Neu Benthen: Junge Reitergarde gewann die Hauptspringen

Erschienen am 12.03.2012
Ergebnisse
Sponsor Christian Heck und Turnierleiter Heiko Schmidt gratulieren dem Derbysieger Frank Müller. Foto: Jutta Wego

Sponsor Christian Heck und Turnierleiter Heiko Schmidt gratulieren dem Derbysieger Frank Müller. Foto: Jutta Weg

Frank Müller siegte im Derby, Henry Vaske im Großen Preis

Neu Benthen - Mit einer Überraschung endete das Finale des 3. Mecklenburger Hallen-Derbys in der bis auf den letzten Platz gefüllten Reithalle der Familie Schmidt in Neu Benthen. Frank Müller vom Reitclub Frauenteich bei Dresden blieb auf der gewaltig springenden Stute Tovia in dem 630m langen Drei-Sterne Kurs als einziger ohne Fehler.

Damit trug er sich nach Richard Robinson (Sommerstorf) und Matthias Granzow (Passin) als dritter Sieger in die Annalen des Mecklenburger Hallen-Derbys ein. Der 31-jährige, der im Landgestüt Redefin gelernt hat, war sichtlich bewegt. "Es ist mein erster Drei-Sterne-Sieg und dann hier im Derby, ich bin einfach sprachlos." Neben der Lehre verbindet den

Sachsen auch die Liebe mit Mecklenburg-Vorpommern. Seine Lebensgefährtin Ulrike Hausmann hat früher bei den Gebrüdern Möller in Garlitz geritten.

Das Springen hatte deutlich Derbycharakter und die 14 Sprünge forderten vor allen die Kondition der Pferde heraus. Die Konsequenz war, dass es besonders an den letzten beiden Sprüngen viele Fehler gab. Mit Andre Schröder (Neumünster), der mit U-Too an Hindernis 6 einen Fehler hatte und dann das Tempo forcierte, wurde einer der "Jungen Wilden" Zweiter. Am meisten ärgerte sich Vorjahreszweiter Volkert Naeve (Am Wissensee) trotz seines 3. Platzes mit Raphael über seinen Fehler an Hindernis 1. Vorjahressieger Matthias Granzow ritt seine

Siegerehrung im Großen Preis: Sponsorenvertreter Christoph Seite mit einem Glas Lübzer und Heiko Schmit mit Ehefrau Katrin sowie Tochter Anni-Charlott gratulieren Henry Vaske zum Sieg. Foto: Jutta Wego

Siegerehrung im Großen Preis: Sponsorenvertreter Christoph Seite mit einem Glas Lübzer und Heiko Schmit mit Ehefrau Katrin sowie Tochter Anni-Charlott gratulieren Henry Vaske zum Sieg. Foto: Jutta Wego

derbyerfahrene Stute Antik, die an den Hindernissen 9 und 13 einen Fehler bekam und als Siebter platziert wurde. Etwas schneller war Philipp Makowei (Poel) auf Zetor, der mit acht Fehlern auf Rang 6 kam. Der Poeler André Plath traf mit der achtjährigen Mecklenburger Stute Chantal, die wegen einer Lahmheit eine längere Auszeit hatte, Hindernis 4 und 12 (8. Platz). Anna Jürgens (Polzow), die nach längerer verletzungsbedingter Pause erstmals wieder an einem großen Turnier teilnahm, weckte nach ihrem 3. Platz in der Derby-Qualifikation auf Amageddon Hoffnungen für das Finale. Hier hatte das Paar jedoch 12 Fehler und kam auf Rang 11. In der großen Tour blieb sie auf Levado in den beiden Qualifikationen fehlerfrei und wurde in der 2. Quali Vierte.

Im Großen Preis am Sonntag sah es schon ganz nach einem Sieg von Thomas Kleis

(Gadebusch) aus. Auf der neunjährigen Questa Vittoria hatte der Derbysieger von 2009 schon die 1. Qualifikation gewonnen, ließ die 2. zur Schonung der Quidam’s Rubin-Stute aus und übernahm als Sechster von zehn Stechteilnehmern mit schnellem fehlerfreiem Ritt in 33,90 Sekunden die Führung. Der 18-jährige Schüler Henry Vaske (Klein Roscharden) nahm mit Quinaro schon in der 2. Qualifikation dem bis dahin führenden Schweden Rolf-Göran Bengtsson die Führung ab und gewann das Zwei-Phasen-Springen. Im Großen Preis hatte das Paar aus Oldenburg den Vorteil des letzten Starters. Das nutzte der Sohn des Veranstalters der ESI-Auktion Otto Vaske geschickt und der Quattro B-Sohn galoppierte fehlerfrei in 32,38 Sekunden über die Ziellinie und gewann das

