Pasewalk: Bericht vom Pfingstturnier 2010
Erschienen am 26.05.2010
Pasewalker Pfingstturnier sehr attraktiv
Hohe Starterfelder mit mehr als 1.100 Nennungen und gut besuchte Turniertage mit Richard Robinson als Sieger im Großen Preis
Pferdesport gehört ebenso zur Geschichte der Stadt Pasewalk wie das Kürassier Regiment Königin Nr. 2. 1953 hoben Wilhelm Schultz, Ernst Ziemendorf, Erich Stabenow, Richard Beschoren und Heinz Schultz die erste Nachkriegsorganisation in Pasewalk aus der Taufe. In diesem Jahr gab es das 51. Pasewalker Pfingstturnier mit vollen Starterlisten und guter Besucherresonanz, obwohl das Wetter am 1. Turniertag Kapriolen schlug.
Allein fünf S-Springen standen an den drei Turniertagen auf dem Plan. Darunter ein Barrierenspringen unter Flutlicht und eine Qualifikation für die STOOF-Junior-Future Tour für Reiter bis 23 Jahre. Höhepunkt war der Große Preis am Pfingstmontag, ausgeschrieben mit Siegerrunde.
Dazu hatten sich acht Reiter-Pferd-Paare qualifiziert, von denen vier auch in der zweiten Runde strafpunktfrei blieben. Anna Jürgens aus dem benachbarten Polzow, die zuletzt mit großartigen Ergebnissen in schweren Springen aufwartete, hatte die Fans auf ihrer Seite. Sie war auch oft vorn dabei, doch ein S-Sieg gelang ihr vor „fast“ heimischer Kulisse nicht. Im Großen Preis war sie als einzige
mit zwei Pferden in der Siegerrunde vertreten. Mit Levado gab es zwei Abwürfe (7. Platz). Mit seinem ein Jahr jüngeren Halbbruder Amageddon blieb sie jedoch fehlerfrei und kam mit 37,13 Sekunden ins Ziel. Doch es ging noch etwas schneller. Das bewies Richard Robinson (Sommerstorf) mit dem Hengst Quick Lord der ebenfalls fehlerfrei blieb, mit 36,87 Sekunden das Springen gewann und damit seinen Titel aus dem Vorjahr (auf Chaplin) verteidigte. Er hatte wie schon 2009 die Ehren mit dem Siegerpreis, ein Fahrrad, auf die Ehrenrunde zu gehen. Fehlerfrei blieben auch Jan Philipp Schultz (Böbs) auf Lincoln und Steffen Schott (Stall Vineta) auf Costa-Calida die den dritten und vierten Platz belegten.

Am Sonntag im S Punktespringen hätte es fast zum Sieg für Christoph Lanske (Stall Vineta) auf Coriano’s Chiavenna gereicht. Erik Welling (Brandenburg) auf Consul jun. und Jan Philipp Schultz auf Red
Romantica S waren aber etwas schneller und belegten die Plätze eins und zwei. Vierter wurde Felix Ewald (Groß Viegeln) auf Abke. Am Samstag gewann der Bereiter von Holger Wulschner das S-Springen, und schon hier musste sich Anna Jürgens auf Amageddon und Levado mit dem zweiten und dritten Platz begnügen.

Das Barrierenspringen sicherte sich mit vier Fehlern im dritten Stechen Jan Philipp Schultz auf Lincoln. Christoph Lanske wurde auf Coriano’s Chiavenna Zweiter vor Richard Robinson auf Legurio. Die Qualifikation der STOOF-Junior-Future Tour gewann Max-Hilmar Borchert (Stechlin-Menz auf Cellistial. Dem jungen Mann gehört die ganze Sympathie der Region, weil er eine schwere Krankheit hoffentlich überstanden hat. Steffi Rauschenberg (Neubrandenburg) war mit Liera etwas langsamer und wurde vor Lina Meier (Zierow) und Ribana Zweite. Steffi sicherte sich zuvor aber eine Abteilung des Zwei-Sterne-Springens Klasse M vor Steffen Schott auf dem
Hengst Callboy. Auch in der 2. Abteilung lag mit Christoph Lanske und Bacardie ein Vineta-Reiter auf Platz zwei. Der Sieg ging an Uwe Knospe (Stargarder Land) auf Exelsior.

Die jüngste Reiterin im Feld, Laura Strehmel (17/Neustadt/Dosse) setzte sich in der „Jagd um Punkte (Zwei-Sterne M) auf Levon durch. Tierarzt Dr. Jörg Neubauer (Tarnow) wurde auf Matador Zweiter. Große Felder gab es in den vier Abteilungen der Ein-Sterne M-Springen. In der 1. Abteilung des Zwei-Phasen-Springens machte Ralf Schneider (Klockenhagen) mit Bomba den Doppelerfolg der beiden Polinnen Monika Dulczewska auf Zelena und Julia Kruszyniewicz auf Zywago noch zunichte. Es waren eine ganze Reihe polnischer Reiter in Pasewalk am Start die auch in der 2. Abteilung durch Krystof Tarasek und Carpino mit dem zweiten Platz zufrieden sein mussten. Der Sieg ging an Theresa Beste (Passin) auf Con La Capri. Es gab aber auch einen Sieg für Anna Jürgens. Den holte sich die 23-Jährige in der 2. Abteilung des M-Springens am Samstag auf Amageddon. Die 1. Abteilung gewann Wilhelm Schröter (Holzendorf) auf Lamiro vor Uwe Knospe und Exelsior.

32 Mal stand in den Protokollen der fünf Springpferdekonkurrenzen eine 8,0 und besser. Die höchste Note erhielt mit 8,7 Steffen Schott bei seinem M-Sieg auf dem gekörten fünfjährigen Quidam’s Rubin-Sohn Quinchy. Sven Busse (Weitenhagen) wurde auf Quantana (v. Quando-Quando) mit 8,5 Zweiter. Schott und Quinchy hatten schon eine L-Abteilung mit 8,6 gewonnen. Mit einem tollen Ritt auf Glenn Loredo (v. Glenn Alme) überraschte auch Luisa Blach (Poel), der mit 8.7 bewertet wurde und zum Sieg in einer Springpferde-A vor Steffen Schott und Catex (8,5) führte. Auch Daniel Wascher war in Pasewalk am Start und gewann auf
dem Landgestütshengst Underberg (v. Ussuri xx) die L-Abteilung der Sechsjährigen mit 8,5. In Klasse M wurde das Redefiner Paar hinter Steffen Schott und Quinchy mit 8,6 Zweiter.
Die L-Dressur L5 und die M-Dressur M3 gingen nach Alt-Lübars und Elisenau. Bester MV-Reiter in der M3 war Ralf Voss (Ritzerow) mit Santana auf dem dritten Platz (7,4). In der L5 war es Kerstin Werner mit Saviolo auf Platz zwei (7,5). Susanne Clasen (Laage), die die A-Dressur A7 gewann, wurde auf Lord Calypso Dritte vor Ralf Voss und Santana.
In der Dressurreiterprüfung gab es einen klaren Sieg für Kati Spierling (Neuenkirchen) auf Befana (8,0). In Klasse A siegte Theresa Herkt (Krackow) auf Aphrodite (6,8). Sieger der beiden Fahrprüfungen Klasse A für Zweispänner wurden Karsten Strack (Usedom) im Standard-Hindernisfahren und Anja Krüger (Katzow) im Glücks-Hindernisfahren. (Franz Wego)