Sukow Landesmeisterschaft (06.-08.07.2007)

Erschienen am 08.07.2007

Sukow war wieder würdiger Gastgeber
Die 16. Landesmeisterschaften der Dressur- und Springreiter hatten erwartete aber auch überraschende Sieger.

Erneut war es das 2. Juliwochenende, an dem die Dressur- und Springreiter des Landes ihre Meister am Rande der Landeshauptstadt Schwerin ermittelten. Auch diesmal stattete "Landesvater" Dr. Harald Ringsdorf, der als Schirmherr fungierte, der Meisterschaft einen Besuch ab. Die Tage in Sukow waren erneut ein großes Erlebnis. Wenn auch die Teilnehmerzahl erneut gesunken ist. Wenn hier und da auch immer mal Einzelmeinungen hochkommen, die die Bodenverhältnisse als schwierig betrachten, wenn extremes Wetter einsetzt, hat die Reitanlage sich dennoch erneut als idealer Austragungsort für die Landesmeisterschaften empfohlen. Gespräche mit Reitern unmittelbar nach der Veranstaltung hatten ein einmütiges Votum für Sukow auch in den nächsten Jahren zum Ergebnis. Empfehlungen von einigen Springreitern, den Platz mit jährlichem Eintrag von sandigen Bestandteilen fit zu machen, wird schon seit einigen Jahren umgesetzt.
Sorgen am Freitag, dass es eine Regenschlacht werden könnte, trafen zum Glück nicht zu. Im Gegenteil: Am Sonntag herrschte ideales Turnierwetter, was sich gut auf die Besucherzahl und auf die Ergebnisse auf dem Springplatz auswirkte. Mit ruhiger und routinierter Hand führte Horst-Werner Jahn auch diesmal als Turnierleiter Regie und konnte wieder auf seine Stammmannschaft zurückgreifen. Diese ist durch die Reiter des Vereins "Pferdefreunde" Sukow noch verstärkt worden, die seit diesem Jahr auch für den Traditionsverein reiten. Die Plätze wurden an allen Tagen professionell gepflegt.
Dressurrichter und LK-Beauftragter Bento Körner weiß auch positives zu berichten und hat besonders die Bedingungen und Leistungen auf dem Dressurviereck beobachtet. Dazu Körner: "Die Dressurreiter fanden während der Landesmeisterschaften in Sukow gute Bedingungen für alle Wettbewerbe vor. Ina Malgadey, als Verantwortliche für den Dressurbereich, gebührt Dank für ihre umsichtige Arbeit. Die Wettbewerbe zeigten, dass das Dressurniveau immer noch recht unterschiedlich ist. Erfreulich war die Teilnehmerzahl der Ponyreiter. Die Leistungen der platzierten Reiter zeigten, dass sie in der Ausbildung auf gutem Weg sind. In den Wettbewerben der Reiter in der S-Klasse waren gleich vier Vertreter des Landgestütes Redefin am Start. Mit überzeugenden Leistungen nahmen sie die ersten drei Plätze ein. Deutlich verbessert stellte Roland Volkmann den Hengst Anrit vor. Das Fehlen von Ronald Lüders vom Kempke Hof der derzeit kein S-Pferd zur Verfügung hat, machte sich bemerkbar. Wenn auch im Juniorenbereich die ersten Drei mit gleichbleibenden guten Vorstellungen überzeugten, ist in dieser Altersklasse in der Zukunft noch viel Arbeit zu leisten. Zusammenfassend muss eingeschätzt werden, dass trotz einzelner guter Leistungen der Dressursport gegenüber der erfreulich guten Entwicklung im Springbereich noch deutlichen Aufholbedarf hat."

