Cherniachovsk: Russlands größtes Springturnier
Erschienen am 12.09.2011
Holger Wulschner gewann mit Clausen das Finale der mittleren Tour

Cherniachovsk - Das größte Springturnier in Russland findet alljährlich in Tschernjachovsk, dem einstigen ostpreußischen Insterburg, auf dem Gelände des Gestüts "Georgenburg" statt. 2002 hat das Gestüt seinen historischen Namen "Georgenburg" zurückbekommen. Das Turnier ist ein gutes Pflaster für Holger Wulschner. 2009 gewann der Nationenpreisreiter den Großen Preis mit dem Hengst Cefalo. Am letzten Wochenende gab es eine neue Auflage. Der Groß Viegelner war wieder dabei und kehrte erfolgreich zurück. Diesmal gewann er zwar nicht den Großen Preis. Mit dem 16-jährigen Clausen sicherte er sich am Sonntag aber das Finale der mittleren Tour und immerhin 10.000 US-Dollar. Dabei war er 1,4 Sekunden schneller als der Deutsche Björn Nagel mit Quickdiamond, der für die Ukraine am Start war. Im Großen Preis ging Holger Wulschner aber auch nicht leer aus. Auf dem 12-jährigen Hengst Cefalo lieferte der 47-Jährige den schnellsten Vier-Fehler-Ritt im Umlauf und wurde Sechster. Auch dafür gab es immerhin noch 6.125 USD. Der Sieg ging nach Deutschland. Der Schleswig-Holsteiner Thomas Voß gewann das Springen mit fehlerfreiem Ritt im Stechen auf dem Hengst Carinjo und durfte sich die Siegprämie von 40.125 USD einstecken.
Wulschners Calato-Wallach Clausen war lange verletzt und der Reiter durchlebte mit ihm ein Wechselbad der Gefühle, weil das Pferd, das ihm in zurückliegenden Jahren große internationale Erfolge bescherte, nach ersten Turnierstarts immer wieder pausieren musste. "Ich wusste er wird eines Tages wieder zu alter Form zurück finden", war sich der Reiter sicher und nun scheint er für sein Vertrauen belohnt zu werden. Bereits am Freitag begann Clausen das Turnier mit einer Nullrunde und Holger wurde Sechster. Der Erfolg setzte sich am Samstag fort als das Paar in der mittleren Tour mit dem zweitschnellsten fehlerfreien Ritt Zweiter wurde. Mit Cefalo kam er in der großen Tour an diesem Tag auf dem 11. Platz ebenfalls ins Preisgeld. Mit mehr als 19.000 US-Dollar (gut 14.000 Euro) und der Gewissheit, dass Clausen wieder erstarkt ist, trat Holger Wulschner die Heimreise an. (Franz Wego)