Das traditionelle Dressur- und Springturnier in Demmin erlebte am Wochenende seine 61. Auflage. Der Run auf die Prüfungen war groß. "Wir freuen uns, dass so viele Reiter gemeldet haben, damit ist unsere Kapazitätsgrenze aber auch fast erreicht", sagte Turnierleiterin Karin Lüdke, die sich für die große Unterstützung der vielen Helfer und Sponsoren bedankt. Fast 800 Startmeldungen gingen für die 21 ausgeschriebenen Prüfungen ein.

Das Hauptspringen am Sonntag sicherte sich die Neubrandenburgerin Steffi Rauschenberg auf der Lesotho-Stute Liera. In der Siegerrunde des mittelschweren Springen lieferte die 23-Jährige eine fehlerfreie Runde in 49,41 Sekunden. Fast hätte sie einen Doppelerfolg verbucht. Auf ihrem zweiten Pferd Quintina SR war sie fünf Sekunden schneller. Das hohe Tempo forderte aber Tribut, mit vier Fehlern wurde das Paar Dritte. Den zweiten fehlerfreien Ritt lieferte Christoph Lüth (Ivenack) der damit auf Unox Zweiter wurde. "Meine Pferde sind gut in Schuss, das gibt Selbstvertrauen und Sicherheit", sagte Steffi Rauschenberg nach ihrem Erfolg. Im M-Springen am Samstag musste sich Steffi Rauschenberg auf der Fuchsstute Quintina SR nur Julia-Marie Knospe (Wusterhusen) geschlagen geben, die das Springen auf Celyn mit zwei Sekunden Vorsprung gewann. Die 20-Jährige hat am Sonntag auch eine Abteilung des Punktespringens Klasse L gewonnen. Aus der 1. Abteilung ging Mathias Schulz (Weitenhagen) mit Petite L?Amour als Sieger hervor. Das Zwei-Phasen Springen Klasse L am Sonntag sicherte sich Frank Schmidt (Neubrandenburg) auf Latino.

Einen hohen Stellenwert hat traditionell die Dressur in Demmin. Mit DDR-Meisterehren dekorierte Demminer wie der unvergessene Hans Plog oder später Hans-Werner Krüger sind noch in guter Erinnerung. Chef auf dem Viereck in den höheren Prüfungen war Ralf Voß aus Ritzerow. Der 27-Jährige gewann am Sonntag mit der M-Dressur M4 bereits seine dritte Prüfung. Auf der siebenjährigen vom Reiter selbst gezogenen Stute Santana siegte er mit Wertnote 7,5 und ließ dabei den Redefiner Roland Volkmann auf dem Hengst Lewitz mit Wertnote 7,3 hinter sich. Das war praktisch ein Doppelerfolg für die Züchterfamilie Voß, denn Lewitz wurde von Bernd und Helga Voß, die Eltern von Roland Voß, gezogen. Zuvor in der M-Dressur M2 siegte Roland Volkmann mit Lewitz (7,7). Auf Platz zwei folgte Jenny Oelmann (Kempke Hof) mit Dream Street (7,5), die in der M4 Dritte wurde. In beiden L-Dressuren gab es Doppelerfolge für Ralf Voß. In der L2 und L7 siegte er jeweils auf Santana und wurde auf Pegasus auch Zweiter. "Dressur hat in unserer Familie eine lange Tradition. Mein Vater Bernd, der wiederum von meinem Opa Fritz Voß ausgebildet wurde, gehörte über viele Jahre zu den erfolgreichsten Dressurreitern im Bezirk Neubrandenburg. Ich bin natürlich etwas stolz, dass ich diese Tradition, auf sportlichem und züchterischem Gebiet fortsetzen kann", sagte Ralf Voß. Für den gastgebenden Verein Demmin holten Sophia Mundt und Birgit Pekrul mehrere Dressurplatzierungen.  (Franz Wego)