Elf Titel wurden vergeben
Insgesamt wurden wieder elf Titel vergeben - fünf in der Dressur, sechs im Springen. Mit drei Titeln und insgesamt sieben Medaillen waren die Reiter des Landkreises Nordwestmecklenburg die Erfolgreichsten. Im vorigen Jahr führte Bad Doberan die Medaillenstatistik an. Gab es damals vier Titel so ging der Kreis diesmal leer aus und kam auf lediglich drei Medaillen. Insgesamt waren nur acht (Vorjahr 9) Landkreise an der Medaillenvergabe beteiligt. Völlig ohne Medaillen blieben die Landkreise Uecker-Randow, Rügen, Demmin und Mecklenburg-Strelitz. Die Medaillen verteilen sich wie folgt: NWM 3 Gold/3 Silber/1 Bronze (insgesamt 7), LWL 2/3/1 (6), PCH 1/1/3 (6), OVP 2/2/- (4), DBR -/1/2 (3), GÜ 2/-/- (2), MÜR 1/-/1 (2), NVP -/-/2 (2).
Die Prüfungen im S-Bereich wurden zu einem Thieme-Festival. Bei den Springreitern gewann Derbysieger Andre Thieme alle drei Wertungsspringen der Herren, wurde aber dennoch nicht Landesmeister, weil jeweils die Reiter-Pferd-Paare für die Landesmeisterschaft gewertet wurden. Thieme hatte am 1. Tag auf einen Start mit Nacorde verzichtet, gewann mit seinem Derbysiegerpferd aber die 2. und 3. Wertung. Am Freitag steuerte er die Stute Cilest zum Sieg, mit der er am Sonntag im Großen Preis von Lübzer auch Zweiter wurde. Auf dem Dressurviereck waren in Abwesenheit von Titelverteidiger Ronald Lüders Michael und Tochter Christina Thieme nicht zu stoppen. Der Vater gewann am Freitag und Sonntag die S-Dressuren auf dem Landgestütshengst DÂ’Olympic. Am Samstag schlug ihm Tochter Christina auf Wicklow County ein Schnippchen.

Matthias Granzow verteidigte Titel
Nun bereits zum dritten Mal stand Matthias Granzow (Passin) am Ende in der S-Klasse der Herren ganz vorn. Er war der einzige, der mit demselben Pferd, der Mecklenburger Azarro-Stute Antik, in allen drei Wertungsspringen fehlerfrei blieb. Man konnte der Fuchsstute die professionelle Vorbereitung anmerken, was den Reiter besonders auszeichnet. 0,25 Zeitstrafpunkte in der 2. Wertungsprüfung auf Kapitol verhinderten das Stechen zwischen Jörg Möller und Matthias Granzow um die Goldmedaille, der am Ende mit Silber geschmückt wurde. Nach einem Stechen sah es auch noch am Sonntag im Zwei-Sterne-Springen, mit Hindernissen bis 1,55 m Höhe, zwischen Granzow und Thomas Kleis aus. Dann erwischte es den gut aufgelegten Zetor doch noch und es wurde die Silbermedaille.

Kathrin Leibold überraschte
Bei den Damen lagen Siege und Niederlagen dicht beieinander. Die beiden ersten M/A-Springen gewann Juliane Weihs (Grevesmühlen) mit Atlantis Z. Am Sonntag kam der Fehler. In diesem M/A-Springen nützte Sonja Osterberg (Karow) der Sieg nichts mehr um Meisterin zu werden, weil sie sich schon am 1. Tag rausmanövrierte. Wie Granzow zwar kein Einzelsieg, aber die gleichmäßigsten Parcours lieferte Kathrin Leibold (Wismar) die bei Holger Wulschner trainiert. Sie strahlte herzerfrischend über das ganze Gesicht und umarmte ihre Schimmelstute Nele, die sie zur Meisterschaft trug. Birthe Makowei (Gadebusch) musste auf Cora mit Sonja Osterberg (Akelei) um Silber und Bronze stechen. Dieser Fight ging zugunsten von Birthe aus die damit Silber gewann, Bronze ging an Sonja Osterberg.

