Valluhn LM Fahren (21.-22.07.2007)
Erschienen am 22.07.2007
Hormann und Dallmann sind neue Titelträger
Landesmeisterschaft der Zweispänner in Valluhn wegen der Witterung und Ernte-zeit mit stark dezimierten Feldern.
Für das aktuelle Wetter kann niemand verantwortlich gemacht werden. Der Reit- und Fahrverein Valluhn mit Trakehner Gestüts-chef Roland Cillwik an der Spitze, der in jedem Jahr vier bis fünf Großveranstaltungen in allen Dis-ziplinen durchführt, inklusive Zuchtprüfungen im Projekt "Nurmi", wurde in diesem Jahr bereits zum dritten Mal von Re-genwetter gebeutelt. Auch das letzte Vielseitigkeitsturnier war davon betroffen. Der Gelände-pferdetag wurde gleich ganz ab-gesetzt.
Die Landesmeisterschaften den Zweispännerfahrer vom 21. bis 22. Juli fingen mit gutem Wetter an. Am Sonntagmorgen schüttete es jedoch wieder und ließ durch-aus beim einen oder anderen den Gedanken aufkommen, die Ver-anstaltung abzubrechen und aus den beiden ersten Teilprüfungen Dressur und Gelände die neuen Meister zu küren. Doch nachdem die Rahmenprüfungen am Mor-gen buchstäblich ins Wasser fie-len und sich am frühen Nachmit-tag auch die Ponys in Klasse M durch den Regen kämpfen muss-ten, wurde es wieder versöhnli-cher und Verbandspräsident Dr. Klaus Lemcke konnte den neuen Meistern die Schärpen bei schö-nem warmem Wetter umhängen.
Es war aber nicht nur der Regen an dem Wochenende, der viele Fahrer aus MV von einem Start in Valluhn abhielt. Es gab verletzte Fahrer (Jörg Cröger) und Pferde. Die Pferde von Titelverteidiger Hans-Georg Schröder hatten eine schwere S-Prüfung eine Woche zuvor in Riesenbeck in den Bei-nen (wurde trotzdem nicht von allen akzeptiert). Hauptgrund war aber die Erntesituation. Die Landwirte, darunter etliche Fahrer wie Helmut Deutschkämer und Heinz Priestaff, mussten nach dem vielen Regen in den zurück-liegenden Wochen jede Stunde nutzen. Da stellt sich die Frage, ob das vom Fahrausschuss beim Vorschlag an die Landeskommis-sion, die Meisterschaft im Juli in Valluhn auszutragen, nicht be-dacht wurde. Im Fahrsport schei-nen solche wichtigen Veranstal-tungen vor und nach der mögli-chen Erntezeit sicherer zu sein. "Sollte für das nächste Jahr neu bedacht werden", sagte auch Sprecher Bernd Gaiser zu MPe.
Hormann mit Start-Ziel-Sieg
In Abwesenheit von Titelverteidi-ger Hans-Georg Schröder war Hendrik Hormann ganz klar in der Favoritenposition. In der Prü-fung selbst, die mit vielen starken Fahrern aus Schleswig-Holstein angereichert war, musste er aller-dings kämpfen. Die Dressurprü-fung gewann der 43-Jährige mit seinen Pferden Bill und Rascall auch nur denkbar knapp mit 442 Punkten vor Anja Behrmann aus Appen bei Pinneberg, die 441 Punkte erreichte. Zweitbester MV-Fahrer war Thomas Wolf (Muchow) mit Milan und Nora auf dem 4. Platz. Insgesamt star-teten in der Dressur 22 Gespanne, davon neun aus MV.
Im Gelände mit 17 Gespannen fuhr Hendrik Hormann in drei Hindernissen Bestzeit. Vor allem am Hindernis fünf war er der Konkurrenz deutlich überlegen, verlor in drei und vor allem vier allerdings etwas Zeit. Mit 54,32 Strafpunkten fiel der Sieg auch in dieser Teilprüfung am Ende je-doch recht deutlich aus. Sönke Hansen aus Husbyharde, der in der Dressur Dritter war, folgte mit 57,22 Punkten auf den 2. Platz. In die Platzierung fuhren auch die Mecklenburger Dietmar Timm, Spornitz (4. Platz) und Lothar Volkwein, Renzow (5.).
