Luhmühlen: Andreas Osthold und Franco Jeas sind neue Deutsche Vielseitigkeitsmeister
Erschienen am 19.06.2011
Der Warendorfer schob sich mit einer fehlerfreien Springrunde noch von Platz drei ganz nach vorn

Höchst dramatisch ging die CIC*** Milford, Wertungsprüfung um die Deutsche Meisterschaft am Sonntag in Luhmühlen zu Ende. Letztlich jubelte der 33-jährige Warendorfer Andreas Ostholt, der mit seinem elfjährigen Hannoveraner Rappwallach Franco Jeas eine fehlerfreie Springrunde hinlegte und sich mit 39,3 Strafpunkten von

Platz drei nach dem Gelände noch auf Rang eins vorschob. Der Berufssoldat und Leiter des Reitsports in der Sportfördergruppe der Bundeswehr profitierte dabei von den Fehlern, die die bis dato Zweitplatzierte Marina Köhncke mit Calma Shelly (mit 44,1 Punkten am Ende Achte) und der Führende Kai Rüder mit Leprince des Bois (39,5 Punkte) machten. Letztlich gaben also 0,2 Fehlerpunkte den Ausschlag im Kampf um den Meistertitel. Für Andreas Ostholt ist es der erste Deutsche Meistertitel in seiner Karriere.
Pechvogel des abschließenden Springens war eindeutig Kai Rüder. Der sympathische Berufsreiter aus Fehmarn wurde schon mit seinem auf Platz fünf liegenden Pferd Edino ausgeschlossen, weil er mitten im Parcours die Trense verlor und seine Frau beim

Wiederauftrensen helfen musste, was als "fremde Hilfe" zur Elimination aus dem Wettbewerb führt. Rüder nahm es mit vorbildlichem Humor: "Das war doch meine Frau, also keine fremde Hilfe?", was ihm freilich nichts nützte.
Dass er dann auch noch mit dem führenden Pferd Leprince des Bois durch den zweiten Springfehler am letzten Hindernis noch den Titel aus der Hand gab, war natürlich tragisch.
Auf Rang drei konnte sich in der CIC*** Milford Trophy Sara Algotsson Ostholt, die schwedische Ehefrau von Andreas? Bruder Frank mit Wega platzieren, auch nur 0,3 Punkte hinter Rüder. Den dritten Platz in der Deutschen Meisterschaftswertung sicherten sich Vorjahresmeisterin Julia Mestern mit FRH Schorsch (40,6). DM-Vierter wurde der hinter dem punktgleichen Franzosen Donatien Schauly und Ocarina du Chanois auf Rang sechs platzierte Dirk Schrade mit King Artus (41,0).

Andreas Ostholt sagte nach der Siegerehrung: "Ich hatte mich nach meinem Ritt zu den Stewards nach hinten begeben und war mit meinem Pferd und mir beschäftigt, und eigentlich mit Platz drei schon absolut zufrieden. Und ich war mir sicher, da es zuvor viele Nuller gegeben hatte, dass nichts mehr passiert. Und dann kamen plötzlich die Leute und haben gerufen, ich sei Deutscher Meister. Da war die Freude natürlich noch einmal größer!" Auf die neue Anlage in Luhmühlen angesprochen, sagte Ostholt: "Ich war mit gemischten Gefühlen angereist, weil ich die Atmosphäre auf dem alten Turnierplatz sehr mochte, aber bin hier absolut überzeugt worden. Das ist traumhaft gemacht und bietet sehr professionelle, gute Bedingungen für den Sport!" Kai Rüder kommentierte sein Pech so: "Ich habe von Beginn an gesagt, dass das ein sehr enger, harter Wettkampf ist, der wahrscheinlich am Sonntag im Springen am letzten Hindernis entschieden wird. Inzwischen wünschte ich mir natürlich, ich hätte mir diesen Satz verkniffen."