Renzow (08.-09.09.2007)

Erschienen am 09.09.2007

Wachablösung im Fahrerlager
Fred Dittberner, Rüdiger Schulz und Georg Plath holten sich in Renzow die Landesmeistertitel

Im 450 Seelen-Dorf Renzow, wo das Flüsschen Schilde neben der größten Blutbuchenallee Mitteleuropas ein verträumtes Tal bildet, acht Kilometer von Gadebusch entfernt, wurden die letzten Landesmeistertitel dieses Jahres vergeben. Es war das neunte Fahrturnier das Lothar Volkwein mit seinen Mitstreitern organisierte. Bereits zum fünften Mal in Folge wurde in Renzow die Landesmeisterschaft der Vierspänner ausgetragen. Eine attraktive Wettkampfstätte, spektakuläre Hindernisse im Birkenwald, eine gute Versorgung, schönes Wetter und familiäres Flair kennzeichneten die Meisterschaft. Wichtigster Partner für die Veranstalter ist Familie Booth, die das Gut Renzow schon im 20. Jahrhundert bewirtschaftete und es nach 1990 wieder bekamen. Auf ihren Flächen wird die Geländeprüfung ausgetragen.
Außer dem Meisterschaftsprogramm, das für Vierspänner Pferde und Ponys sowie erstmals für Einspänner jeweils aus einer Kombinierten Prüfung Klasse M bestand, gab es eine solche auch für Zweispänner. Ferner wurden Kreismeister des Landkreises NWM ermittelt. Insgesamt 52 Gespanne, darunter zahlreiche Fahrer aus anderen Bundesländern, sowie Gästen aus der Schweiz und Schweden, waren für das Turnier gemeldet. Wie bereits im letzten Jahr wurde auch diesmal die klassische Reihenfolge der Einzelprüfungen geändert. Das Geländefahren, Herzstück einer Kombinierten Prüfung, fand nach Dressur und Kegelfahren am Sonntag statt.
Los ging es am Samstag bereits um 7 Uhr mit der Dressur. Die Vierspännerfahrer unseres Landes ließen sich diese Prüfung aus der Hand nehmen. Der Sieg ging an Steffen Gerber (Steckby-Anhalt). Der Rückstand des besten Mecklenburgers Dietmar Timm (Spornitz), der mit den Pferden Menjon, Viborny, Vakal und Duk eine gute Prüfung absolvierte, betrug auf dem 3. Platz allerdings nur fünf Punkte. Damit hatte er die Spur zur Titelverteidigung gelegt. Der Kladrumer Fred Dittberner hatte auf dem 6. Platz schon einen deutlichen Rückstand. Die neue Fahrsporthoffnung im Land, Mario Schildt aus Klein Nieköhr, verspielte in der Dressur bereits Meisterschaftsträume. Talent und Ehrgeiz werden ihn jedoch weiter voran bringen.
Das zeigte sich schon im Kegelfahren wo er mit eineinhalb Sekunden Rückstand auf Sieger Fred Dittberner Zweiter wurde. "Timmi" kam mit zehn Punkten aus dem Kegelparcours. Am Sonntag im Gelände schlug die Anschnitt für Fotos mitnutzenStunde für Mario Schildt. Hier bewies er mit seinen Pferden Laura, Sonate, Gismo und Ariane nicht nur Mut, sondern auch fahrerisches Können. Mit 71,18 Punkten gewann er die Prüfung und ließ dabei Falko Mäkelburg (Hademarschen) hinter sich, der auf 72,20 Punkte kam. Großes Pech hatte Dietmar Timm, der wegen korrigierten Verfahrens in Hindernis sechs alle Meisterschaftsträume begraben musste. Das machte den Weg frei für Fred Dittberner, der im Gelände Dritter wurde (75,60 Punkte) und sich nach 2005 zum zweiten Mal den Meistertitel holte. Silber ging erstmals an Mario Schildt, der Serienmeister Dietmar Timm noch hinter sich ließ. Die Kombinierte Prüfung gewann Falko Mäkelburg vor dem Schweizer Franz Schnider.

Nur vier Pony-Viererzüge waren am Start. Auch hier gab es in der Meisterschaft eine Wachablösung. Schon in der Dressur setzte sich Rüdiger Schulz (Poel) vor seinen noch jungen Dauerrivalen Tim Dallmann aus Blankensee. Das anschließende Hindernisfahren sah wiederum Rüdiger Schulz, im Umlauf fehlerfrei, vor Tim Dallmann, der einen Ball traf. Der Sieg im Stechen ging jedoch an den Schweden Fredrik Rahm, der zwar ebenso wie Schulz einen Fehler hatte, aber mehr als zwei Sekunden schneller war.
Im Gelände fiel dann die endgültige Entscheidung für Rüdiger Schulz, der mit Dalentino, Babet, Shamrock Shadow Light und Fugetsch die Prüfung vor Tim Dallman gewann. Weil ein Hinterpferd mit einem Bein über die Bracke trat, stiegen beide Beifahrer von Dallmann ab (20 Strafpunkte). Wäre nur einer abgestiegen, hätte er sich noch den Geländesieg geholt, nicht jedoch die Meisterschaft. Die Kombinierte Prüfung ging ebenso wie die Meisterschaft recht eindeutig mit 13,43 Punkten Vorsprung zu Gunsten von Rüdiger Schulz aus.

Das Einspännerfahren wurde bisher von Peter Lembcke (Renzow) im Land dominiert. Da es in Renzow um Meisterehren ging, bekam er unverhoffte Konkurrenz mit Fahrern wie Georg Plath (Poel), Bundeskader Hans-Georg Schröder (Anklam), Hendrik Hormann (Lübthen-Garlitz), Thomas Wolf (Muchow) und andere. Dass seine Pferde auch im Einspänner eine gute Dressur gehen können bewies Hendrik Homann, der mit Bill siegte und mit Rascall Zweiter wurde.
Im Kegelfahren meldete Georg Platz Meisterschaftsambitionen an, der als einziger strafpunktfrei blieb. Im Gelände, seine Spezialdisziplin, packte Hans-Georg Schröder der Ehrgeiz. Er gewann mit seinem neuem Pferd Bredo, hatte nach der Dressur aber schon einen zu großen Rückstand, um erster Landesmeister in dieser Disziplin zu werden. Dazu freute sich zur eigenen Überraschung Georg Plath, der mit Monty im Gelände eine solide Leistung brachte (3. Platz) und die Kombinierte Prüfung sowie die Meisterschaft vor Hans-Georg Schröder und Thomas Wolf gewann. Pech hatte Peter Lembcke, der mit Don Pedro fuhr und im Waldhindernis umkippte.
Hendrik Hormann holte sich den Sieg in der Zweispänner-Kombi, nach dem er bereits die Dressur "mit Weile" (43 Punkte Vorsprung vor Thomas Wolf) gewann. Im Kegelfahren glänzten die Einheimischen Joachim Giese und Bernd Nitsch mit den einzigen fehlerfreien Fahrten. Auch im Gelände kann sich Joachim Giese zu Gute halten, Landesmeister Hendrik Hormann geschlagen zu haben. In der Kombi wurde der Renzower mit knappen 0,23 Punkte Vorsprung vor Thomas Wolf Zweiter. Bernd Volkwein musste in heimischem Gelände im Wasserhindernis ausspannen. Kreismeister des Landkreises Nordwestmecklenburg im Einspännerfahren (in Klasse A mit Dressur und Hindernisfahren ausgetragen) wurde Kerstin Fiehring (Poel). Bei den Zweispännern ging der Titel an Martin Ebert (Mühlen Eichsen).

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