Le Mans/FRA: EM Junioren-Voltigieren
Erschienen am 23.08.2011
Hamburger Juniorteam steigert sich im Finale um acht Zehntel und gewinnt souverän vor Österreich
Le Mans/FRA - Die deutschen Junioren haben bei der Europameisterschaft in Le Mans mit einer überragenden Leistung im zweiten Kürumlauf Gold im Teamwettbewerb geholt. Die Mannschaft erhielt im abschließenden Durchgang die Tageshöchstnote 8,773 und setzte sich mit der Gesamtpunktzahl 7,886 im Endresultat klar vor Österreich (7,624), Italien (7,376) und die Schweiz (7,346).
17:12 Uhr und 29 Sekunden am Samstag im Pferdesportzentrum Boulerie Jump in Le Mans: Die Westtribüne bebt. Die deutschen Fans hält nichts mehr auf ihren Sitzen. Die jungen Damen und Herren vom Hamburger Juniorteam in der Kiss-and-Cry-Zone am Zirkelrand fallen sich um den Hals. Die Voltigierer von Trainer Hendrik Brühl haben es schwarz auf weiß auf der Anzeigetafel: Deutschland ist Europameister. Auf Pferd Ecestelli, dirigiert von Kurt Isensee an der Longe, behielten die deutschen Vertreter die Nerven und steigerten sich deutlich im Vergleich zur ersten Kür. "Jeder ist heut ein kleines Stück über sich hinausgewachsen", freute sich Bundestrainerin Ursula Ramge. Nach dem Triumph von Thomas Brüsewitz im Einzelwettbewerb haben die Deutschen somit schon das zweite höchstrangige Edelmetall in der Tasche.
Für die Norddeutschen war das Finale vor allem aus psychologischer Sicht eine Herausforderung. Die Vorjahressieger aus Österreich vom Club 43 hatten mit einer nahezu fehlerfreien Leistung auf Dionysos (Longenführerin Karen Asmera) eine 8,19 vorgelegt und sich damit im Vergleich zu ihrem ersten Kürumlauf verbessert, in dem sie die Hamburger geschlagen hatten. Doch die Deutschen legten nach und steigerten sich ihrerseits um fast acht Zehntel. Der daraus resultierende souveräne EM-Triumph ist für Brühl die "schönste Belohnung für eine lange und harte Saison". Der 30-Jährige war nach der Flower-Zerominie überwältigt: "Ich bin so stolz auf das, was wir geschafft haben." Seine U16-Equipe, die sich bei der bundesinternen Qualifikation in diesem Jahr nur knapp gegen die Rheinländer aus Neuss durchgesetzt hatte, war in Le Mans erstmals auf einem Championat am Start.
Hinter den zweitplatzierten Österreichern schafften die Italiener den Sprung auf den verbleibenden dritten Rang auf dem Podium. Die Südeuropäer schoben sich auf Creval Lugano (Longenführerin Laura Carnabucci) mit einer Kürnote von 8,11 noch an den Schweizern (7,777) vorbei, die auf Pady de Jean Bel (Rita Blieske) angetreten waren. Daniel Kaiser