Neustadt-Dosse (CSI**): 48 Platzierungen für MV-Reiter
Erschienen am 09.01.2012
Holger Wulschner schlug im Großen Preis von Lübzer gleich zwei Weltmeister
Neustadt-Dosse - Mit hervorragenden Ergebnissen begann das Turnierjahr 2012 für die Springreiter aus Mecklenburg-Vorpommern. In den 26 Prüfungen des internationalen Turniers von Neustadt-Dosse gab es für die Nordlichter 48 Platzierungen, darunter acht bedeutende Siege.
Den I-Punkt auf die Erfolgsgeschichte setzte Holger Wulschner im Großen Preis. Der Groß Viegelner war beim Finale der 13. Auflage des CSI Neustadt-Dosse nicht zu schlagen: mit Little Liberty, einem 12-jährigen oldenburgisch gebrannten Wallach von Liberty Son, der über Don Carlos auf einen Mecklenburger Stutenstamm zurück geht, schaffte der Nationenpreisreiter im Stechen der besten zwölf Reiter einen fehlerfreien Ritt in 34,50 Sekunden und freute sich über 5.750 Euro Preisgeld: "Little Liberty ist ja eigentlich das Pferd von meiner Frau - zwischen mir und dem Wallach klappte es in der Vergangenheit nicht immer ganz fehlerfrei - da freut mich der Erfolg hier um so mehr, sagte der Sieger schmunzelnd!"
Auf den Plätzen folgen zwei Mannschafts-Welt- und Europameister: Carsten-Otto Nagel wurde mit Cazaro Zweiter, Janne-Friederike Meyer belegte mit Holiday by Solitour den dritten Rang - beide blieben im Stechen ebenfalls fehlerfrei: Nagel in 34,77 Sekunden, Meyer in 35,03 Sekunden. Zu den Stechteilnehmern zählten auch André Thieme (Plau) mit Caesar und Thomas Kleis (Gadebusch) mit Questa Vittoria. Im Stechen riskierten sie sehr viel, hatten dabei je zwei Abwürfe und wurden auf den Rängen 9 und 10 platziert. Mit einer begeisternden Vorstellung bei seinem ersten Start in einem so schweren Parcours mit dem Schimmel Levistus (v. Levisto) schloss Heiko Schmidt (Neu Benthen) die Prüfung mit nur einem leichten Fehler ab.
An den beiden Vortagen dominierte Mario Stevens aus Molbergen in den Hauptprüfungen mit zwei Siegen auf D?Avignon und Corlanda OLD. Hinter dem Schweden Douglas Lindelöw und Balahe wurde Andre Thieme am Freitag auf Caesar Dritter. "Ich freue mich, dass Caesar hier so gut ging. Ende des Monats soll er mit mir, zusammen mit einem neuen Pferd, das ich in Bayern gekauft habe und Voigtsdorfs Quonschbob, meine jährliche USA-Tournee antreten", sagte Thieme.
Auch der Garlitzer Jörg Möller kam in den großen Prüfungen zu einem Sieg. Auf dem zehnjährigen Hengst Lasirco gewann er am späten Freitagabend das Barrierenspringen im 3. Stechen bei einer Höhe von 1,90m zusammen mit dem Bayern Max Kühner auf Coeur de Lion. Hauke Luther, der für den RFV Dersekow startet, trat zur Schonung des Pferdes Non Stop SV im 3. Stechen nicht mehr an und wurde auf Dritter.
Viel Aufmerksamkeit genießt in Fachkreisen stets die Youngster-Tour für sieben- und achtjährige Pferde. Auch hier glänzten die Reiter aus Mecklenburg-Vorpommern. Bei den siebenjährigen Pferden war es besonders Catoki?s Cannon (v. Catoki) mit Hauke Luther. Der Hengst im Besitz der Stall Vineta GmbH aus Kemnitz bei Greifswald startete am Freitag mit einem 2. Platz, wurde am Samstag Dritter und siegte im Finale mit einer fulminanten Vorstellung vor dem Deutschen Tobias Meyer auf Catan, der ebenfalls das Nationenpreispferd Catoki von Markus Ehning zum Vater hat. Mit der Stute Cosima (v. Casado) wurde Hauke Luther auch Fünfter.
