aus Schlemmin. Und weiter: "Ich habe als Reiterin in jungen Jahren so viel von Manni gelernt, es tut mir für seine Familie so unendlich leid, dass er so früh und so plötzlich gehen muss".
So kannten die Besucher der MeLa Manfred Fruhriep - die Pferdewelt in Mecklenburg-Vorpommern trauert um einen großen Sportsmann und Züchter. Foto: Jutta Wego
Die jüngere Generation wird Manfred Fruhriep vorwiegend als Ponyzüchter und Fahrer eines beliebten Schimmel-Vierspänners mit Shetlandponys kennen. Er war in jungen Jahren aber auch ein sehr erfolgreicher Springreiter. Flimmerpracht, Genovefa, Hatifah, Danilo, Nora Uta und Forint sind nur einige der Pferde mit denen er in der Sektion Pferdesport der BSG Semlow im Turniersport des ehemaligen Bezirkes Rostock erfolgreich war. Hasso Marten, der Großvater von Robert und Johannes Bartelt, selbst Reiter gewesen, sorgte als LPG-Vorsitzender in Semlow dafür, dass Pferdesport im Ort auf hohem Niveau betrieben werden konnte. Manfred Fruhriep war damals für die Pferde zuständig.
Nach 1990 wechselte der Verstorbene einige Jahre beruflich in die Jugendherberge Barth und war dort für die Pferde zuständig. Pferdezucht auf privater Basis betrieb er seit dieser Zeit zusammen mit seinem Vater. Die beiden züchteten Reitpferde (Mecklenburger) und Ponys. Ihre 1990 gezogene Jordan-Tochter Jasmin wurde 1993 in Mühlengeez Mecklenburger Siegerstute. Mit ihr zogen sie drei Adriano-Nachkommen und 2000 mit D’Olympic die Stute Dorina.
Die erste Ponystute im Stall war die 1990 geborene Lea (v. Legat). Aus ihr zogen die Fruhriep‘s 1998 mit Top Nordpol die Verbandsprämienstute Nordtour. Gentane (1993), Zierde (1994) und Norderney (1997) sind weitere Reitponystuten aus dem Zuchtstall von Manfred und Karl Fruhriep. Mit der Shetlandstute Kessy, die acht Fohlen brachte, wurden die Pferde der Zuchtgemeinschaft Fruhriep kleiner. Ijsselvliedt’s Raisa war 1992 die erste Welsh-A Stute im Stall, der 1999 Ratina und 2006 Grandel folgten. Shetlandponys, die Manfred später vierspännig fuhr, zogen die Fruhriep’s auch mit Whitegirl II, Wendy, Kira und Kira II. Zur Anpaarung ihrer Shetlandponystuten nutzten sie den Hengst Karat vom Kellerberg und für die Welsh-A Stuten Marcelino, die sie bei sich aufstellten. Insgesamt 31 Fohlen hat die Zuchtgemeinschaft gezogen.
Manfred Fruhriep, der auch Mitglied der Interessengemeinschaft der Shetlandponyzüchter war, wird der Pferdewelt schmerzlich fehlen. Seine rasanten Auftritte im Schauprogramm der Landwirtschaftsausstellung MeLa mit seinem Viererzug sind legendär. Immer mit einem Lächeln im Gesicht, war er der Liebling des Publikums. Unser Mitgefühl gilt in dieser schweren Zeit seiner Familie. (Franz Wego)