Oldenhagen/Greifswald: Frühjahrsmeeting der Dressur- und Springreiter
Erschienen am 30.04.2012
Hauke Luther gewann den Großen Preis des Autohauses Boris Becker
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Der 46-jährige Hauke Luther aus Altenhaben bei Altentreptow gewann überraschend den Großen Preis des Autohauses Boris Becker mit der erst siebenjährigen Stute Cosima. Foto: Jutta Wego
Oldenhagen - Das Reitturnier in Oldenhagen bei Greifswald gehört traditionell zu den ersten der grünen Saison in Mecklenburg-Vorpommern mit Prüfungen bis zur schweren Klasse. Bei frischer nordischer Brise gab es drei Tage Top-Sport bei bester Organisation. Bis auf Holger Wulschner und Heiko Schmidt war die komplette Springelite des Landes am Start.
Im Großen Preis des Mercedes-Autohaus Boris Becker, einem Ein-Sterne-Springen der schweren Klasse, blieben elf Reiter-Pferd-Paare im ersten Umlauf fehlerfrei und traten zur Siegerrunde an. Darunter auch Titelverteidigerin Janin Stechow aus Steffenshagen bei Bad Doberan, die jüngst
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Ronald Lüders gewann auf dem Hengst Repertoire die Zwei-Sterne M-Dressur. Foto: Jutta Wego
mit dem Sieg im Großen Preis von Redefin bei den Hallen-Landesmeisterschaften erneut aufhorchen ließ. Mit Adycate gehörte sie zwar zu den fünf Teilnehmern, die auch in der Siegerrunde strafpunktfrei blieben. Obwohl auch sie zügig ritt, reichten 39,82 Sekunden nur zum 5. Platz.
Thomas Kleis (Gadebusch), der als Favorit galt und in neuem Outfit mit hellroter Jacke seines neuen Sponsors auftrat, überdrehte das Tempo und musste mit seiner sieggewohnten Stute Questa Vittoria aus völlig unpassender Distanz an einem Oxer abdrehen. Der Sieg wäre ihm sonst kaum zu nehmen gewesen. Mit Quick Vainquer hatte er aber noch ein Eisen im Feuer, der eigentlich
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Der dreifache Derbysieger André Thieme war mit mehreren Pferden erfolgreich am Start und brachte zur Vorbereitung auch sein Derbypferd Nacorde mit. Foto: Jutta Wego
einen etwas langsameren Sprungablauf hat. Kleis motivierte den großgewachsenen Wallach aber enorm und setzte mit fehlerfreien 37,69 Sekunden eine neue Bestmarke. Da kamen auch Daniel Wascher aus Redefin mit Lamarco (38,35/3. Platz) und Anna Jürgens (Polzow) mit Levado (39,73/4. Platz) nicht heran.
Aber da war noch Hauke Luther, der in Altenhagen sein Trainingsdomizil hat und aktuell für den SV Brauerei Lübz reitet. Sein Leistungsstand mit der erst siebenjährigen Casado-Stute Cosima war schwer einzuschätzen, obwohl er auch aus Gera und Erbreichsdorf/AUT im Vorjahr schon mit Siegen nach Hause kam. Hauke Luther ritt die
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Für den Gastgeberverein RSC Boddenland Greifswald Neuenkirchen punktete vor allem die 18-jährige Kati Spierling mit vier Dressurplatzierungen, darunter ein 2. Platz in der Reitpferdeprüfung auf Sitara. Foto: Wego
Stute in frischem Tempo und auf kürzesten Wegen über den Kurs, blieb fehlerfrei und kam mit 37,37 Sekunden ins Ziel. Damit standen zwei Reiter im roten Reitrock im Großen Preis an der Spitze, denn auch der 46-jährige Hauke Luther, dessen Vater Peter Luther zu den Siegern des Hamburger Springderbys gehört, reitet traditionell in roter Jacke.
Im Zeitspringen Klasse S am Samstag sah der dreifache Derbysieger André Thieme (Plau) auf Ramona de Flohbecq mit 63,67 Sekunden schon fast wie der Sieger aus. Doch dann machte der Brandenburger Max-Hilmar Borchert (Stechlin-Menz) die Siegträume zunichte, der das Springen auf Carat mit 61,91 Sekunden gewann. Auf dem 3.
