Pinnow (12.-13.05.2007)
Erschienen am 13.05.2007
Es gab Befürchtungen, wenn man den Wetterberichten glauben schenkte, dass der neue Termin, den der Reit- und Fahrverein Pinnow, am Rande der Landeshauptstadt Schwerin gelegen, buchstäblich ins Wasser fällt. Nichts dergleichen: Wenige Regentropfen am Samstag waren eher hilfreich und der neue Termin, mit einer großzügiger als bisher abgefassten Ausschreibung, bescherte dem "Petersberg" ein großes Teilnehmerfeld mit mehr als 800 Startmeldungen. "Wir freuen uns, dass die Änderungen dazu beigetragen haben, dass wieder deutlich mehr Reiter zu uns nach Pinnow gekommen sind", sagte der sichtlich zufriedene Turnierleiter und Vereinschef Willi Behring.
Auch Heiko Schmidt, der derzeit noch auf sein Spitzenpferd Lagano verzichten muss, der nach Verletzung aber wieder im Training ist, machte einen Abstecher nach Pinnow. Neben dem Einsatz junger Pferde war es vor allem der erste Start seiner Ehefrau Kathrin nach der Babypause, der das besondere Interesse nicht zuletzt des halb auf sich zog, weil sie den Stempelhengst der Hengststation Schmidt in einem M-Springen an den Start brachte. Sie ritt zwar nicht die Siegerzeit, blieb aber fehlerfrei, wurde Fünfte und machte das Experiment zu einem vollen Erfolg. "Etwas aufgeregt war ich schon. Immerhin habe ich lange ausgesetzt und mir war bewusst, dass alle Augen auf mich schauten, weil es gerade Cellestial war den ich bei meinem ersten Start ritt", sagte Kathrin Schmidt. Am Samstag sattelte Heiko Schmidt mit Cover Lady auch selbst eines seiner jungen Pferde und gewann prompt eine Abteilung des M-Punktespringens vor seiner Bereiterin Sarah Noujaim, die auf Gedeon eine Sekunde langsamer war.
Mit Husarenritten, die nicht immer unbedingt kontrolliert waren, kam die 16-jährige Sarah Hasselbeck zu zwei Siegen. Die aus dem benachbarten Crivitz stammende Reiterin gewann auf der vorsichtig springenden Schimmelstute Assja die erste Abteilung des M-Punktespringens vor Daniel Wascher (Redefin) auf dem Hengst Contact Me und gewann auch die Qualifikation zum CSI-Junior-Springcup mit drei Sekunden Vorsprung vor Christoph Lanske (Altenhagen) auf Arctos. In diesem M-Springen gelang Theresa Beste (Passin) ein weiterer fehlerfreier Ritt mit dem sie Dritte wurde und damit wie die beiden Erstplatzierten die Fahrkarten zum CSI in Redefin löste. Die Crivitzer Reiter waren in Pinnow besonders erfolgreich. Auch Vereinschef Wilfried Holl führte auf Queen de La mit dem einzigen fehlerfreien Ritt im Stechen einmal die Ehrenrunde in einem L-Springen an. "Die Stute ist besser als ich", sprudelte es nach dem Ritt aus dem 49-Jährigen heraus.
In der Dressur, in Pinnow erfreulicherweise stets mit hohem Stellenwert versehen und von Ina Malgadey bestens organisiert, war die für Redefin reitende Berlinerin Janett Köhler die herausragende Reiterin. Auf dem Mecklenburger Hengst Durango gewann sie beide M-Dressuren mit Wertnoten von 8,0 (M2) und 8,1 (M5). Dabei ließ sie am Samstag den einheimischen Rainer-Joachim Janzenz auf Westpoint (7,4) und am Sonntag ihren Teamkollegen Roland Volkmann auf dem Gestütshengst Anrit (7,9) hinter sich. Auch die Dressurreiterprüfung ging mit Wertnote 7,5 an Janett Köhler auf Dream World. Dressurorganisatorin Ina Malgadey wurde in dieser Prüfung auf Escada Zweite (7,4). 7,3 erhielt das Paar in der ersten Abteilung der L-Dressur L8, womit sie ebenfalls Zweite wurden. Der Sieg ging an Rainer-Joachim Janenz auf Westpoint (7,5).
Im Rahmen des Pinnower Turniers wurden auch die Kreismeister des Kreises Parchim in der Dressur ermittelt. Die Titel gingen bei den Junioren an Fanny Nowak vom Reitverein Raben Steinfeld "Hubertus". Kreismeisterin bei den Jungen Reitern wurde von gleichen Verein Anika Saß. Der heimische Verein Pinnow heimste sich durch Ina Malgadey den Titel bei den Reitern/Senioren ein.