Eckwert bei Jungen Reitern vorn
Bereits am Freitag machte Susann Eckwert (Sommerstorf) ihre Titelambitionen auf My Monique deutlich. Sie gewann das M/A-Springen der Jungen Reiter vor Stephanie Zahn (Reez) deren Dampati wieder sehr frisch wirkte. Dagegen waren für Michaela Jörke (Schönberg) die Titelträume schon fast begraben, weil sie auf Giowina zunächst den letzten Sprung vergaß. Damit hatte die derzeit erfolgreichste Nachwuchsreiterin des Landes schon 5,5 Fehler auf ihrem Konto, war am Folgetag unter den Reitern ihrer Altersklasse aber die Beste. Da auch Dampati wieder fehlerfrei ging, hatte Stephanie Zahn, den Vorteil - oder die Last - am Sonntag in dem S-Springen als Letzte zu starten. Doch für Dampati schienen drei Springen hintereinander nach langer Verletzungspause zu viel zu sein. Trotz dreier Abwürfe rettete Stephanie aber noch die Silbermedaille. Zwar hatte auch Susann Eckwert am Sonntag auf My Monique einen Abwurf, wurde mit insgesamt acht Fehlern aber Landesmeisterin. Bronze ging an Michaela Jörke. Für eine Überraschung sorgte Steffen Lubahn (Schmarsow). Bei ihm hatte sich auf Gydan an den beiden ersten Tagen eine größere Fehlerzahl angesammelt. Im S-Springen am Sonntag musste er deshalb als erster an den Start, ritt herzerfrischend vorwärts, lieferte den einzigen strafpunktfreien Ritt und gewann zugleich sein erstes S-Springen.

Lanske mit brillanten Ritten
Bei den Junioren gab es in diesem Jahr einen "Überflieger". Christoph Lanske vom Stall Vineta, der für Dersekow reitet, stand in letzter Zeit oft in positiver Kritik. Bereits im Stilspringen "zelebrierte" er auf den Schimmelstuten Costa-Calida und Bacardie zwei Ritte die mit 8,6 bzw, 8,3 bewertet wurden und ihn an die Spitze brachten. Am Samstag leistete er sich auf beiden Pferden zwar Zeitfehler, stellte die Pferde dafür aber umso sicherer vor. Im zweiten Springen war es wieder mal Kimberly, die den Gadebuschern und speziell Philipp Makowei einen Sieg bescherte. Das der Junior aus dem Hause Makowei ein Siegreiter ist, bewies er auch am Sonntag im schweren M/A-Springen. Im Stechen legte Christoph Lanske auf Bacardie eine schnelle fehlerfreie Runde vor. Diese unterbot Philipp mit lautstarker Unterstützung von außen und gewann auch das zweite Springen. Damit sicherte er sich Silber. Gold ging unangefochten an Christoph Lanske und im Stechen um die Bronzemedaille unterlag Nicole Boller (Dummerstorf) auf Gaudos gegen Sara Hassel-beck (Crivitz) die auf Gremlin Bronze holte.

Auch Luise Nass verteidigte Titel
Bei den Ponyreitern schälte sich schon am 1. Tag heraus, wer derzeit die Nummer eins ist. Luise Nass (Poel) gewann alle drei Einzelprüfungen und verteidigte damit ihren Titel. Am Freitag gewann sie das Stilspringen mit Wertnote 8,5 auf Caletto. Am Samstag und Sonntag setzte sie sich auf ihrem Spitzenpony Pretty Woman durch. Dabei ließ sie zweimal Lena Dörre (Pötenitz) hinter sich, die mit Kolja ein sehr gut springendes Pony hat. Luise Nass, die besonders im L-Springen am Sonntag mit dem einzigen fehlerfreien Ritt glänzte, holte Gold. Silber ging an Lena Dörre und auf den Bronzeplatz kam Shanice Ashanti Stepper (Lüdershagen) die am Freitag auf Kira Zweite und am Sonntag Dritte wurde.

Schönfeld holte Seniorentitel
"Er war mal dran", sagten seine Konkurrenten. Gemeint ist Norbert Schönfeld (Teschow) der sich auf der selbstgezogenen Stute Caprina den Titel bei den Senioren sicherte. Bei der Voraussage des Parcourschefs am Freitag, dass er diesmal den Titel holt, winkte der stets bescheiden auftretende Reiter ab. Mit einem 2. Platz am Freitag, dem Sieg am Samstag und einer fehlerfreien Runde am Sonntag, als es deutlich schwerer wurde, machte er den Weg zum Titel frei. Vorjahressiegerin Birgit Bröderdorf (Krempin) musste auf ihrer Tamires mit Bodo Holtz (Plau) um Silber und Bronze stechen. Holtz war schneller, gewann das Einzelspringen und holte sich Silber. Birgit Bröderdorf, die am Freitag vier Fehler kassierte, musste mit Bronze Vorlieb nehmen.

