Neubrandenburg (20.-22.06.2008)
Erschienen am 22.07.2008
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In diesem Jahr fand das Reiterfestival in Neubrandenburg zum 55. Mal statt, wobei es zum dritten Mal hieß "Reiten und Musik".
Bei herrlichem Sonnenschein erlebten Zuschauer, Reiter und Organisatoren drei Tage Sport und ein unterhaltsames Programm. Am Freitagabend feierten die Vereinsmitglieder ausgelassen mit Zuschauern und Reitern eine Karaokeparty. Am Samstag gab es neben dem Sport eine Rassenschau. Hengste der Stationen Groß Vielen und Wolfgang Bahlke waren ebenso vertreten wie Shetlandponys, Haflinger, Fjordpferde, Araber, Friesen, Isländer und ein mächtiges Shirehorse. Ausgestellt wurden sie vom Reiterhof Teetzleben, Ponyhof Meesiger, Horst Mewes, Herbert Ehlert, Dr. Frank Dieffenbacher, Reiterhof Broda und Dieter Gronow.
Ein besonderes Highlight am Abend war der Wettbewerb "Mensch gegen Pferd". Dabei trat der 19-jährige Matthias Suchanow mit akrobatischen Sprüngen gegen Sybille Röseling vom Neubrandenburger Reitverein mit ihrem Pferd an. Bei der nächtlichen Sommertanzparty, die von Music-Town perfekt organisiert war, tanzten die Gäste bis in den Morgen. Am Sonntag zeigte der Reitverein dem Publikum noch etwas Besonderes. So sang die erst siebenjährige Katharina live ihre eigenen zwei Songs "Ich mach Dampf" und "Mein Freund Anton" während acht Reiter vom Reiterhof Teetzleben mit ihren Pferden dazu eine Quadrille aufführten.
Sportlich litt das Pferdefestival von 20. bis 22. Juni etwas unter der Hochzeit von André Thieme. Viele seiner Reiterfreunde, die sonst auch in Neubrandenburg ritten, waren zur Hochzeit geladen. Im Großen Preis am Sonntag (S*), präsentiert von der Music Town GmbH, traten nur zehn Paare an, von denen acht die Siegerrunde erreichten. Vier blieben erneut fehlerfrei und der Schnellste war Martin Wißenbach. Der Sommerstorfer, der immer stärker in den Vordergrund unserer Spitzenreiter rückt, pilotierte den Hengst Quick Lord in 36,96 Sekunden über den Kurs und gewann das Springen. Dicht dran war der für den Stall Vineta in Altenhagen reitende Este Jüri Sokolovski. Auf der Schimmelstute Bacardie blieb auch er fehlerfrei und benötigt 37,43 Sekunden. Zur Freude des Gastgebers ritt auch Steffi Rauschenberg auf Granne fehlerfrei und wurde mit 40,15 Sekunden Dritte. Es gab einen zusätzlichen Sieger. Weil die Zeitnahme beim Ritt von Olaf Jürgens (Polzow) nicht funktionierte, und er mit Grannymedes ebenfalls fehlerfrei war, blieb nur die Entscheidung, ihn zusätzlich als Sieger zu platzieren.
Bereits am Sonntagmittag gab es ein Zwei-Phasen-Springen Klasse S* mit acht Startern. - Große Freude bei Sandra Engelmann (Weitenhagen). Sie erreichte auf Pirgitta die zweite Phase und siegte mit vier Fehlern. Der favorisierte Jüri Sokolovski hatte Non Stop SV gesattelt und wurde mit zwei Abwürfen in der zweiten Phase Zweiter. Martin Wißenbach erwischte es auf Cervo bereits in der ersten Phase einmal (3. Platz).
Auch eine Qualifikation zum "Partner Pferd Cup" - Finale im Januar 2009 in Leipzig - gab es. In diesem S*-Springen gingen am Samstag 12 Reiter-Pferd-Paare an den Start. Es gab ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Jüri Sokolovski und Martin Wißenbach, das zu Gunsten von Sokolovski ausging. Auf Felicita war er sieben Zehntelsekunden schneller als Wißenbach auf Quick Lord. Hinter dem drittplatzierten Rene Hackbarth (Holzendorf) auf Louisiana wurde Ramona Schilloks (Ganschow) auf dem Trakehner Edelmark Vierte.
Bereits am Freitagnachmittag gab es ein M-Zwei-Phasen-Springen der Zwei-Sterneklasse. Auch hier dominierte Martin Wißenbach, der auf dem erst sechsjährigen Mecklenburger Cognac in der zweiten Phase den schnellsten fehlerfreien Ritt ablieferte. Max-Hilmar Borchert (Stechlin) am Wochenende zuvor der erfolgreichste Reiter in Fahrenwalde, lieferte mit Child of Spring erneut ein Klasseergebnis und wurde Zweiter. Am Freitag war auch Matthias Granzow (Passin) am Start, der mit Quentin Tarantino auf den 3.Platz kam.
