Sommerstorf (12.-15.07.2007)

Erschienen am 15.07.2007

Franke Sloothaak gewann den Großen Preis
Der 7. KMG-Cup in Sommerstorf wurde zum Highlight mit großer Zuschauerresonanz.

Einen "schweren aber fairen Parcours" (O-Ton Lars Nieberg) hatte Wolfgang Meyer den 40 Startern im Großen Preis hingestellt. 15 Sprünge bis 1,60 m Höhe waren zu überwinden und der Wassergraben als letzter Sprung auf gebogener Linie hatte es auch in sich. Dennoch qualifizierten sich nach zwei Umläufen (der 2. Umlauf hatte auf das Ergebnis jedoch keinen Einfluss) sechs Reiter für das Stechen: Unter ihnen Lokalmatador Richard Robinson vom "Alten Landsitz" Sommerstorf mit Lysander, Derby-Sieger Holger Wulschner mit Rückenwind, Nationenpreisreiter Thomas Voss mit Leonardo B und Doppelweltmeister Franke Sloothaak mit Al Faras Riamo, mit dem er bereits am Donnerstagabend ein S-Springen für sich entscheiden konnte. Spannend wurde es durch Voss und Sloothaak, die den Sieg unter sich ausmachten. Der Schleswig-Holsteiner Thomas Voss legte schnelle fehlerlose 37,58 Sekunden vor und setzte Franke Sloothaak nach seinem Ritt unter Druck: "Nun zeig uns mal, dass du immer noch etwas drauf hast und unterbiete meine Zeit." Der Weltklasse-Reiter tat was ihm gesagt wurde: Eine scharfe Wendung erwischte er optimal und mit einem hauchdünnen Vorsprung platzierte er sich auf seinem neunjährigen Hengst Al Faras Riamo vor dem Holsteiner Paar und wurde dafür mit einem VW-Golf belohnt, in dem er nach der Siegerehrung seine Fahrkunst demonstrierte. "Ich habe eine besondere Verbindung nach Sommerstorf und bin sehr stolz, dass ich hier gewinnen konnte", fasste der glückliche Sieger zusammen. Denn schließlich war es Franke Sloothaak, der den Briten Richard Robinson dem "Alten Landsitz" vermittelte. "Für Al Faras Riamo ist das hier sein erster großer Sieg. Der Hengst hat viel Potenzial und ich denke, dass ich nächstes Jahr mit ihm in den Weltcup-Qualifikationen erfolgreich starten kann", war der 49-Jährige von seinem Partner begeistert.
Richard Robinson, der mit seinen Pferden an allen Tagen sehenswerte Ritte ablieferte, eröffnete das Stechen, konnte einen Abwurf nicht verhindern und wurde Vierter. Ihm folgte Holger Wulschner, dem keine Wahl blieb als richtig Gas zu geben. Rückenwind quittierte das mit drei Abwürfen (5. Platz). Auch mit Cassius kam der Groß Viegelner noch in die Platzierung. Einen dummen, nicht unumstrittenen Wassergrabenfehler hatte Jörg Möller (Garlitz) mit dem Schimmel Kapitol, der ansonsten einen guten Job machte.
Auch Agrarminister Dr. Till Backhaus (SPD) war beim Großen Preis dabei, der zusammen mit Dr. Neubert, Vorstandsvorsitzender der KMG-Gruppe, die Siegerehrung vornahm. "Es erfüllt mich mit Stolz, dass dieses Turnier mittlerweile einen so großen Anklang findet", sagte der Minister.
Organisator und KMG-Marketingchef Jens Vogt war mit der siebten Auflage des KMG Cups in Sommerstorf rundum zufrieden. "Das Turnier hat auch in diesem Jahr eine Steigerung erfahren und ich habe von den Reitern, Richtern und Funktionären nur positive Resonanz bekommen. Das ist Motivation für 2008", blickt Vogt zuversichtlich in die Zukunft. Am Rande war zu erfahren, dass die fruchtbare Verbindung zu Franke Sloothaak zukünftig möglicherweise eine neue Qualität erreichen könnte.
Knapp 10.000 Besucher an vier Veranstaltungstagen zeigen, wie gut die Region das Turnier in der Müritzregion annimmt und begeistert verfolgt. Gründe, die den engagierten Vogt schon neue Pläne schmieden lassen. "Jetzt werden wir aber erstmal in Ruhe Manöverkritik machen und dann sehen, was wir im nächsten Jahr noch verbessern können", fasst Jens Voigt zusammen.
Insgesamt 30 Springkonkurrenzen, darunter zehn S-Springen, gab es an den vier Turniertagen, die mit Regen nicht gerade verheißungsvoll begannen und zum Abreiten in die Halle zwangen. Doch am Samstag und Sonntag wurden Alle mit reichlich Sonne entschädigt und die Bodenverhältnisse waren ideal.