Damit hatte sich Hendrik Hor-mann vor dem Kegelfahren in der Meisterschaft zwei und in der "Kombi" einen Abwurf Vorsprung herausgefahren. Das Kegelfahren war am Ende auch nur noch für die Einzelwertung interessant, al-lerdings durfte im Kurs nicht ge-bummelt werden. Sechs Gespanne blieben strafpunktfrei. Die einzige fehlerfreie Fahrt im Stechen lie-ferte Georg Plath (Poel), der da-mit das Kegelfahren gewann, für die "Kombi" aber nicht in Frage kam, weil seine Pferde im Gelän-de die Vierspännerprüfung absol-vierten. "Da hab ich es den Jun-gens aber wieder gezeigt", freute sich der Sieger.
Die Kombinierte Prüfung Klas-se M gewann Hendrik Hormann mit insgesamt 96,45 Strafpunk-ten. Auf 102,47 kam Anja Han-sen, die im Gelände zurück fiel, zwischen den Kegeln aber vom Fehler ihres Kollegen Sönke Han-sen profitierte, der Dritter wurde. Vierter wurde Thomas Wolf, der damit Silbermedaillengewinner in der Landesmeisterschaft wurde. Bronze erhielt Dietmar Timm, der die "Kombi" als Fünfter beendete.
Dallmann wiederholte Vorjahressieg
Bei den Ponygespannen war die Beteiligung aus MV noch trauri-ger. Es konnte nur die Gold- und Silbermedaille vergeben werden, weil nur zwei Gespanne aus MV in der Kombi-Wertung blieben. Matthias Neisener (Stülow), der sonst immer vorn zu finden ist, blieb der Meisterschaft wegen seiner Hochzeit fern. Der Sieger darf sich aber trotzdem freuen, weil er sehenswerte Vorstellungen ablieferte. In der Dressur hinter Miriam Voth (SH/HH) mit 413 Punkten zwar noch Zweiter, zeig-te er mit seinen Ponys Fanny und Sabiene im Gelände was in ihm steckt. Im 1. Hindernis musste er allerdings die Bestzeit an Rolf Klein (Bad Segeberg) abgeben, fuhr in den weiteren fünf Hinder-nissen aber am schnellsten. Mit 47,97 Punkten gegenüber 54,35 von Rolf Klein fiel der Sieg deut-lich aus. An Stelle von Rüdiger Schulz (Neuhof/Poel) der in der Ernte war, fuhr Nadine Voß seine Ponys Fugetsch und Shamrock Shadow Light, die alle Teilprü-fungen in Wertung beendete und somit mit 52 Punkten Rückstand auf Tim Dallmann erstmals Sil-bermedaillengewinnerin in der Meisterschaft wurde. Das Gold verzierte Dallmann auch noch mit einem klaren Sieg gegenüber Mi-riam Voth im Hindernisfahren. Beide blieben auch im Stechen fehlerfrei, Dallmann war aber acht Sekunden schneller. In dieser Reihenfolge endete auch die Kombinierte Wertung.
Gerhard Gerich siegt mit Weile
In den Rahmenprüfungen wurde eine Kombinierte Wertung für Viererzüge in Klasse M ausgetra-gen. Hier gab es einen Start-Ziel-Sieg für Gerhard Gerich aus Klöt-ze/SA. Der Spitzenfahrer gewann alle drei Teilprüfungen mit kla-rem Vorsprung. Darunter auch das Hindernisfahren mit der ein-zigen strafpunktfreien Fahrt im Stechen. Der Poeler Georg Plath wurde mit den Pferden Monty, Uno, Glovina und Resonee unter den acht Startern Dritter, nach-dem er in der Dressur nur den letzten Platz belegte, sich im Ge-lände mit Platz drei aber schon vorarbeitete. Er profitierte dabei unter anderem vom Ausfall von Fred Dittberner, dem im Gelände die Wacht brach. Im Hindernis-fahren startete Dittberner wieder und wurde hinter Gerhard Gerich Zweiter. Das zweite Mecklenbur-ger Gespann das noch in der Wertung blieb war Rainer Jöns-sen (Wischuer), der in der "Kom-bi" mit dem Reserveplatz Vorlieb nehmen musste.
Für Klasse A starteten sechs Zweispänner ins Gelände. Der Sieg ging an Bernhard Volkwein (Renzow) mit den Pferden Aramis und Lord, der in drei der vier Hindernisse Bestzeit fuhr. Einmal gelang das Guido Nützmann (Cri-vitz, der mit den Pferden Alexis-P und Angie auf den 2. Platz kam. (fw)