Plaaz Mecklenburger Championate (10.-15.07.2007)

Erschienen am 15.07.2007

Qualitätsanstieg bei Championaten unübersehbar
Sechs Championatstage in Plaaz forderten die Crew des Veranstalters, die wieder rundum für gute Bedingungen sorgte.

Bei den IV. Mecklenburger Championaten auf dem Gestüt Kempke Hof in Plaaz, die diesmal vom 11. bis 15. Juli über sechs anstrengende Tage gingen und zusätzlich mit viel Regen angereichert waren, konnte der aufmerksame Beobachter bei den drei- bis sechsjährigen Mecklenburgern an der Spitze leistungsstarke Pferde sehen. "Der Fortschritt in der Mecklenburger Zucht ist unübersehbar", sagte Gastrichter Joachim Geilfuß. 450 Pferde gingen in 32 Dressur- und Springprüfungen an den Start. Darin eingeschlossen waren neben der Ermittlung der Landeschampion auch Qualifikationen zum Bundeschampionat der Deutschen Dressur- und Springpferde. Hinzu kamen zwei Gestüts-Fohlenchampionate des Kempke Hofes und die Landes-Elitfohlenchampionate für Mecklenburger und PKS-Rassen.
Dazu wurde die Reitanlage von den Mitarbeitern des Gestütes unter großem körperlichem Einsatz vorbildlich hergerichtet. Ein großes Kompliment an alle, die bis zur physischen Erschöpfung dazu beigetragen haben, dass trotz des vielen Regens, vor allem am Mittwoch und Freitag, gute Bedingungen herrschten. Für den Zuchtverband bedankte sich Präsident Jörg Weinhold öffentlich und ausdrücklich bei Ira Denkhaus für das große Engagement des Gestütes und ihrer Mitarbeiter. Vor allem das Marketing klappte unter ihrer Leitung wieder hervorragend. Es waren erneut schöne Tage in Plaaz, dem Herzen von Mecklenburg-Vorpommern. Der Umfang und die hohe Beteiligung stoßen mittlerweile an Grenzen für alle Beteiligten, die zum Nachdenken über die Strukturen veranlassen.
Der sportliche Teil der Veranstaltung lässt sich in die Prüfungen zum Landeschampionat und zu den Qualifikationen zum Bundeschampionat in Dressur und Springen einteilen. Dazu kamen Rahmenprüfungen in beiden Disziplinen bis Klasse S.

Drei Titel für Dream of Heidelberg II Kinder
Bei den dreijährigen Mecklenburger Reitpferden ging der Championatestitel an den Mecklenburger Hengst DOMINION, den das Gestüt Kempke Hof als Besitzer mit Dream of Heidelberg II und der Staatsprämienstute My Lady (v. Monjul) gezogen hat. Ronald Lüders stellte den Fuchshengst vor, der mit ihm in den letzten Wochen schon mehrere Reitpferdeprüfungen gewann. Der 2. Platz ging an den braunen Mecklenburger Hengst MEPHISTO. Stefanie Unger ritt den Monjul/Donnerhall-Sohn aus dem Gestüt Ganschow, der im April bereits Sieger der Leistungsprüfung in Alt Sammit wurde. Beste dreijährige Stute und Dritte im Championat wurde die Schimmelstute CELIA ANA. Markus Schindler stellte die Prüfungssiegerin von Neu Benthen vor, die Franz und Jutta Wego aus Dummerstorf mit Cellestial und einer Al Capone-Stute gezogen haben.
Auch der Sieger bei den vierjährigen Pferden hat Dream of Heidelberg II zum Vater. Der Hengst DUTCHMAN wurde von Thomas Hackbusch (Plau) aus einer Quattro B-Stute gezogen und befindet sich im Besitz von Ira Denkhaus (Plaaz). Bei Andreas Brandt, der ihn vorstellte, wird er als Vielseitigkeitspferd ausgebildet. Auf dem 2. Platz folgte mit dem Pamir ox/Lateiner-Sohn PERIDOT ein weiterer Mecklenburger Hengst aus der Redefiner Aufzucht, den Roland Volkmann geritten hat. Annegret und Klaus Villwock aus Ribnitz sind Züchter. Der Fuchshengst teilt sich den 2. Platz mit der Wenkstern-Stute WENKE aus der Zucht von Manfred Görke (Grieben). Anja Wagner stellte sie vor, die mit der Fuchsstute im vorigen Jahr bei den Dreijährigen auch Zweite wurde.
Der Championatstitel bei den Mecklenburger Ponys ging an den vierjährigen Wallach PERCY, den Nadine Ollmann als Besitzerin unter dem Sattel hatte. Gezogen wurde der Schimmel bei Klaus-Dieter Wagner in Alt Jabel.
Der Dream of Heidelberg II-Wallach DOLIANTOS, bereits zweimal Reitpferdechampion, holte sich unter Ronald Lüders diesmal den Titel bei den fünfjährigen Mecklenburger Dressurpferden und qualifizierte sich während der Championatstage mit Wertnote 8,4 auch für das Bundeschampionat. Gezogen wurde der Fuchs von Helmut Deutschkämer (Dabel) aus einer Davignon II-Stute. Der Hengst CAPRISTERN v. Cardos/Ibar xx (Z.: Gestüt Ganschow) wurde mit Carolin Hornkohl (Salzwedel) Zweiter. DON DIEGO v. DÂ’Olympic/Meerwirbel xx (Z.: Mirko Voss, Hof Redentin), mit Andreas Brandt bereits fürs Bundeschampionat der Geländepferde qualifiziert, wurde Dritter.
Der Titel bei den Sechsjährigen ging an DARYLL v. Day Dream/Rapallo, den Susanne Wolff (Gostorf) als Besitzerin vorstellte. Gezogen wurde der Braune, der über den Verkaufstag in Gadebusch an Familie Wolff ging, von Wilhelm Hilke (Kirch Grambow). Den 2. Platz bei den Sechsjährigen belegte DAVIDOFF v. DÂ’Olympic/Kai (Z.u.B.: Frank Knechtel, Bannemin). Cora Bachmann stellte den Fuchs vor.