Im Stechen zum Großen Preis nur knapp geschlagen Thomas Kleis und Questa Vittoria. Foto: Jutta Wego

Im Stechen zum Großen Preis nur knapp geschlagen Thomas Kleis und Questa Vittoria. Foto: Jutta Wego

Springen. "Ich bin das erste Mal hier und das Turnier gefällt mir sehr gut. Im nächsten Jahr bin ich sicher wieder dabei", sagte der jugendliche Sieger freudestrahlend. Der 3. Platz ging nach Fehmarn/SH an Inga Czwalina auf Cabras (0/34,47).

In der Youngster Tour gab Michael Kölz aus Leisning den Ton an, der mit Lebensgefährtin und Kind anreiste. Nachdem er in der 2. Qualifikation die Abteilung der achtjährigen Pferde mit dem Chacon-Sohn Chamino gewann und mit Nazario (v. Nektor) auch den 2. Platz belegte, gewann er das Final-S* im Stechen auf dem Moritzburger Landgestütshengst Dipylon (v. Dinglinger). Max-Hilmar Borchert (Stechlin-Menz) wurde auf Cuba Libre Zweiter, nachdem er in einem

Zwei-Sterne M-Springen mit Centina Zweiter hinter Marcel Buchheim (Isernhagen Land) wurde. Eine Abteilung bei den siebenjährigen Pferden gewann Thomas Kleis auf seinem neuen Pferd Lelord (v. Lordano). Vordere Platzierungen gab es für ihn außerdem mit Bacentus (v. Balou du Rouet) und For Success (v. For Pleasure).

Weitere M-Siege gingen an die Mecklenburger Damen Stefanie Reckendorf (Malchow) auf Little Rose, Hela Heiden (Alt Sammit) auf Mondnixe und Juliane Weihs (Grevesmühlen) auf Atlantis Z. Danny Schröder, Bereiter im Stall Thieme (Plau) holte sich auf Chanel ebenso wie Maik Junghänel (Schönebeck) auf Casting eine silberne Schleife. Zweimal konnte sich der Gadebuscher Michael Nagel in den M-Springen mit der Mecklenburger

Michael Kölz gewann mit dem achtjährigen Moritzburger Landbeschäler Dipylon das Finale der Youngster Tour. Foto: Jutta Wego

Michael Kölz gewann mit dem achtjährigen Moritzburger Landbeschäler Dipylon das Finale der Youngster Tour. Foto: Jutta Wego

D’Olympic-Stute Dyleen an dritter Stelle platzieren. Einen guten Einstand auf seiner neuen Arbeitsstelle im Stall Schmidt hatte auch Robin Sellmann, der in einem Zwei-Sterne M-Springen mit La Fleure den 4. Platz belegte.

2.000 Besucher verfolgten das fünftägige Turnier in Neu Benthen. Turnierleiter Heiko Schmidt war zum Zuschauen verurteilt, weil er sich bei seinem Sturz im Großen Preis von Bremen eine Woche zuvor eine Rippe gebrochen hatte. Was er mit seiner Familie aufzog verdient Hochachtung. Zwei Besucher waren so begeistert, dass sie sich für das nächste Jahr spontan als Sponsoren angeboten haben. Ein zusätzliches Abreitezelt das die Vorbereitungshalle entlastete, wurde von den Teilnehmern besonders lobend

herausgestellt. Für die fleißigen Helfer im Parcours aus Crivitz bedankte sich Heiko Schmidt ganz besonders, der zur Moderation des Derbys extra den international agierenden Moderator Christian Graf zu Plettenberg arrangierte.

Das 4. Mecklenburger Hallenderby ist Dank der öffentlichen Zusage des Sponsor Christian Heck, Geschäftsführer der Heck-Humus Kompostierungsgesellschaft Schwerin, schon jetzt gesichert. "Ich freue mich über die Idee von Heiko Schmidt, mit dem ich befreundet bin, dass er ein solches Derby initiiert hat, das gut zu Mecklenburg-Vorpommern passt. Der große Zuspruche seitens der Reiter und Besucher zeigt, dass die Idee richtig war", so Heck.  (Franz Wego)

 

Die gefüllte Reithalle in Neu Benthen vor dem 3. Mecklenburger Hallen-Derby in der Totalen. Foto: Jutta Wego

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