Spoitgendorf (08.-10.08.2008)
Erschienen am 11.08.2008
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Matthias Granzow (Passin) hat eine Woche nach seinem Erfolg in Blowatz auch den Großen Preis beim Turnier am 10. August in Spoitgendorf gewonnen. Der Reit- und Fahrverein Zehlendorf/Recknitztal, der dort seine Turniere durchführt, hatte den Großen Preis erstmals in Klasse S ausgeschrieben, was Spitzenreiter wie Matthias Granzow, Heiko Schmidt und André Thieme lockte. Granzow genoss den Vorteil, als Letzter starten zu können, weil er im Umlauf der Schnellste war und nach Ergebnis gestartet wurde. Heiko Schmidt hatte auf dem Mecklenburger Coco dem bis dahin auf Katie riddle (0/35,50) und Aragon Rouet (0/36,05) vorn liegenden André Thieme (Plau) die Führung entrissen und kam auf dem Vizebundeschampion des vergangenen Jahres fehlerfrei in 34,80 Sekunden ins Ziel. Matthias Granzow ritt den Holsteiner Schimmelhengst Cheval de blanc, der sich von Turnier zu Turnier steigert, ebenfalls fehlerfrei und galoppierte nach 32,37 Sekunden durch die Zeitlichtschranke. Damit erritt sich Matthias Granzow bereits zwei Siege in Großen Preisen innerhalb von zwei Wochen. "Der Hengst hat viel Springvermögen und ist sehr vorsichtig, wenn er seine Nerven im Zaum behält. Ich habe immer an ihn geglaubt, jetzt zahlt sich meine Geduld aus", sagte der 31-Jährige.
Das Turnier in Spoitgendorf unter Leitung von Jens Labuzinski und Enrico Finck mausert sich und wird von Jahr zu Jahr auch für Berufsreiter attraktiver. Dabei verlieren die Veranstalter aber nicht den Basisbereich aus dem Blick. Allein acht Prüfungen/Wettbewerbe waren in den Klassen E und A ausgeschrieben. Knapp 1.000 Startmeldungen wurden für das diesjährige Turnier mit 24 Ausschreibungsteilen im Herzen von MV abgegeben. Dabei profitierte der Veranstalterverein auch vom Ausfall des Turniers in Wittenbeck, das im nächsten Jahr wieder stattfinden wird.
Das M-Springen der Zwei-Sterneklasse, ebenfalls am Sonntag ausgetragen, sicherte sich die Grevesmühlenerin Juliane Weihs auf Atlantis Z. In der zweiten Phase war sie auf der Schimmelstute sieben Zehntelsekunden schneller als Nachwuchsreiter Sven Sternekieker auf Wicenzo, der seit geraumer Zeit bei Andreas Zahn in Groß Viegeln trainiert. Jörg Möller (Garlitz) wollte nach seinem Reitunfall in Groß Lüben eigentlich erst in Mühlengeez wieder einsteigen, nannte aber noch schnell für Spoitgendorf nach und kam in diesem Springen mit Kapitol auf den 3. Platz.
Im M-Springen am Samstag führte Michael Nagel die Konkurrenz nach fehlerfreiem Stechen mit Casandra und Larissa an. Auf Cellestino gewann der Gadebuscher zudem eine Springpferdeprüfung. Andreas Bäse hatte fast ein "Heimspiel" und kam mit Cyprus Hill und Cader Noir in dem Ein-Sterne-Springen auf die Plätze drei und vier.
Immer mehr ins Blickfeld rückt die 17-jährige Lisa Böseke aus Wessin. Sie gewann am Sonntag ein Zwei-Phasen-Springen Klasse L mit fehlerfreiem Ritt in 25,01 Sekunden auf dem 12-jährigen Pavarotti. In der 1. Abteilung führte Sven Strauß (Zierzow) die Ehrenrunde auf Bajar vor Turnierleiter Enrico Finck/Solist an. Dessen Tochter Anna-Lena Finck gewann am Samstag das Stilspringen Klasse E mit 8,0 auf demselben Pferd. Am Samstag im L-Zeitspringen waren Mike Ortmann (Bollewick) auf Acorinho in der 1. Abteilung und Susen Lange vom Gastgeber Zehlendorf-Recknitztal auf Primera in der 2. Abteilung die Schnellsten. In den beiden Abteilungen des Abschlussspringens (L-Punkte) führten Luisa Blach (Poel) auf Quellharmonie und Norbert Schönfeld (Teschow) auf Caprina die Ehrenrunden an. Im Stechen des Flutlichtspringens war Steffen Kaiser (Bollewick) auf Kolida der Schnellste.
In den Prüfungen für junge Pferde sicherten sich Heiko Schmidt und seine Ehefrau Katrin drei Springpferdeprüfungen mit hohen Wertnoten von 8,3 und 8,6 auf Claretta und Carmina, beide von Cellestial abstammend. In den Dressurprüfungen siegte mit 7,8 und 7,6 zweimal Britta Przybilski (Kempke Hof) auf Donnewin (Klasse A). Einmal führte Sabine Gold (Poseritz) in Klasse A die Ehrenrunde auf Sunny Time an (7,5). Unter ihrem neuen Familiennamen Hartig, gewann die frühere Anne Pyrek auf Solist die L-Dressur L3 vor Berit Schaepe (Mühle Altkalen) auf Dontardo (7,4), mit dem sie später aber die L5 (7,6) vor Britta Przybilski/ Donnewin 7,4) gewann.