Behindertensport: DM Para-Equestrian
Erschienen am 06.07.2011
Titel für Rosenberg, Näpel, Brenner und Weifen - Annemarie Ondrusch gewann das Nachwuchschampionat
.jpg)
Ebenfalls wieder Bestandteil der DM war auch das Nachwuchschampionat. Von den beiden Teilnehmerinnen erzielte Annemarie Ondrusch (17) aus Schwarz auf Paula mit 132,067 das bessere Ergebnis vor Ellen Jordanow (19) aus Wismar mit Santinus (130,611).
In Grade III fügte Doppel-Weltmeisterin Hannelore Brenner (Wachenheim) mit Woman of the World ihrer bereits stattlichen Medaillensammlung das neunte Gold bei Deutschen Meisterschaften hinzu. Die partiell querschnittgelähmte Reiterin, die gerade ihren ersten S-Sieg im Regelsport feiern durfte, dominierte einmal mehr das Starterfeld in ihrer Klasse. Sie gewann sowohl die erste Wertungsprüfung als auch die Kür und kam auf ein Endergebnis von 154,055 Punkten. Krankheitsbedingt nicht am Start war ihre seit Jahren stärkste Konkurrentin Bettina Eistel aus Hamburg, im vergangenen Jahr Vizemeisterin. An ihre Stelle trat mit Steffen Zeibig (Arnsdorf) mit Waldemar ein weiterer, mehrfacher Championats- und Paralympics-Teilnehmer. Zeibig, der bis zu diesem Jahr in Grade II startete, kam ebenfalls in beiden Wertungsprüfungen über 70 Prozentpunkte (Endstand 147,944). Dritte wurde wie im Vorjahr Claudia Schmidt (Darmstadt) mit Toulouse (133,583).
Auch in Grade I gelang der Rolli-Fahrerin Alina Rosenberg (Konstanz) mit Magellan ein weiteres Mal die Titelverteidigung, wofür die 19-Jährige mit ihrer ersten Championatsnominierung belohnt wurde. "Ich freue mich sehr, dass wir mit Alina ein tolle Nachwuchsreiterin fürs Championat haben", sagte Equipechefin Britta Bando (Hamburg). Auch Rosenberg knackte einmal die 70-Prozent-Marke und blieb in der Kür dicht darunter (141,149). Zweite wurde wie im Vorjahr Elke Philipp (Treuchtlingen) mit Rousseau (134,580), auf Platz drei landete erneut, allerdings mit ihrem neuem Pferd Sassa, Peggy Krusche aus Milmersdorf (131,548).
In Grade IV sicherte sich WM-Einzelreiterin Lena Weifen (Bösel) ihren ersten Meistertitel. Im Sattel des neunjährigen Hessenwallach Don Turner belegte die im Regelsport bis Prix St. Georges platzierte Reiterin in beiden Wertungsprüfungen Platz eins (147,453). Die Silbermedaille ging an Eva-Maria Pühringer (Frankfurt) mit Fred Astaire L (140,171), auch wenn sich diese in der Kür der mehrfachen Bayerischen Meisterin Gabriele Manhart (Rosenheim) mit Destino geschlagen geben musste. Manhart wurde Dritte (136,461).
Knapp ging es auch in der DM Grade II zu, wo mit Vizeweltmeisterin Britta Näpel (Wonsheim) mit Aquilina oder Kürweltmeisterin Dr. Angelika Trabert (Dreieich) gleich zwei starke Anwärterinnen auf den Titel an den Start gingen. In diesem Jahr war es Britta Näpel, die mit Aquilina beide Wertungsprüfungen für sich entscheiden konnte (151,266) und damit ihre WM-Teamkollegin und Titelverteidigerin Dr. Angelika Trabert mit Ariva-Avanti auf den Vizerang verwies (148,858). Bronze holte Stefanie Groll (Lich) mit Wolkentürmer (136,929).
"Es war tolle Veranstaltung, alles war liebevoll und akribisch organisiert. Es war auch toll, dass die DM auch in diesem Jahr wieder mit dem Dressurfestival in den Regelsport eingebunden war", zog Britta Bando ein positives Fazit. Ihr Dank galt Dr. Jan Holtschmit, der als Vorsitzender des ARC Saarland und des Deutschen Kuratoriums für Therapeutisches Reiten (DKThR) die DM nach Überherrn geholt hatte. Zum Dank durften die Gastgeber die Uraufführung einer Viererquadrille der vier Kentucky-Teilnehmer Brenner, Trabert, Näpel und Weifen erleben, eine Generalprobe fürs Schauprogramm des CHIO Aachen.