Blüthen: Heiko Schmidt gewann erneut beide S-Springen

Erschienen am 29.05.2012

105 MV-Platzierungen, darunter 31 erste und zweite Plätze

- Für die Reiter aus der süd-westlichen Sphäre von Mecklenburg-Vorpommern ist das Pfingstturnier im Prignitzort Blüthen so etwas wie ein Heimspiel. Die alten Verbindungen, die entstanden, als die Region noch zum Bezirk Schwerin und vor der Gebietsreform auch noch zu MV gehörte, sind erfreulich erhalten geblieben. Auch in diesem Jahr waren die Erfolgen kaum zu überbieten. Unter den insgesamt 105 Platzierungen die sich die MV-Reiter erritten, befinden sich allein 31 erste und zweite Plätze. In den Springprüfungen für junge Pferde gingen von den insgesamt 75 Platzierungen 48 nach MV, was einem Anteil von 60 Prozent entspricht und viel über die Qualität des Springsports im Land aussagt.

"Platzhirsch" in den schweren Springen war Heiko Schmidt (Neu Benthen). Wie im Vorjahr gewann er beide ausgeschriebenen S-Springen. Zuletzt, wie Holger Wulschner, durch eigene Blessuren und verletzte Pferde gebeutelt, war Chap, der als Nachfolger seines Vaters Cellestial in der EU-Besamungsstation Schmidt gehandelt wird, das Siegerpferd von Heiko Schmidt. Am Samstag blieben im Fehler/Zeit Springen nur drei Teilnehmer ohne Fehler. Heiko Schmidt und Chap waren mit 64,45 Sekunden die Schnellsten, gefolgt von Daniel Wascher (Redefin) auf dem Mecklenburger Hengst Lamarco und Günter Stübing (Kunow) auf Bacchus. Auch Paul Wiktor kam für den Stall Schmidt zu seinen ersten S-Platzierungen und wurde auf La Fleure am Samstag Vierter und am Sonntag Fünfter.

Im Großen Preis am Pfingstsonntag war Daniel Wascher mit Lamarco erneut der schärfste Konkurrent von Heiko Schmidt. Mit fehlerfreiem Ritt im Stechen in 31,89 Sekunden setzte er sich auf Chap aber erneut gegen das Redefiner Paar durch. Am Samstag befanden sich unter den zehn Platzierten sechs MV-Reiter, am Sonntag waren es von neun Platzierten fünf.

Auch das Zwei-Sterne M-Springen ging nach MV. Thomas Kleis (Gadebusch) siegte im Stechen mit fehlerfreiem Ritt auf Lelord. Weitere fünf Mecklenburger platzierten sich. In einem Ein-Sterne M-Springen, in zwei Abteilungen ausgetragen, gab es zehn Schleifen für die Nordlichter. Der Schweizer Thomas Stiller, der sich in Diensten von Paul Schockemöhle in der Lewitz befindet und für Wessin reitet, war auf dem 2. Platz mit Call me Romeo bester Mecklenburger in der 1. Abteilung. In der 2. Abteilung war es, ebenfalls auf dem 2. Platz, Stefanie Reckendorf (Malchow) auf Little Rose. Zwei L-Siege gab es für Jessica Hagen (Eldena) mit der erst sechsjährigen Cellestial-Stute Chanell, mit der sie ein weiteres Mal Zweite wurde. Ein L-Zeitspringen gewann Jörg Möller (Garlitz) auf Quintol und ein Punktespringen der Klasse L ging an den Amateur Bodo Holtz (Plau) auf Captain Cromwell.

Gewaltig können die Ergebnisse in den acht Abteilungen der Springpferdeprüfungen bezeichnet werden. Allein 69 Mal hieß die Endnote 8,0 und besser. In einer Springpferdeprüfung Klasse M konnten vier Ritte mit einer Wertnote von 8,0 nicht mal mehr platziert werden. Die höchste Wertnote des Tages erhielt Thomas Kleis mit 8,7 bei seinem Ritt in einer Springpferdeprüfung Klasse M auf dem fünfjährigen Dylon von Diamant De Semilly. Katrin Schmidt (Neu Benthen) wurde hier mit 8,6 auf der gleichaltrigen Mecklenburger Cellestial-Stute Cartagena Zweite.

Es gab in Blüthen auch eine Qualifikation zum Bundeschampionat der sechsjährigen Pferde. Diese gewann Daniel Wascher mit dem Mecklenburger Hengst Cerousi bei Wertnote 8,6. Eine geforderte M-Platzierung bis Nennungsschluss zum Finale des Bundeschampionats vorausgesetzt, hat er sich damit für Warendorf qualifiziert. Das schafften außer dem Schimmel, der bei Bodo Holtz in Plau gezogen wurde, vier weitere Pferde.

n den Dressurprüfungen von Blüthen waren MV-Platzierungen rarer. Dennoch gab es auch hier 14 Schleifen, sechs auf den Plätzen eins und zwei. Einen Sieg erkämpfte sich Nadine Ollmann (Eldena) in der Dressurpferdeprüfung Klasse A mit Wertnote 7,6 auf Royal Silverstar. Auf Riviera gab es einen zweiten und dritten Platz in Klasse A und L. Den zweiten Platz gepachtet hatte offensichtlich Ralf Voß (Ritzerow). In zwei L-Dressuren wurde er Zweiter auf Pegasus und in den beiden M-Dressuren ritt er mit Santana jeweils hinter der Siegerin Jeanette See (Woltersdorf) auf Renier. Auch die nächste Generation bei den Möllers in Garlitz taucht schon in den Platzierungslisten auf. Johanna Möller komplettierte die 105 MV-Erfolge mit einem 3. Platz im Führzügelwettbewerb. 

Das schöne Turnier in Blüthen nahm leider

Der siebenjährige Hengst Conlander, auf den Jörg Möller zurecht große Hoffnungen setzte, brach nach dem letzten Sprung im Großen Preis von Blüthen tod zusammen. Foto: Wego

Der siebenjährige Hengst Conlander, auf den Jörg Möller zurecht große Hoffnungen setzte, brach nach dem letzten Sprung im Großen Preis von Blüthen tod zusammen. Foto: Wego

ein sehr trauriges Ende. Im Großen Preis blieb Jörg Möller auf dem siebenjährigen Holsteiner Hengst Conlander (v. Concerto II), der sich im Besitz des langjährigen Möller-Partners Tjeert Rijkens (Elmshorn) befindet, der den hochveranlagten Hengst auch gezogen hat, bis zum letzten Sprung fehlerfrei. "Ich merkte, dass am letzten Sprung irgendwie die Luft raus war. Conlander sprang noch ab, fiel aber fast auf die hintere Stange. Ich drehte noch eine Volte nach dem Ziel und dann brach der Hengst tod zusammen", berichtet Jörg Möller. Die Vermutung liegt nahe, dass ein Aortaabriss die Ursache des plötzlichen Todes ist. Als wenn der Verlust dieses Ausnahmetanlents nicht genug war, wurden Jörg Möller in Blüthen auch noch 1.000 Euro und wichtige Papiere gestolen. "Ich bekam das Geld von einem unserer Pferdebesitzer und das muss wohl jemand bemerkt haben und sich an meinem LKW zuschaffen gemacht haben um das Geld zu entwenden, vermutet der Garlitzer. Vielleicht ist ja jemandem etwas aufgefallen, der zur Wiederbeschaffung beitragen kann.  (Franz Wego)

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