CHIO Rotterdam/NED: Deutschland gewinnt FEI-Nationenpreis und Gesamtwertung
Erschienen am 27.08.2011
Geburtstagskind Ludger Beerbaum bringt seiner Mannschaft doppelten Erfolg, Carsten-Otto Nagel mit Doppelnull

Spannender hätte auch der beste Krimiautor das Drehbuch für das Finale der FEI-Nationenpreiserie nicht schreiben können. Nach zwei Umläufen lagen die Mannschaften Deutschlands und Großbritanniens mit jeweils 10 Strafpunkten gemeinsam auf Platz eins. Zusätzlicher Spannungsbogen: Auch in der Gesamtwertung der Serie lagen beide Teams mit jeweils 40 Punkten gleichauf.
Im dadurch notwendig gewordenen Stechen setzte sich ausgerechnet Ludger Beerbaum (Riesenbeck), der an dem Tag seinen 48. Geburtstag feiern konnte, mit seiner Hannoveraner Stute Gotha FRH (v. Goldfever) durch. Mit einer Nullrunde in 39,29 Sekunden beendete das Paar den Stechparcours und verwies damit den für Großbritannien startenden Ben Maher mit Tripple X (vier Strafpunkte in 39,79 Sekunden) sowie dessen Team auf Platz zwei.
Equipechef und Bundestrainer Otto Becker (Sendenhorst) war nach dem Nationenpreis entsprechend bewegt: "Spannender hätte es heute wirklich nicht sein können. Den Nationenpreis und die Gesamtwertung der Serie im Stechen zu gewinnen, war schon ein echter Krimi. Ludger Beerbaum und Gotha haben sich mit ihrem tollen Ritt im Stechen wohl das schönste Geburtstagsgeschenk gemacht. Wir sind alle total glücklich."
Rund drei Wochen vor den Europameisterschaften der Springreiter im spanischen Madrid konnte Otto Becker mit dem Erfolg in Rotterdam seinen ersten Sieg als Equipechef in einem Nationenpreis feiern. Zwar hatte Becker das deutsche Springreiterteam bereits bei den Weltmeisterschaften des vergangenen Jahres zum Sieg geführt, was aber gemäß dem Regelwerk für die Nationenpreisserie nicht zählt.
Platz drei im Nationenpreis ging an Frankreich mit total zwölf Strafpunkten. Auf den weiteren Plätzen folgten: 4. Belgien und die Niederlande mit jeweils 17 Strafpunkten, 6. USA (18 Strafpunkte), 7. Irland (29 Strafpunkte) und 8. Dänemark (33 Strafpunkte).
Für Deutschland gingen im Nationenpreis von Rotterdam an den Start: Marco Kutscher (Riesenbeck) mit Cornet Obolensky (null Strafpunkte im ersten und einen Strafpunkt im zweiten Umlauf), Thomas Voss (Schülp) mit Carinjo (5/13), Carsten-Otto Nagel (Norderstedt) mit Corradina (0/0) und Ludger Beerbaum mit Gotha FRH (8/4).
In der Gesamtwertung der FEI-Nationenpreisserie siegte Deutschland erstmals wieder seit dem Jahr 2008 mit insgesamt 50 Punkten. Zweiter wurden die Niederlande mit 48,5 Punkten, gefolgt von Großbritannien mit 47 Punkten auf Platz drei. Auf den weiteren Plätzen folgten: 4. Irland (41,5 Punkte), 5. Frankreich (40,5 Punkte), 6. Belgien (35 Punkte), 7. USA (31,5 Punkte) und 8. Dänemark (zehn Punkte). (fn-press)