In zwei M*-Springen führte Steffi Rauschenberg die Ehrenrunde an. Die Qualifikation zum "Partner Pferd" Junior-Cup am Sonntag gewann sie auf Liera mit Stilnote 8,0 und auf Granne wurde sie auch Vierte (7,6). Dazwischen reihten sich Anna Jürgens (Polzow) mit Amageddon (7,8) und Wibke Kuss (Altenpleen) mit Rebell (7,7) auf dem 2. und 3. Platz ein. Am Samstag setzte sich Steffi Rauschenberg in der leistungsstarken 2. Abteilung auf der Mecklenburger Stute Granne gegen Jüri Sokolovski durch, der auf Non Stop SV Zweiter wurde. Die 1. Abteilung sicherte sich Lisanne Hust (Dersekow) auf Serious vor Sandra Engelmann auf Pirgitta.
Es gab ein weiteres M*-Springen am Sonntag, in dem sich Steffi Rauschenberg (2. Platz auf Granne) der Finnin Kati Lekander geschlagen geben musste, die mit zwei Zehntelsekunden Vorsprung auf Merveille St.Loise gewann. Das in Zirzow trainierende Paar hatte schon ein L-Springen für sich entschieden. In einem L-Stilspringen führte Olivia Heidecke (Weitenhagen) die Konkurrenz bei Stilnote 7,8 mit deutlichem Vorsprung an. 8,0 hieß die Siegernote im Ponystilspringen Klasse A um den IG-Ponycup, das Gesche Beerbaum (Grapzow) auf Nantaro gewann.
Die Siege in den vier Springpferdekonkurrenzen waren verteilt. Martin Wißenbach siegte in Klasse M mit Wertnote 8,2 auf Cognac, der vor allen Dingen immer sehr locker springt. Die Silberschleife ging an Matthias Granzow auf Comic (8,1). In Klasse L stand Jüri Sokolovski mit dem Hengst Command (8,5) an der Front der Siegerehrung. 8,3 gab es für Martin Wißenbach auf Valiant W. In Klasse A setzten sich bei den Fünfjährigen zwei Polzower an die Spitze. Anna Jürgens gewann auf Akuto (8,3); Marcel Dethloff wurde auf Kiamon Zweiter (8,0). In der Abteilung der Vierjährigen erhielt Kati Lekander mit Wertnote 8,3 auf Le Jeune den Vorzug vor Jüri Sokolovski auf dem Hengst Chicago Cup (8,2) und der Cellestial-Stute Catharina (8,0) unter Matthias Granzow.
In den höheren Dressurprüfungen setzte sich Ralf Voß (Ritzerow) gegen die Konkurrenten durch. In der M3 siegte er mit Wertnote 7,8 auf Lamborghini, den er auch in der L-Dressur L2 mit 8,2 an die Spitze ritt. Rene Mencke (Ganschow) wurde in Klasse M mit fünf Zehnteln Rückstand auf den Gestütshengst Luxor Zweiter. Der 3. Platz ging an Agnes Burmeister (Parkentin) auf Prinz (7,1).
Hinter Ralf Voß setzte sich Kerstin Werner (Zum Mühlental) in der L2 mit Saviolo (8,0) und Devina (7,8) an die zweite und dritte Position. Auch eine Qualifikation zur "Dressur-Chance 2008" war für Nachwuchsreiter ausgeschrieben. Anna Rindler (Miltzow) siegte mit Wertnote 7,6 auf Pony Penelope vor ihrer Dauerkonkurrentin Kati Spierling (Neuenkirchen), die mit Verra (7,4) ebenfalls ein Pony unter dem Sattel hatte, mit dem sie die Qualifikation zum IG-Ponycup gewann (8,4). Nach Bütow ging der 3. und 4. Platz in der L8. Für Julia Bergmann auf Flora gab es eine 7,1. Eileen Schulz erhielt auf Paula Wertnote 7,0.
Die Dressurpferdeprüfung Klasse A ließ sich der Kempke Hof als Dressurhochburg nicht nehmen. Markus Suchalle siegte mit Wertnote 7,5 auf Downtown vor Kerstin Werner auf Saviolo (7,4). Erstmals war der Stall Schmidt in dressurbetonten Prüfungen am Start. Annemarie Finger gewann mit Wertnote 8,5 auf Anhieb die Reitpferdeprüfung auf Cape Capital. Einen Veranstaltersieg gab es noch im Führzügelwettbewerb. Anna Hofmann durfte sich über die goldene Schleife freuen.