Redefin PKS-Koerung
Erschienen am 10.11.2007
PKS-Sieg ging an Reitponyhengst
Das Ergebnis glich dem Vorjahr, elf von 20 ausgestellten Hengsten erhielten ein positives Körurteil.
Auch in diesem Jahr machten die Hengste der Ponys, Kleinpferde und Spezialrassen (PKS) den Anfang bei den 17. Redefiner Körtagen. Ab 10 Uhr standen am 8. November 20 Hengste dieser Rassengruppe im Rampenlicht. Die gleiche Zahl wie 2006. Die Deutschen Reitponys stellten mit sechs Vertretern das größte Lot. Gefolgt von den Lewitzern, die fünf Jungheng-ste ins Rennen schickten. Dazu gesellten sich ein Pinto und ein zu klein gebliebener (154 cm) aber überaus schicker Trakehner, der sich um die Körung für das Zuchtbuch der Deutschen Reitponys und des Kleinen Deutschen Reitpferdes bewarb. Ferner ein Fjordhengst, ein Islandhengst, ein Welsh A und ein Welsh B Hengst, zwei Shetlandponys und ein Deutsches Partbred Shetlandpony. Die zwei gemeldeten Haflinger fielen aus. Diesmal war auch kein Kaltbluthengst vertreten.
Bewertet wurden die Hengste von den Vizepräsidenten Lorenz Rehse und Dieter Quaas, sowie von Zuchtleiter Uwe Witt. "Es war zwar ein recht kleines Lot an Hengsten, die Spitze konnten von der Qualität aber absolut überzeugen und bringt neue Blutkomponenten in die einzelnen Rassen. Außerdem konnten wir die Rassevielfalt in unserem Land demonstrieren", sagte Lorenz Rehse, der als Vizepräsident für die PKS-Rassen im Verband der Pferdezüchter MV agiert. Er sprach den Ausstellern ein Lob aus, weil sie die Hengste ausnahmslos sehr gut herausgebracht haben.
Zunächst wurden die Hengste auf dem Pflaster vor dem Bergeraum hinsichtlich Exterieur und Gangkorrektheit gemustert. Die Asphaltstraße eignet sich gut dazu. Durch den Regen war jedoch ein Straßenrand recht moddrig, was den Vorführern der Warmbluthengste am nächsten Tag aber mehr zu schaffen machte. Danach folgte die Beurteilung im Schritt. Dazu erschienen die Köraspiranten in vier Ringen in der Halle. Nach der Mittagspause im Versorgungszelt, das auf der Pflasterseite großzügig aufgebaut war und den Arkadengang mit einbezog (eine gute Lösung), war das Freilaufen und Freispringen angesetzt. Letzterem mussten sich die Reitponys, die Lewitzer, der Pinto, der Welsh B und der Fjord Hengst unterziehen. Um 16.30 Uhr war dieser erste Teil der dreitägigen Körveranstaltung inklusive Prämierung planmäßig beendet.
Das Besucherinteresse ist gegenüber dem letzten Jahr deutlich gestiegen. Interessiert verfolgte auch eine Klasse Auszubildende der beruflichen Schule Zierow im Rahmen eines Praktikums das Geschehen. Die PKS-Körung auf den Donnerstag zu verlegen war 2005 eine richtige Entscheidung.
Wie im vorigen Jahr, sind von den 20 aufgetriebenen Hengsten immerhin 14 im eigenen Land gezogen worden. Es waren schon mal weniger. Auch die Lewitzer haben sich diesmal wieder mit einem recht ordentlichen Lot präsentiert, nachdem sie im letzten Jahr gar nicht vertreten waren. Gerade bei dieser Mecklenburger Ursprungrasse unterscheiden sich die Ansichten der Züchter und Experten nach wie vor sehr. "Von den fünf Hengsten sind vier zu kören", sagte mir jemand, der die Entwicklung der Rasse wesentlich mit gestaltet hat. Letztendlich erhielten aber nur zwei den Segen der Kommissionäre.
Dagegen haben sich die Haflinger weiter rar gemacht, die immerhin die zweitgrößte Ponypopulation in unserem Land darstellen. Es muss die Frage erlaubt sein, wo die guten Fohlen des Jahrgang 2005 der Haflinger abgeblieben sind. Gerade sie brillierten in den letzten Jahren. Auf dem Körplatz hingegen machen sie sich rar.
Von den 20 vorgestellten Hengsten erhielten elf ein positives Körurteil. Nachdem in den beiden letzten Jahren die Shetlandponys den Sieger der PKS-Rassen stellten, war es diesmal ein Deutsches Reitpony. Dieser trat mit der Katalognummer 7 an und kommt aus dem Züchterstall von Wolfgang Bahlke aus Wulkenzin. Er paarte 2004 seine Staatsprämienstute Eldora v. Eldorrado/ Dressman I mit dem im Rheinland gezogenen Destino R an und erntete jetzt einen ganz großen Zuchterfolg. Bei der Elitestutenschau im September dieses Jahres konnte er mit dem Derby-Sohn schon die Reservesiegerin bei den Reitponys stellen. Der erneute Erfolg mit einem gekörten Sohn bestätigt die züchterische Qualität von Destino R. Wenn sich die Kommission das Genick noch etwas leichter gewünscht hätte, so beeindruckte der Fuchshengst vor allem in der Bewegung und am Sprung. Wolfgang Bahlke, der Klasseponys in Serie gezogen hat, nahm bei der Prämierung sichtlich gerührt die Glückwünsche des Präsidenten entgegen.