DÂ’Olympicnachkommen glänzten im Parcours
Im Springpferdebereich wurde aus dem Dreifachsieg der letzten beiden Jahre diesmal ein zweifacher Erfolg für Michael Nagel. Erneuter Beweis, wie ernst der Gadebuscher die Championate nimmt und seine Pferde gezielt darauf vorbereitet. Bei den Vierjährigen siegte er mit Wertnote 8,7 auf dem Schimmel COMANDER, den Maik Riestedt (Zülow) mit Caproni aus einer Gullit-Stute gezogen hat. Er und Dr. Lothar Makowei sind die Besitzer.
Eine glänzende Karriere kann man wohl dem Zweiten, CONDOR BLUE, voraussagen, wenn es an höhere Springen geht. Thomas Kleis saß im Sattel des Chacco-Blue/Solar-Wallachs, den Joachim Neumann (Boinsdorf) als Besitzer gezogen hat. Ein noch jugendlich wirkendes Pferd mit viel Vermögen. Auf dem 3. Platz folgte erneut Michael Nagel. Diesmal mit der Cyrell/Dobrock-Stute CASABLANCA, die vom Zuchthof Makowei (Gadebusch) gezogen wurde, der auch Besitzer ist.
Bei den Fünfjährigen wiederholte DIATONIC (v. DÂ’Olympic/ Flugsand (Z.: Anke Mesech, Teetzleben, B.: Zuchthof Makowei) unter Michael Nagel seinen Vorjahressieg mit 8,2. Zweiter wurde sein Halbbruder DON DIEGO, der damit unter Andreas Brandt an allen drei Championaten teilnahm und bei den Geländepferden Champion wurde. Und auch in dieser Altersklasse war Michael Nagel auf dem 3. Platz zu finden. Diesmal mit DESPERADO aus der Zucht von Fritz Thomas (Robertsdorf), der ebenfalls DÂ’Olympic zum Vater hat. Eine eindrucksvolle Bilanz für den Redefiner Landbeschäler, der sich selbst in Plaaz erfolgreich in den hohen Dressurprüfungen präsentierte.
Die Sechsjährigen waren zahlenmäßig zwar schwach vertreten, hatten an der Spitze aber drei Ausnahmepferde. WM-Dritter COCO (v. Cellestial/Monsum) wurde unter Heiko Schmidt im Stechen seiner Favoritenrolle gerecht, nachdem er mit 8,5 bereits den Umlauf anführte (Z.u.B.: Schmid/Schmidt GbR, Neu Bentehn). Mit LEVADO v. Levisto/Patrick xx folgte unter Anna Jügens auf dem 2. Platz ebenfalls ein tolles Pferd, das bereits zahlreiche Begehrlichkeiten für Käufer weckt. Martin Jürgens, Vater der Reiterin, hat den Schimmel in Polzow gezogen, der sich nach dem Stechen zum Landeschampionart eindrucksvoll auch für das Bundeschampionat qualifizierte. Platz Drei ging an PIRGITTA. Die Harnack GbR aus Klein Upahl hat die Pinatubo/Direx-Stute gezogen, die unter ihrer Besitzerin Sandra Engelmann (Weitenhagen) bereits viele Siege in Springpferdeprüfungen errang und in Plaaz von Martin Wissenbach glänzend in Szene gesetzt wurde.

