Güstrow: Gut frequentiertes Turnier in der Barlach-Stadt
Erschienen am 03.07.2012
Hartmut Ross und Rene Rückert waren die M-Sieger
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Der 40-jährige Rene Rückert, der für den Stall Auge reitet, in Güstrow traniert und somit ein Heimspiel hatte, gewann das Hauptspringen der Klasse M in der Siegerrunde auf Roman. Foto: Wego
Güstrow - Reitturniere in der Kreisstadt Güstrow atmen stets auch einen Hauch von Geschichte. Die Barlach-Stadt gehörte zu den ersten im Nordosten, wo es nach dem Krieg wieder große Reitturniere bis hin zu DDR-Meisterschaften gab und aus der große Reiter hervorgegangen sind. Am 30. Juni und 1. Juli gab es wieder ein Reitturnier mit 30 Prüfungen bis Klasse M, für die 210 Reiter mit 400 Pferden 840 Nennungen abgegeben hatten.
Sportliche Höhepunkte waren zwei Ein-Sterne M-Springen, die beide am Sonntag ausgetragen wurden. Im Punktespringen erreichten sieben Teilnehmern die volle Punktzahl 44. Der Passiner Hartmut Ross
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Das Punktespringen Klasse M sicherte sich der Passiner Hartmut Ross auf Spatzi vor Rene Rückert. Foto: Wego
lieferte auf der zehnjährigen Stute Spatzi den schnellsten Ritt in 47,28 Sekunden. Rene Rückert, der für den Stall von Josef Auge reitet und in Güstrow trainiert, wurde auf der siebenjährigen Cellestial-Stute Roman mit 2,5 Sekunden Rückstand Zweiter. Auch der 3. Platz blieb in der Region und ging an Christoph Amelong (Alt-Sammit) auf Contarius.
Im zweiten M-Springen wollte es Rene Rückert wissen: Auf Roman lieferte der 40-Jährige mit 37,20 Sekunden den schnellsten fehlerfreien Ritt in der Siegerrunde ab, in der zehn Paare an den Start gingen. Hela Heiden (Alt-Sammit) war mit ihrer Pinatubo-Stute Mondnixe dabei und wurde mit 38,96 Sekunden Zweite. Den 3. Platz holte sich der Dummerstorfer Maik Porsch mit Acorada, der bei fehlerfreiem Ritt 40,24 Sekunden benötigte.
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Beide M-Dressuren gewann Kati Spierling in Güstrow auf Befana. Foto: Wego
Im L-Springen zuvor gewann die ehemalige Güstrowerin Maren Rodd, die jetzt für Alt-Sammit startet, auf Guste den Sieg mit dem einzigen fehlerfreien Ritt in der 1. Abteilung. Die 2. Abteilung gewann Stefan Bartel aus Kühlungsborn mit Lamont, der am Samstag noch zu den L-Siegern in Alt Bukow gehörte. Im L-Springen am Samstag war der Amateur Jörn Scholz aus Pinnow mit Sir Lemon der Schnellste im Stechen. Auf den Plätzen folgten Eric Svalling (Stall Sauer, Lübz) mit Stracciatella und Hartmut Ross mit Cooper. In diesem Springen ging es gleichzeitig um Punkte für die Kreismeisterschaft des Landkreises Rostock.
Der Güstrower Turnierplatz bietet sich mit seinem Billard für Springen über
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Siegerin der Dressurreiterprüfung und Zweite in der Qualifikation zur Dressur-Chance 2012 wurde Jolanda Becker aus Dummerstorf auf Pony Diskaro. Foto: Wego
Naturhindernisse an. Ein solches gab es am Samstagabend in Klasse A, das die Güstrowerin Martina Kress mit Princilla gewann. Das Flutlichtspringen, ebenfalls schon Tradition in Güstrow, ging nach Bannemin an Susan Harloff, die auf Contara F.W. in beiden Umläufen fehlerfrei blieb und dafür insgesamt 103,12 Sekunden benötigte. 13 Sekunden langsamer war Jessica Maaß aus Goldewin, die auf Labyrinth mit zwei Nullrunden Zweite wurde.
Im Stilspringen Klasse A setzte die Jury Marike Anker aus Ganschow mit Stilnote 7,8 auf Popeye an die Spitze. Im anschließenden Pony-Stilspringen gleicher Klasse siegte Flora Reemtsma (Groß Walmstorf) mit Stilnote 8,2 auf Dorina. Ihre Zierower Teamkollegin Lisa Hünemörder wurde mit Stilnote 8,0 auf Grille Zweite.
