Neu Benthen (14.-17.06.2007)

Erschienen am 17.06.2007

Richard Robinson gewann den Großen Preis
8. Lübzer Spring-Meeting in Neu Benthen wurde von Wetterunbilden überschattet, denen der Springplatz stand hielt.
Trotz starker Regenfälle konnte das 8. Lübzer Spring-Meeting in Neu Benthen weitestgehend bei korrekten Bedingungen durchgeführt werden. Der durchdachte Aufbau des Reitbodens zahlte sich aus. Lediglich der Abreitplatz wurde etwas problematisch. Deshalb wurde die Vorbereitung der Pferde am Sonntag kurzerhand in die Reithalle verlegt. Schade nur, dass das Showprogramm am Samstagabend dadurch nicht so zur Geltung kam wie erhofft.
Großes Lob erhielt der Veranstalter, der sich mühte, gute Bedingungen zu schaffen, von vielen Reitern. "Ich bin zum ersten Mal hier. Trotz der Wettermisere ist es ein sehr schönes Turnier", sagte Dieter Pumpa aus dem brandenburgischen Sielow. Er muss es wissen, denn der frühere bekannte Springreiter ist Veranstalter des beliebten Pfingstturniers in Cottbus-Sielow. In der Tat: Das Ambiente der Reitanlage kann begeistern. Und Hausherr Heiko Schmidt war sich nicht zu schade die Bodenpflege selbst akribisch vorzunehmen. 115 Reiter sattelten für die 24 ausgeschriebenen Springprüfungen ihre Pferde. Vom Amateur der unteren Leistungsklassen über zahlreiche Prüfungen für junge Pferde bis zu den Professionals auf internationalem Niveau war das Prüfungsangebot gefächert. Eine besondere Note erhielt das Turnier durch verschiedene Talkgespräche während des Turniers zwischen Heiko Schmidt und Fernsehsprecher Carsten Sostmeier.

Am Sonntag lachte nicht nur die Sonne wenigsten für eine kurze Zeit des Tages, sondern auch der Dritte des Deutschen Springderbys von Hamburg, Richard Robinson vom "Alten Landsitz" Sommerstorf. Der 25-Jährige Brite gewann auf dem neunjährigen Lysander mit fehlerfreiem Ritt im Stechen in 33,99 Sekunden den Großen Preis der Mecklenburgischen Brauerei Lübz und dazu zugleich sein erstes Drei-Sterne-Springen. Dazu Richard Robinson: "Lysander ist ein sehr gutes Pferd, der wegen einer Verletzung viele Monate pausieren musste. Seit Mai kann ich ihn wieder auf Turnieren reiten und habe schon am Pfingstwochenende in Pasewalk zwei S-Springen mit ihm gewonnen. Ich bin meinem Chef Dr. Neubert sehr dankbar, dass er mir so viele erstklassige Pferde zur Verfügung stellt und fühle mich in Mecklenburg-Vorpommern sehr wohl." Inzwischen hat der sympathische junge Mann auch die Bedingungen für das "Goldene Reitabzeichen" erfüllt. Im Strandkorb, den er als Ehrenpreis erhielt, ließ er es sich auf der Ehrenrunde, zu der dieser auf einem Trailer geladen wurde, mit einem Glas Lübzer Pils in der Hand gut gehen und winkte den Zuschauern zu.
Sieben Paare nahmen am Stechen des Drei-Sterne-Springens teil. Den Auftakt machte Holger Wulschner (Groß Viegeln), der sogar sein Spitzenpferd Clausen zur Vorbereitung auf große Aufgaben am Sonntag mitbrachte und ihn mit einer Nullrunde im Finale der mittleren Tour einsetzte. Mit Cassius, einem achtjährigen Nachwuchspferd, lieferte er im Stechen des Großen Preises eine strafpunktfreie Runde in 34,68 Sekunden ab, mit der er fast schon wie der Sieger aussah. Am Ende reichte es für den 2. Platz. Der 3. Platz ging nach Bad Schwartau an den 51-jährigen "Altinternationalen" Elmar Gundel, der auf Caligula Boy ebenfalls strafpunktfrei blieb und in 36,67 Sekunden im Ziel war. Schneller als der Sieger war Jörg Möller (Garlitz), der auf Life is Life jedoch einen Abwurf hatte und Fünfter wurde. Die Besucher, unter der überdachten Tribüne vor dem Regen geschützt, drückten besonders Andre Thieme als letztem Starter im Stechen die Daumen. Er trat mit seinem Derbypferd Nacorde an, nahm nach einem Fehler im Stechen aber das Tempo raus und wurde Siebter.