Bei den achtjährigen Pferden glänzten zwei Pferde aus dem Stall Schmidt (Neu Benthen), die beide vom Neu Benthener Stempelhengst Cellestial abstammen. Die Schwedin Denise Svensson (Bereiterin im Stall Schmidt) gewann die 1. Prüfung mit der Stute Caravelle, die sich im Besitz von Josef Auge (Güstrow) befindet. Heiko Schmidt wurde auf dem Hengst Chap mit einer Nullrunde Siebter. Am Samstag ritt Schmidt deutlich schneller, blieb erneut strafpunktfrei und wurde Vierter. Drei Zehntel schneller war seine Angestellte Denise Svensson, die mit Caravelle Dritte wurde. Im Finale blieben gleich drei MV-Paare in der zweiten Phase des schweren Springens fehlerfrei. André Thieme wurde auf Conthendrix (v. Contendro) Sechster. Heiko Schmidt und Denise Svensson folgten mit Chap und Caravelle auf den Plätzen 7 und 8. Der Sieg ging in die Schweiz an Werner Muff auf Zwinulana.
Zwei Siege gab es in Neustadt-Dosse auch für die Nachwuchsreiter aus Mecklenburg-Vorpommern. Im Finale der STOOF-Junior-Future-Tour für Reiter der ostdeutschen Verbände bis 23 Jahre siegte Luisa Blach mit dem neunjährigen Wallach Lutz. Das Paar aus Timmendorf (Poel) blieb in der Siegerrunde der besten Acht als einziges fehlerfrei und die Fans jubelten. Der Gadebuscher Philipp Makowei wurde mit vier Fehlern auf Balouna Windana Sechster. Die Einzelwertung des Mannschaftsspringens, das auch zu dieser Tour gehört, ging ebenfalls nach MV. Jonas Panje aus Garlitz gewann das Springen als Einzelreiter mit fehlerfreiem Ritt in 45,85 Sekunden auf
Caballito. Im Mannschaftsspringen für Verbandsmannschaften war Mecklenburg-Vorpommern Titelverteidiger. In diesem Jahr hatten sie mit dem Team aus Brandenburg ebenbürtige Konkurrenten. Beide Teams blieben strafpunktfrei. Die Brandenburger waren insgesamt aber 5,62 Sekunden schneller und gingen als Sieger hervor. Im MV-Team ritten Lars Köhler (Ranzau) auf Polido, Philipp Makowei (Gadebusch) auf Balouna Windana, Janin Stechow (Steffenshagen) auf Adycate und Luisa Blach (Poel) auf Lutz.
In der internationalen Amateur-Tour punktete vor allen der Sukower Christian Heck für MV. Mit zwei Pferden am Start, gab es einen Sieg in der Gold-Tour auf dem Schimmel Lümmel und in der Bronze-Tour auf Lugano. Insgesamt ritt der Geschäftsführer der Heck-Humus Kompostierungsgesellschaft mbH sechsmal ins Preisgeld. Die MV-Ponykaderreiterin Stina Packheiser vom RV Carolinenhof/Pogez, die an der Prinz-von-Homburg-Schule mit gymnasialer Oberstufe in Neustadt-Dosse lernt und reitet, komplettierte die MV-Erfolge mit einem 2. und 3. Platz auf ihrem Pony Hannes in zwei nationalen Springen für Mitglieder dieser Schule.
Insgesamt sind an den vier Veranstaltungstagen 12.000 Besucher zum Turnier in die Graf von Lindenau-Halle gekommen: "Wir machen hier ein Turnier für den Sport und für die Region, das ganze muss auch finanzierbar sein - dass gelingt uns mit dem Zwei-Sterne-CSI und so planen wir dieses Turnier mit unseren wichtigen Partnern DKB, Brauerei Lübz und natürlich mit dem Landgestüt auch für das kommende Jahr" kündigte Turnier-Chef Herbert Ulonska an! Einen Verbesserungsvorschlag gab man ihm noch mit auf den Weg. Das Timing am Samstag muss unbedingt verbessert werden, damit nicht insgesamt mehr als zwei Stunden Pausen entstehen. (Franz Wego)