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In die Platzierungslisten der Springprüfungen trug sich auch Güstrow's Vereinsvorsitzender Maik Osterloh auf Hera ein. Foto: Wego
Zweifache Siegerin in den beiden M-Dressuren am Sonntag wurde Kati Spierling aus Neuenkirchen, die auf ihrer Fuchsstute Befana in beiden Prüfungen Wertnote 7,0 erhielt. Sina Köper aus Vietgest saß im Sattel der zehnjährigen Stute Lona und wurde mit 6,8 bzw. 6,4 jeweils Zweite. Die Qualifikation zur Dressur-Chance 2012 (Klasse L) gewann Patricia Wollenberg aus Eldena mit Kalif. In der spärlich besetzten Prüfung folgte ihr Jolanda Becker aus Dummerstorf mit Pony Diskaro auf dem 2. Platz. In der Kandaren L-Dressur am Sonntagmorgen gab es einen Doppelerfolg für Turnierrichterin Annika Winter (Pinnow). Auf Kristall siegte die 29-Jährige mit Wertnote 7,3 und auf Herzensglut wurde sie mit 7,1 Zweite.
Es gab eine dritte L-Dressur, die gleichzeitung
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Mit Hilde Brink reift ein neues Dressurtalent im Land heran, die auf Elmano's Miracle die Qualifikation zum IG-Pony-Dressurcup gewann. Foto: Wego
Wertungsprüfung für die Kreismeisterschaft war. Die Trensen Aufgabe gewann Turnierrichterin Gabriele Sellmann aus Zierow mit dem Reitpony Bendix (7,4) vor Annika Winter auf Herzensglut (7,2) und Kristall (7,1). In der Dressurreiterprüfung, Wertungsprüfung für den Mecklenburger Junior-Dressur-Cup, ging der Sieg mit Wertnote 7,4 an Jolanda Becker auf Diskaro. Die A-Dressur um den IG-Pony-Dressurcup gewann Hilde Brink aus Toddin (SV Phoenix) mit Wertnote 7,7 auf dem Pony Elmano’s Miracle.
Fünf Prüfungen in Güstrow gehörten den Nachwuchspferden. Die Eignungsprüfung mit 30 Startern gewann Nicole Boller (Dummerstorf) mit Wertnote 8,0 auf der vierjährigen Mecklenburger Staatsprämienstute Cadia Ana (v. Cellestial).
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Die ehemalige Güstrowerin Maren Rodd, die jetzt für Alt-Sammit reitet, gewann ein L-Springen auf Guste. Foto: Wego
In der Dressurpferdeprüfung Klasse A belegte Ronald Lüders (Kempke Hof) die Plätze eins und zwei auf Lordana (8,3) und Luigi (8,0). In den drei Abteilungen der Springpferdeprüfungen gingen die Siege in Klasse A an Susan Nörenberg (Cramon) auf der fünfjährigen Cristo-Stute Carina (7,8). Die 2. Abteilung endete mit einem Doppelerfolg für Kati Lekander (Breesen) auf Pocahontas (8,0) und Cadillac (7,8). In Klasse L siegte Andreas Bäse aus Gülzow mit Wertnote 8,1 auf Lunique vor Rene Rückert auf Cherowa (8,0).
Für Rene Rückert und seiner Lebensgefährtin Maria Kraus begann das Turnier mit einem Trauma. In der 1. Abteilung der Springpferdeprüfung Klasse A ritt Maria ihren vierjährigen Lando-Lindo-Sohn Lui G. Am Ende des Parcours knickte der Fuchswallach
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Das Springen über Naturhindernisse sicherte sich die einheimische Martina Kress auf Princilla. Foto: Wego
in einer Wendung plötzlich um und brach sich ein Vorderbein. Die anwesende Turniertierärztin konnte das Pferd nur noch von seinen Schmerzen erlösen. Leider haben sich derartige traumatische Ereignisse schon mehrfach in dieser Turniersaison zugetragen. Neben dem Verlust des Partners Pferd ist es für die Betroffenen stets auch ein großer wirtschaftlicher Schaden.
Den Veranstaltern kann in keinem dieser Fälle ein Vorwurf gemacht werden. Das gilt auch für Güstrow, wo das Engagement der Turnierleitung für die Reiter, mit Birgit Manski und Maik Osterkoh an der Spitze, bekanntlich besonders groß ist (Franz Wego)