Conty/FRA - Das Gelände im französischen Conty hatte es in sich. Bei den Weltmeisterschaften der Zweispännerfahrer stand heute die Geländeprüfung auf dem Programm. Immer wieder regnete es, so dass der Boden tief und tiefer wurde. Das bereitete auch den deutschen Fahrern einige Probleme.

Am besten mit den Bodenverhältnissen und den acht Hindernissen kam Carola Diener (Lähden) zurecht. Die 23-jährige Nachwuchsfahrerin, Stallmeisterin bei Vierspännerfahrer Christoph Sandmann, beendete die Prüfung auf dem zwölften Platz. Da sie die Dressur zuvor gewonnen hatte, bleibt sie auch nach diesen beiden Teilprüfungen an der Spitze des 69-köpfigen Starterfeldes. Sie führt mit 123,84 Punkten vor dem Niederländer Tom Engbers auf Rang zwei mit 127,97 Punkten.

Allerdings konnte die deutsche Mannschaft, zu der auch Diener gehört, ihre Führung in der Teamwertung nicht mehr halten. Nach dem Gelände liegen nun die Niederländer mit 255,6 Punkten vorne, Deutschland hat 261,5 Punkte. Auf Platz drei sind die Franzosen mit 268,4 Punkten. "Die Holländer sind wirklich sehr stark im Gelände gefahren", gab Bundestrainer Eckardt Meyer (Herrmannsburg) zu.

Mannschaftsfahrer Sebastian Warneck (Nunsdorf) beendete die Geländeprüfung auf Rang 15. "Mit seinem noch sehr jungen Gespann war das ein ordentliches Ergebnis", so Meyer zufrieden. In der Kombinierten Wertung ist Warneck nach seinem zwölften Platz in der Dressur nun auf Platz zehn vorgerückt.

Der dritte Mannschaftsfahrer, Marathonspezialist Reinhard Burggraf (Geretsried), hatte etwas Pech. In einem Hindernis fiel bei ihm ein abwerfbares Teil zu Boden, was zusätzliche Strafpunkte gab, und im zweiten Hindernis musste er eine nicht geplante Volte fahren - das kostete Zeit. Burggraf kam auf Rang 18 im Gelände, in der Kombinierten Wertung belegt er zurzeit Platz 19.

"Der Vorsprung der Holländer könnte doch ein paar Pünktchen kleiner sein, aber andererseits können wir so das Feld von hinten aufrollen und haben nicht so den Druck wie die Führenden", sagte Meyer mit Blick auf das Hindernisfahren. "Wir haben drei starke Kegelfahrer im Team." Im morgigen Hindernisfahren entscheidet sich dann, welche der 18 Nationen die Team-Medaillen gewinnen und wer in der Einzelwertung den Titel des Weltmeisters gewinnt.

In Conty starten aber nicht nur die drei deutschen Mannschaftsfahrer, sondern die 15-jährige Anna Sandmann vertritt als Einzelfahrerin ebenfalls die deutschen Farben. Mit Platz acht in der Dressur hatte die Tochter von Christoph Sandmann, die wie Trainingspartnerin Carola Diener Pferde aus dem Vierspänner ihres Vaters fährt, einen perfekten Einstand bei ihrem WM-Debüt gegeben. Die Geländeprüfung beendete sie auf Rang 21. Sie startete erst als zweitletzte Teilnehmerin und der Boden war sehr aufgeweicht und tief. "Sie hatte am meisten mit den Bodenverhältnissen zu kämpfen, aber sie ist sehr ordentlich gefahren", lobte Meyer. Anna Sandmann liegt in der Kombinierten Wertung auf Rang 20. (fn-press)