Das Hauptspringen am späten Samstagabend sicherte sich Felix Haßmann auf Horse GymÂ’s Lianos. Im vorigen Jahr durfte der junge Mann aus Lienen das Siegerauto im Großen Preis in Empfang nehmen. Parcourschef Wolfgang Meyer war selbst überrascht, wie gut die Pferde auf dem federnden Boden sprangen und hatte nicht mit 16 fehlerfreien Ritten für die Siegerrunde gerechnet. Es waren die jungen Reiter die den Ton in diesem Springen angaben. Zur Freude der einheimischen Besucher gehörte auch Richard Robinson dazu, der auf dem elfjährigen Olli-Pop mit nur drei Zehntelsekunden Rückstand Zweiter wurde. Hinter dem sehr gut reitenden saudi-arabischen Reiter Abdullah Al Sharbatly wurde Philipp Schober (Rothenburg/Sachsen) auf der von Wolfgang Loll (Damm) gezogenen Mecklenburger Lord Kemm-Stute Lady Like Dritter. In die Platzierung ritten auch Jörg Möller mit dem zehnjährigen Life is Life und Andre Thieme mit dem Matador xx-Sohn Magnus.
Bereits im ersten S-Springen der großen Tour am Donnerstag war Richard Robinson als Dritter auf dem neunjährigen Lasino-Sohn Lysander bester Reiter aus MV. In der mittleren Tour gab es auch ein Zwei-Sterne-Springen, das am Sonntagmorgen ausgetragen wurde. Hier war Thomas Voß Chef im Parcours. Auf der 13-jährigen Ivana, die bisher von Tjark Nagel geritten wurde, der den aktiven Turniersport beendet hat, sicherte er sich den Sieg mit knappem Vorsprung vor Philipp Schober. Der derzeit leistungsstärkste Reiter aus Sachsen saß im Sattel von Lady Weinberg. Hier konnte sich auch Jörg Möller auf Life is Life platzieren.
Ein weiteres Springen der mittleren Tour in Klasse S gewann Mike Patrick Leichle (Bösdorf) auf dem achtjährigen Ludwig. In diesem Springen zeigte die zehnjährige Cento-Stute Cayenne, die Heiko Schmidt neu im Stall hat, ihre Qualität und wurde mit dem Neu Benthener Zweiter. Knapp dahinter folgte Andre Thieme mit der Kolibri-Stute Katie riddle auf dem 3. Platz. Ein Sprung fehlte Holger Wulschner am Freitagabend in der "Jagd um Punkte". Mit 1.180 Punkten wurde er auf der Stakkato-Stute Rückenwind Zweiter. Der Sieg ging mit 1220 Punkte an Franke Sloothaak auf der achtjährigen Schimmelstute Lou.
Den knappsten aller Siege erzielte Andre Thieme im Finale der Youngster-Tour. Nachdem Franke Sloothaak auf dem belgischen Hengst Onassis eine kaum zu unterbietende Zeit von 27,87 Sekunden im Stechen des S-Springens vorlegte, konterte Thieme mit dem Mecklenburger Matador xx-Sohn Maczimo, holte auf dem Weg zum letzten Sprung alles aus dem Schimmel raus und war tatsächlich zwei Hundertstelsekunden schneller. Auf Platz drei folgte Martin Wissenbach (Sommerstorf) mit der sehr sicher springenden Carolus I-Stute Coolia. Die Youngster-Tour war um fangreich ausgeschrieben und bot auch sechsjährigen Pferden Startmöglichkeiten. Ein M/A-Springen dieser Tour sicherte sich Holger Wulschner auf dem siebenjährigen Hengst Acomet. Aus einem weiteren ging Richard Robinson auf dem siebenjährigen Cordino-Sohn Crisou als Sieger hervor.
Im Barrierenspringen am Samstag in der Nacht gab es bei sehr gut ausgeleuchtetem Platz zwei Sieger. Bei der Höhe von 1,90 m an der letzten Barriere hatten sowohl Tobias Meyer von Stall Sprehe auf Nikita als auch Daniel Wascher (Redefin) auf dem Hengst Sergeant Pepper einen Abwurf und gewannen beide das Springen. Auch eine Qualifikation zur Junior-Future-Tour für Reiter bis 23 Jahre war ausgeschrieben. Hier gewann die Berlinerin Jasmin Selke-John unter großem Jubel ihrer Fans mit dem einzigen fehlerfreien Ritt auf der Mecklenburger Golden Miller-Stute Golden Gloria ihr erstes S-Springen. Susann Eckwert (Sommerstorf) wurde auf My Monique mit 4 Fehlern Zweite.
Am ersten Tag standen auch sechs Springpferdekonkurrenzen auf dem Programm, die wegen der Championate zwei Tage zuvor in Plaaz nicht ganz so stark besetzt waren. Siege für MV erritten hier Markus Schindler auf der vierjährigen Cefalo-Stute Call me in Klasse A (8,0). Ferner Andre Thieme, ebenfalls in Klasse A, auf Arnold (8,2). Die höchste Wertnote des Tages ging in Klasse M an Jörg Möller, der mit Wertnote 8,6 auf der Saccor-Stute Sandro Queen gewann, die sich im Besitz von Kurt Treger befindet.

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