Auf dem zweiten Platz bei den Reitponys folgte mit der Katalognummer 5 ein bei Martin Thielk in Jürgenshagen gezogener Dornik Boy/ Visconti/ Zytros B-Sohn. 146 cm große braune Hengst trat mit sehr gutem Typ auf und wirkte sehr geschlossen. Im Schritt hätte man sich etwas mehr Raumgriff gewünscht, dafür war die Reaktion auf eine leichte Stangenberührung am Sprung ausgesprochen gut. Außer diesen beiden Hengsten wurde noch ein Sohn von Honeymoon Star aus einer Ramses ben Galdos ox-Mutter gekört, den Stefan Müll in Wittenbeck gezogen hat. Ferner ein Sohn von PrinsenhofÂ’s Dino aus der Staatsprämienstute Nordis v. Nordstrom, den Albrecht Keunecke (Barth) als Züchter ausstellte.
Rassesieger bei den Lewitzern wurde mit Katalognummer 15 ein 138 cm großer Sohn von Peter I, den Hans-Joachim Frahm (Redefin) aus seiner Staatsprämienstute Usara v. Ussuri xx/ Poncho B gezogen hat. Der Rappschecke wurde zugleich als Reservesieger der Schau herausgestellt. Sehr korrekt und harmonisch konstruiert, hätte man ihm etwas mehr Bewegung gewünscht. Gleichwohl ein würdiger Vertreter seiner Rasse, der von Christian Frahm, dem Sohn von Hans-Joachim, ausgestellt wurde. Zweiter gekörter Lewitzer Vertreter ist mit Katalognummer 10 ein Pythagoras-Sohn aus der Zucht und dem Besitz der Familie Tuppat aus Dallmin. Die Agnus Dei/ Eldorrado-Tochter Alida, eine Staatsprämienstute ist die Mutter des 144 cm großen Braunschecken. Die gute Reithalsung, bei sehr schöner Zeichnung und das Vermögen am Sprung sind hervorzuhebende Attribute des Hengstes.
Die fünf weiteren Hengste wurden jeweils Rassesieger, was aber nicht schwer war, weil sie die einzigen gekörten Hengste ihrer Rasse waren. Da ist der schicke Trakehner Hengst mit der Katalognummer 17 zu nennen, der mit seinem Typ und den großen Rehaugen geradezu brillierte. Er hat Le Duc (v. Anduc) zum Vater und wurde bei Karl-Friedrich Remmer in Amalienhof gezogen. Wenn er größer geworden wäre (154 cm) hatte der Fuchshengst sicher auch auf dem Trakehnerhengstmarkt in Neumünster bestanden. Er ist für das Kleine Deutsche Reitpferd zugelassen.
Ein würdiger Vertreter seiner Rasse ist auch der 146 cm große Fjord Hengst, den Reinhard Gombert (Pampow) als Züchter ausgestellt hat. Gezogen mit Solbjor Borken und seiner Staatsprämienstute Merryd vom Oderhaff v. Olov. Ein toller Hengst mit schönem Kopf, großem Auge und breiter Stirn. Die Kommission hob auch hervor, wie gut der Hellbraunfalbe herausgebracht war.
Mit Katalognummer 19 wurde auch ein Islandpferde Hengst gekört und Rassesieger. Örvar fra Krossi ist der Vater und wurde bei Dr. Frank Dieffenbacher (Neustrelitz) aus der Souti v. Aldur fra Votmula gezogen. Ausgestellt wurde der 136 cm große Rappe von Susan Niwiarra aus Klein Bünzow. Die Kommission hob die große Schulterpartie und die allgemeine Korrektheit hervor.
Wie ein Wirbelwind trat der Welsh A Hengst von KampanjeÂ’s Torc auf, den Gabriele Ferch aus Nüchel/Malente aus der ErversweidenÂ’s Brenda v. Gilbert gezogen hat. 114 cm misst der braune Hengst, der durch seine Gangkorrektheit besonders positiv auffiel und guten Typ präsentiert.
In diesem Jahr haben sich die Shetlandponys etwas rar gemacht. Von den zwei Vertretern die dabei waren, wurde der Newton von Dorpzicht- Sohn von Helmut Struve (Epenwöhrden) gekört. Der Rappe mit einem Maß von 104 cm wurde in den Niederlanden aus einer On The Rocks of Marswood-Mutter gezogen. Der Hengst mit gutem Typ und schöner Nasenlinie gewann am Körtag vor allem in der Bewegung.
Fotos aller Hengste sind unter www.hippothek.de zu finden und zu bestellen.