Bericht vom Frühjahrsmeeting in Oldenhagen
Erschienen am 03.05.2010
Anna Jürgens schlug den Derbysieger
Gelungener Saisonauftakt in der S-Klasse mit guter Organisation und großer Gastfreundschaft in Oldenhagen bei Greifswald.
Anna Jürgens aus Polzow gewann am 2. Mai den Großen Preis (S*) beim 16. Dressur- und Springturnier des Reitsportclubs „Greifswalder Bodden“ Neuenkirchen. Derbysieger Thomas Kleis legte in der Siegerrunde des schweren Springens auf dem Hengst Copasetic einen schnellen fehlerfreien Ritt in 41,17 Sekunden vor. Die 23-jährige Studentin Anna Jürgens konterte direkt als nächste Starterin auf dem Schimmel Levado.
Noch mit etwas Frust geladen, weil ihr der Zweite des Hamburger Derbys aus dem letzten Jahr, Matthias Granzow (Passin), als letzter Starter den schon sicher geglaubten Sieg im S-Zeitspringen am Samstag noch streitig machte, ritt Anna Jürgens vom Start weg mit hohem Risiko voll auf Angriff. Ihr neunjähriger Levisto-Sohn Levado schien zu wissen worum es geht, blieb fehlerfrei und war nach 37,99 Sekunden im Ziel. Der 18-jährige Sven Sternekieker war auf Ravaela mit 39,98 Sekunden zwar noch
etwas schneller als Thomas Kleis, konnte den verdienten Sieg von Anna Jürgens aber nicht mehr verhindern. „Ich war wohl mal mit einem Sieg dran, nachdem ich bei so vielen Turnieren schon Zweite war“, sagte Anna Jürgens freudestrahlend nach dem Erfolg. Ihre sportlichen Konkurrenten gönnten es der sympathischen jungen Dame von Herzen.

.jpg)
Am Samstag wurde Matthias Granzow seiner Favoritenrolle gerecht und siegte im S-Zeitspringen auf dem Schimmelhengst Cheval de
Blanc mit fehlerfreiem Ritt in 57,42 Sekunden vor Anna Jürgens, die mit Levado zwar die schnellste Grundzeit hatte, aber vier Strafsekunden für einen Abwurf kassierte und auf eine Endzeit von 58,39 Sekunden kam. Auch in diesem Springen wurde Thomas Kleis Dritter auf Quanto Fino, den er erst 14 Tage im Stall hatte und fügte seinem Ergebnis auf Copasetic einen vierten Platz hinzu.

Rene Rückert (Poel) gewann am Sonntag das mit zwei Sternen ausgeschriebene Zwei-Phasen Springen Klasse M. Auf dem sechsjährigen Chacco-Blue Nachkommen Cosmic Blue war er in der zweiten Phase eine Sekunde schneller als Steffi Rauschenberg (Neubrandenburg), die ansonsten, ebenso wie die erfolgsgewohnten jungen Damen Theresa Beste (Passin) und Janin Stechow (Steffenshagen) etwas glücklos ritt. Matthias Granzow wurde mit dem siebenjährigen Casanova (v. Cellesial) Dritter.
Die beiden Abteilungen des M*-Punktespringens gingen an Lars Köhler (Ranzow) auf Polido und Johannes Bartelt (Marlow) auf Lesley B. Auf der sehr sicher springenden zehnjährigen Laptop-Stute Lesley B gewann der 17-Jährige auch das L-Springen mit Stechen am Sonntagmorgen. Zwei weitere Abteilungen L-Springen gingen an Hartmut Ross (Passin) auf Spatzi und Janna Lass (Griebenow) auf Catch me. Ihre jüngere Schwester Franziska Lass gewann mit Pony Hanna WE das Zwei-Phasen Springen Klasse A.
In den drei Springpferdeprüfungen gab es 17 Mal die Wertnote 8,0 und besser. Das zeugt von der Qualität der Pferde die am Start waren. Die erfolgreichsten waren Rene Rückert, der auf Chacco (v. Chacco-Blue) mit Wertnote 8,4 in Klasse M siegte, vor Andreas Brandt (Neuendorf) auf Escada JS (8,3). Die höchste Siegernote gab es mit 8,5 in Klasse L für die Stute Cheyenne unter Kati Lekander (Zierzow). Thomas Kleis wurde mit 8,4 auf Quax Zweiter. In Klasse A siegte Sven Busse auf der Mecklenburger Staatsprämienstute Quantana mit Wertnote 8,3. Rene Rückert folgte mit Curley Joe Peba auf Rang 2 (8,2).

Auch in der Dressur ging es bis Klasse S und den Sieg in der S3 ließ sich Landesmeister Ronald Lüders nicht nehmen, der auf der Dionysos-Stute Tacita Wertnote 7,8 erhielt. Zuvor hatte der Bereiter des Gestütes Kempke Hof, der regelmäßig in Oldenhagen zu gast ist, schon die mittelschwere Dressur mit Tacita gewonnen (7,6). In beiden Prüfungen wurde Katrin Stolz aus Hitzhusen (Schleswig-Holstein) mit Proud Rocketti Zweite.
Die Dressurpferdeprüfung gewann der 44-jährige Berufsreiter aus Plaaz mit Wertnote 8,0 auf der fünfjährigen Stute Lauriena (v. Londonderry). Mit Wertnote 7,4 folgte Katrin Schlönvogt (Wusterhusen) auf Patricia. Die Eignungsprüfung brachte einen Doppelerfolg für Vielseitigkeitslandesmeister Andreas Brandt (Neuendorf), der mit Chacco siegte (7,4) und mit Carlo B Zweiter wurde (7,2). Die erste Reitpferdeprüfung des Jahres für dreijährige Pferde gewann Anne Pape (Stülow) mit dem Reitponyhengst Dance on Top II (7,83). Ihr Teamkollege Rüdiger Tremp gewann die Prüfung der Vierjährigen auf
Sandro Speed ebenfalls mit 7,83.

Es gab eine Pony L-Dressur, in der die FEI-Mannschaftsaufgabe für Ponys zu reiten war. Diese gewann mit großem Vorsprung Michele Zuther (Klein Labenz) auf De Finessa (776 Punkte). Mit 699 Punkten folgte Anna Rindler (Miltzow) auf Penelope. In der L-Dressur L3 war das Ergebnis umgekehrt. Anna Rindler und Penelope siegten mit 7,6 vor Michele Zuther und De Finesse (7,5) sowie Marie Kirchner (Eldena) auf Vito (7,4).
Die einheimische Kati Spierling ist jetzt mit Großpferden beritten und wurde auf dem von der Familie gezogenen Saverio-Sohn Santinus Zweite in der Dressurreiterprüfung (7,5) hinter Michele Zuther und De Finessa (7,7). Einen fünften Platz gab es in der L-Dressur L5 auf der Fuchsstute Befana.
Das traditionelle Frühjahrsturnier vor den Toren der Hansestadt Greifswald in Oldenhagen gehört zu den größten in der Region und zog auch in diesem Jahr, nicht zuletzt wegen der guten Organisation und großen Gastfreundschaft zahlreiche Spitzenreiter an.
(Franz Wego)