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Zu den Siegerinnen des Gastgebers gehörte auch Nike Sophie Forler mit Pony Mette. Foto: Wego
Platz folgte mit 63,72 Sekunden der Sieger dieses Springens aus dem Vorjahr, André Plath auf Chantal. Der Poeler hatte zuvor schon die 2. Abteilung des M-Punktespringen auf Full Metal Jacket gewonnen und wurde mit dem Wolkenstein II Wallach am Sonntagmittag im Zwei-Sterne M-Springen Zweiter. Seine Schülerin Luisa Blach verwies er mit Lutz auf den 3. Platz. Hier ging der Sieg an Thomas Kleis auf dem Balou du Rouet-Wallach Bacentus.
Der gastgebende Verein war in den Springprüfungen der leichteren Klasse vor allem mit Nike Sophie Forler erfolgreich. Mit ihrer neunjährigen Ponystute Mette, die im Vorjahr noch Seriensiegerin mit Kathrin
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In neuem Outfit erschien Thomas Kleis der hier von Verbandsgeschäftsführer Hans-Joachim Begall zum 2. Platz im Großen Preis gratuliert wird. Foto: Wego
Fehlemann-Völkers im westfälischen Raum war, gewann die 14-Jährige gegen die erwachsene Übermacht ein L-Springen im Stechen. Auch ihre Mutter Ute Forler konnte sich in diesem Springen mit A little Man platzieren.
In einem Stilspringen Klasse A wurden Nike Sophie Forler mit Mette Achte. Auch in diesem Springen blieb der Sieg in der Region und ging mit Stilnote 8,5 an Pony-Landesmeisterin Franziska Lass aus Griebenow auf Vivus vM. Paula Zühlke vom Gastgeberverein RSC Greifswalder Bodden Neuenkirchen wurde auf Galilea Zweite (8,2). Mit einem weiteren vorderen Platz für Reiter der Region wartete Dirk Duffner aus Gerdeswalde auf, der mit
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Erfolgreich ritt auch André Plath, der mit Full Metal Jacket ein M-Springen gewann. Foto: Wego
dem Schimmel Erasco in einem mittelschweren Springen Dritter wurde.
Das Turnier in Oldenhagen gehört zu den wenigen im Land, die traditionell auch Dressurprüfungen bis zur schweren Klasse ausschreiben. Reiter dieses Vereins gehören in dieser Disziplin zu den Besten im Land. In den drei schwersten Prüfungen konnte sich die einheimische Kati Spierling mit ihrer Fuchsstute Befana auf dem dritten und sechsten Rang platzieren. Sieger in der M-Dressur M2 wurde Ralf Voß (Ritzerow) mit Santana. Landesmeister Ronald Lüders, Stammgast in Oldenhagen, gewann mit dem siebenjährigen Hengst Repertoire die M-Dressur M10 vor dem Ganschower Rene
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Max Hilmar Borchert gewann das S-Zeitspringen und wird von Vertretern des Mercedes Autohauses B. Becker und von Mitorganisator Ingo Schröder gratuliert. Foto: Wego
Mencke auf Womanizer. Auch in der S-Dressur kam der Juniorchef des Gestütes Ganschow mit Womanizer, den er erst kurz in seinem Beritt hat, auf den 2. Platz. Hier ging der Sieg nach Holstein an Marissa Behrens (Stormansche Schweiz) auf Di Maggio H. Ralf Voß wurde in beiden Prüfungen Dritter auf Santana.
Auf dem Hengst Sir Galanto II hatte Rene Mencke zuvor eine L-Dressur auf Trense vor Ralf Voß gewonnen. Eine weitere L-Prüfung auf Trense wurde von den beiden Banneminerinnen Stefanie Paschke auf Welt-Mueller und Nancy Wolf auf Andiamo angeführt. Einen Doppelerfolg bescherten den Gastgebern Ellen Jordanow und Paula Zühlke, die auf Santinus (7,6) und Penelope (7,2) die Dressurreiterprüfung dominierten. (Franz Wego)