21 Pferde fürs Bundeschampionat qualifiziert
Das zeugt von der hohen Qualität der Pferde die in Plaaz am Start waren. Besonders erfreulich, dass auch der nun dreifache Landeschampion Doliantos die Qualifikationsnorm bei den Dressurpferden für Warendorf erreicht hat. Über die Siegerwertnote von 8,4 bei den Fünfjährigen zeigte sich selbst der Reiter Ronald Lüders überrascht. Mit 8,0 ist auch für den Florestan I-Sohn Florino unter Andrea Elsholz (Zierow) der Weg nach Warendorf frei. In der Konkurrenz der sechsjährigen Pferde gab es mit dem Kempke Hof Hengst Sancisco (v. Sandro Hit) unter Ronald Lüders und dem Sprehe Hengst Desperado (v. De Niro) unter Falk Rosenbauer zwei Sieger. Beide erhielten die Wertnote 8,0. Sancisco hatte sich aber schon qualifiziert.
17 Springpferde waren es der dreiköpfigen Richtergruppe unter Leitung von Joachim Geilfuß, der seit Jahren auch beim Finale in Warendorf richtet, mit 8,0 und besser dien Schein für Warendorf auszustellen. Auch darunter waren einige Pferde bereits qualifiziert. Beide Jahrgänge mussten aufgrund der hohen Nennungszahl geteilt werden. Ein Beweis dafür, dass solche Prüfungen in der Woche, im Gegensatz zu manchen Meinungen im Land, sehr gut von den Berufsreitern angenommen werden, ja ihnen teilweise sogar entgegen kommen.
Aus MV schafften bei den Fünfjährigen die Hengste Kingsland SM (v. Kolibri) mit Heiko Schmidt (8,1) und Capo Cassione mit Ralf Bochinski (8,0) den Sprung zum Finale. Der Redefiner Günter Stübing stellte einen Levisto-Sohn von seinem Onkel vor, der mit 8,6 eine Abteilung gewann. Die andere Abteilung ging unter Christian Dietrich (Neustadt/Dosse) mit 8,7 ebenfalls an einen Levisto-Nachkommen. Bei den Sechsjährigen waren es vorwiegend MV-Reiter die die Prüfung mit 8,0 und besser abschlossen. Dazu gehören Jörg Möller mit For Elenor (8,3), Anna Jürgens mit Levado (8,1), Andre Thieme mit Ravaela (8,1), Ralf Bochinski mit dem Hengst Cypriano (8,4), der die 2. Abteilung gewann, Jörg Möller mit Anjessa (8,2), Thomas Kleis mit seinem Hengst Lando-Lindo (8,0) und Jüri Sokolovski mit Carthanja (8,0). Mit 8,8 die höchste Wertnote erhielt der Holsteiner Verbandsreiter Lars Bak Andersen mit dem Hengst Chessmann (v. Cerry), der die 1. Abteilung gewann.
In den Rahmenprüfungen gab es zwei S-Springen und fünf S-Dressuren. Beide S-Springen, in denen die MV-Reiter wegen des einen Tag später beginnenden Turnier in Sommerstorf nur junge Pferde an den Start brachten, gingen an Jan Peters (Schwanebeck) auf der Schimmelstute Cleopatra. Jüri Sokolovski und Jörg Möller wurden auf Quick de Baussy und Perle Zweiter. Zwei M-Springen sicherte sich der Vineta-Reiter Christoph Lanske auf dem Acobat II-Wallach Arctos. Einmal stand Jörg Möller mit Perle an der Front der Siegerehrung.
Die höchsten Dressurprüfungen wurden von Ina Müller-Saalbach (Löbnitz) mit Layanna und Martina Hannöver-Sternberg (Stormarn) mit dem Hengst Ratio H beherrscht. Ina gewann den Kurz Grand Prix und die Grand Prix Kür am Sonntag. Martina Hannöver-Sternberg setzte sich in der Intermediaire II durch und verwies dabei Michael Thieme mit DÂ’Olympic und Christian Flamm (Neustadt/Dosse) mit DÂ’Amour auf die Plätze zwei und drei. Auch in der Inter I wurde das Redefiner Paar Zweiter und musste dabei Falk Rosenbauer (Granderheide) auf Loo alike klar an sich vorbei ziehen lassen. Mit einem weiteren 2. Platz im Prix Sankt Georg kann Michael Thieme auf ein erfolgreiches Wochenende zuzück blicken. Hier ging der Sieg an Jörg Ladwig (Neustadt/Dosse) auf Quaterman. Die beiden M-Dressuren wurden mit großem Vorsprung von Ronald Lüders auf Sancisco gewonnen, mit dem er auch die Einlaufprüfung zur Bundeschampionatsqualifikation der sechsjährigen Pferde anführte. In einer L-Dressur führte er die Ehrenrunde auf Landeschampion Doliantos an. (fw)

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