Neunter Titel für Michael Thieme
In der S-Klasse der Dressurreiter war lediglich der Sieg von Christina Thieme am Samstag im Prix Sankt Georg eine Überraschung. Auf Wicklow County ließ sie ihren Vater Michael, der auf DÂ’Olympic am Freitag und auch am Sonntag in der "Inter I" siegte, mit drei Punkten Vorsprung hinter sich. Besonders am Sonntag spielte auch die Schimmelstute Carrera unter Sina Trost (Dolgen) ihre Stärken aus, die gelegentlich mit etwas Spannung geht, aber viel Potential hat, und wurde Zweite. In der Meisterschaft reichte das aber dennoch nicht für eine Medaille. Diese gingen an Michael Thieme, Christina Thieme und Bronze an Roland Volkmann, der den Hengst Anrit weiter verbessert vorstellte.

Janett Köhler überholte Frahm
Bei den Jungen Reitern war ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Janett Köhler und Steffen Frahm (beide Redefin) erwartet worden. Da Steffen Frahm sein bestes Pferd DÂ’accord in der S-Klasse einsetzte und auf den Schimmel Donar setzte, konnte der Ausgang erahnt werden. In der Dressurreiterprüfung am Freitag setzte sich Steffen Frahm allerdings vor die Berlinerin, die mit dem Mecklenburger Hengst Durango antrat. Die M2 und M6 entschied Janett Köhler aber klar für sich und sicherte sich die Meisterschaft mit zwei Prozentpunkten Vorsprung vor Steffen Frahm. Bronze ging an Katrin Meyer, die mit Sandro Blues in Groß Viegeln trainiert und ihren Vorsprung von den beiden ersten Tagen in der M6 beinahe noch an Sabrina Goth (Friedland) verloren hätte.

Erster Titel für Anne Stolzenburg
In der Juniorenklasse gab es eine Wachablösung. Anne Stolzenburg, von ihren Eltern aus Dorf Mecklenburg stark unterstützt, arbeitete sich Stück für Stück nach vorn und gewann am Ende mit zehn Prozentpunkten Vorsprung vor Julia Ising (Bannemin) recht deutlich. 2. Platz in der Dressurreiterprüfung und in der L-Dressur L6 und Sieg am Sonntag in der L8 erbrachten das deutliche Ergebnis. Die gute Ausbildung die Anne Stolzenburg bei Angelika und Ulrich Elsholz genießt, zahlt sich nun aus. Eigentlich hatte Eileen Schulz (Bütow) sich auf der Scheckenstute Paula einen Vorsprung für die Silbermedaille herausgearbeitet. Doch am Sonntag schmolz dieser dahin und es wurde Bronze. Silber ging an Julia Ising, die ihren Figaro am Sonntag gut vorstellte und Zweite wurde.

Kati Spierling rettete Gold
Sie galt als Favoritin, musste am Sonntag aber noch zittern. Kati Spierling (Neuenkirchen) hat in letzter Zeit alle Ponydressuren gewonnen an denen sie teilnahm. Das setzte sich auf der Schimmelstute Verra auch am Freitag und Samstag in Sukow fort, wo sie ihre schärfsten Konkurrenten Leandra Jäckel (Stülow) und Anna Rindler (Miltzow) auf Distanz hielt. Am Sonntag in der L-Dressur L2 leistete sie sich jedoch Fehler und der Vorsprung schmolz auf zwei Prozentpunkte. Es reichte aber zur Goldmedaille. Die L2 gewann Leandra Jäckel mit einem soliden Vortrag auf Discaja, die sich Silber holte. Bronze ging an Anna Rindler.

Start-Ziel-Sieg für Janenz
Mit Siegen in allen drei Einzelprüfungen holte sich Rainer-Joachim Janenz (Pinnow) in Abwesenheit von Vorjahressiegerin Maria Bathmann den Dressurtitel bei den Senioren in der Ü40-Klasse. Besonders am 1. Tag fiel der Sieg auf Westpoint mit Wertnote 7,6 überlegen aus. Das Endergebnis mit 14 Prozentpunkten Vorsprung drücken die Überlegenheit aus. Im Vorjahr noch Bronze, arbeitete sich Petra Thews (Neuenkirchen) mit Ravel diesmal auf den Silberplatz vor. Bronze ging an Elke Meis (Pinnow) auf Hella. (fw)

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