Das Finale der Youngster Tour sicherte sich zuvor Holger Wulschner im Stechen auf dem siebenjährigen Hengst Acomet. Er hatte am Freitag auf Cash B schon die Abteilung der Sechs- und Siebenjährigen vor Heiko Schmidt auf Coverlady gewonnen. Auch in diesem Finale war Richard Robinson vorn dabei und wurde auf Corodino mit zwei Sekunden Rückstand Zweiter. Am Samstag im zweiten Youngster-Springen gewann Robinson auf dem Cordino-Sohn eine Abteilung vor Heiko Schmidt auf Coco und wurde auf Carlucci Dritter. Damit nicht genug, sicherte sich Robinson auf dem erst siebenjährigen Schimmel Carlucci auch den Sieg im Finale der mittleren Tour. In dem Zwei-Phasen-Springen Klasse S war er zwei Sekunden schneller als der Pole Jacek Bobik auf Loxley. Der siebenjährige Carlucci (v. Caravallo BB/ Calato) gehörte zu den herausragenden Pferden in Neu Benthen mit Championatsqualität.
Das Flutlichtspringen der Klasse S in der Nacht zum Sonntag gewann Holger Wulschner ebenfalls. Im spannenden Stechen war er mit strafpunktfreiem Ritt auf Phill eine Sekunde schneller als Andre Thieme auf der Schimmelstute Katie riddle, der das Springen im Vorjahr auf Cilest gewann.
Zuvor ging der 22-jährige Michael Kölz aus Wermsdorf in Sachsen aus dem Zwei-Sterne-Springen als Sieger hervor, der auf Locallita GZ im Stechen den einzigen fehlerfreien Ritt lieferte. Der junge Reiter beeindruckte auch mit seinen anderen Pferden. Den sechsjährigen Levant v. Lancer II, mit Michael Kölz Sieger einer Youngster-Abteilung am Samstag, kaufte ihm Heiko Schmidt noch während des Turniers ab. Schneller als Kölz war die sehr gut reitende Dänin Jennifer Fogh Pedersen, die auf dem Hengst Ulrich Z aber eine Stange traf und Zweite wurde. Die 26-Jährige trat in Neu Benthen in der großen Tour auch mit Charoix an, der in Mecklenburg kein Unbekannter ist und unter anderem auch von Nicole Boller (Dummerstorf) erfolgreich geritten wurde. Auch Andre Thieme hatte am Samstag auf Magnus im Stechen einen Abwurf und ging als Dritter auf die Ehrenrunde.

Für Amateurreiter die auf S-Niveau reiten, war ebenfalls eine Tour ausgeschrieben. Das Finale am Sonntag gewann Birte Makowei (Gadebusch) mit dem einzigen fehlerfreien Ritt in der zweiten Phase des S-Springens auf Gio Cavallo. Auf Cora, die sie nach Zwischenstation bei Familie Bergmann auch wieder unter dem Sattel hat, wurde sie Dritte. Dazwischen schob sich Marc Scheel (Bad Schwartau) mit Carl, der bei Holger Wulschner in Groß Viegeln trainiert. Die beiden anderen Springen dieser Tour, die auf M-Niveau ausgetragen wurden, gingen an Holger Hecht (Dahlenburg) auf Action und an Uwe Kuhlemann (Greppin) auf Bright Ruby, den er einst von den Gebrüdern Möller kaufte.
Der 60-jährige Jochen Höhnerbach (Schwaan) war der erfolgreichste Reiter der Senioren-Tour. Auf seinem neuen Pferd Karlson geann er das erste A-Springen, wurde im zweiten hinter Birgit Bröderdorf (Krempin) auf Tamires Zweiter und kam auch in Klasse L zu einer Platzierung (4. Platz). Hier musste sich Birgit Bröderdorf nur Lothar Grewe aus Einbeck/NS geschlagen geben, der sonst auch noch in hören Prüfungen startet und auf Ex und Hopp gewann.

Beeindruckend waren die Leitungen der jungen Pferde in Neu Benthen. Allen voran der Dritte der Weltmeisterschaft für junge Springpferde im vergangenen Jahr, der von Heinz & Heiko Schmidt gezogene sechsjährige Mecklenburger Cellestial-Sohn Coco. Bei seinem Sieg unter Heiko Schmidt in der Springpferdeprüfung Klasse M für sechsjährige Pferde erhielt er mit 8,7 die höchste Wertnote die auf dem Turnier vergeben wurde. 40 Mal konnte in den acht Springpferdekonkurrenzen am Donnerstag bei herrlichem Sonnenschein die Wertnote 8,0 und besser vergeben werden. Die Siegerpferde Salto Mortale v. Stakkato (Jörg Möller), Carrico v. Catoki (Heiko Strohbehn, Class de Luxe v. Contendro I (Astrid Dreier) - alles gekörte Hengste - demonstrierten Springsport in Vollendung. Besonders auffallend auch wieder die Nachkommen von Cellestial, die ausnahmslos mit brillanter Technik aufwarteten und hohe Rittigkeit demonstrierten. Die Bereiterin des Stalles Schmidt, Sarah Noijaim, gewann eine L-Prüfung auf der Cellestial-Stute Carmina mit Wertnote 8,6. Den sechsjährigen Coco erwähnten wir schon. Aus der Konkurrenz der Fünfjährigen in Klasse M ging Jörg Möller auf Burggräfins Quintesse (v. Quattro B) mit Wertnote 8,4 als Sieger hervor. Die Konkurrenz der sechsjährigen in Klasse L gewann martin Wissenbach (Sommerstorf) auf der Pinatubo-Stute Pirgitta (8,2).

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