Sukow: Landesmeisterschaften mit neuem Gesicht
Erschienen am 09.07.2012
Paul Wiktor jüngster Landesmeister in der S-Klasse
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Der 20-jährige Paul Wiktor war der Überflieger in Sukow. Auf Levistus holte er sich als bisher jüngster Reiter den Titel bei den Herren, gewann den Großen Preis und mit drei Einzelsiegen auf der Mecklenburger Stute Coco Chanel wurde er auch Landesmeister bei den Jungen Reitern. Foto: Wego
Sukow - Die diesjährigen Landesmeisterschaften der Dressur- und Springreiter in Sukow bei Schwerin standen unter neuen Vorzeichen. Eine geänderte Ausschreibung und im Springen die Einführung von Zeitspringen, sowie eine neuen Altersklasse gaben der Meisterschaft ein neues Gesicht.
Auf dem Springplatz ging in diesem Jahr ein "neuer Stern" auf: Zwar gehörte der gebürtige Rüganer Paul Wiktor, der in Redefin seine Bereiterlehre absolviert hat und bis März als Bereiter im Landgestüt tätig war, schon seit längerem zum gehobenen Stamm der Springreiter in Mecklenburg-Vorpommern. Sein Wechsel in den Reitstall von Heiko Schmidt nach Neu Benthen im März dieses Jahres brachte für den 20-Jährigen, der die Grundlagen als Turnierreiter bei seiner Oma Margitta Wiktor in Zubzow auf Rügen erlernte, jedoch einen enormen Leistungssprung, der
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Das Bad im Wassergraben blieb Paul Wiktor angesichts seiner Erfolge nicht erspart. Foto: Wego
ihn zum Star der diesjährigen Meisterschaftstage in Sukow werden ließ.
Bereits am 1. Tag machte er in der Konkurrenz der Jungen Reiter mit einem Sieg im Zwei-Sterne Zeitspringen Klasse M auf der Mecklenburger Cellestial-Stute Coco Chanel auf sich aufmerksam. Der unbändige Wille zum Sieg, der sich auf die achtjährige Stute übertrug und in der Reitersprache auch als "Biss" bezeichnet wird, war deutlich erkennbar. Die Schimmelstute La Fleure ritt er hinter Philipp Makowei und Cognac (Poel) auf den 3. Platz. Der Erfolg setzte sich auch am 2. Tag mit einem Sieg fort und auch das S-Springen am Sonntag (3. Wertungsprüfung für die Jungen Reiter) gewann Paul Wiktor mit 3,5 Sekunden Vorsprung. Diesmal allerdings auf La Fleure,
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In der höchsten Dressurklasse verteidigte Ronald Lüders auf der Dionysos-Stute Tacita seinen Titel mit Siegen in allen drei S-Dressuren. Foto: Wego
vor Ramona Schilloks (Ganschow), die auf der Mecklenburger Stute Laura für die Damenkonkurrenz an den Start ging, die gemeinsam mit den Jungen Reitern in einer Prüfung konkurrierten. Da "Paule" auch mit Coco Chanell in der 1. Phase des Springens fehlerfrei blieb, sicherte er sich den ersten Landesmeistertitel und siegte bei den Jungen Reitern vor Monique Schröder (Passin) auf Calimero und Janin Stechow (Steffenshagen) auf Adycate.
Doch damit begnügte sich Paul Wiktor nicht, dessen Talent von Heiko Schmidt erkannt wurde und ihn zur Verstärkung seines Teams nach Neu Benthen holte. Für die Herrenklasse überließ Schmidt seinem Schützling den Levisto-Wallach Levistus. Gleich der erste Auftritt des Paares am Freitag endete im
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Medaillengewinner der Pony-Dressurreiter: v.l. Lena Rieckhof, Paula Zühlke, Flora Reemtsma. Foto: Wego
S-Zeitspringen mit einem fehlerfreien Ritt, allerdings noch nicht mit dem letzten Risiko (9. Platz). Der Sieg ging auf die Insel Poel an André Plath, der in diesem Jahr mit drei Chacco-Blue Nachkommen nach längerer Meisterschaftsabstinenz wieder sehr gut beritten ist und auf Chantal das Springen gewann.
Doch am 2. und 3. Tag kamen auch in dieser höchsten Meisterklasse wieder die Stunden für Paul Wiktor: Am Samstag siegte er auf Levistus mit fehlerfreiem Ritt und drei Sekunden Vorsprung vor seinem Chef Heiko Schmidt auf dem Stationshengst Chap (v. Cellestial). André Plath, der die Meisterschaftstage ebenfalls deutlich belebte, blieb auf dem erst siebenjährigen Chacco (v. Chacco-Blue) fehlerfrei und wurde Dritter. In
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Medaillengewinner der Pony-Springreiter: v.l. Caecilia Reemtsma, Franziska Lass, Christin Wascher. Foto: Wego
der Zwischenwertung um den Titel schob sich Philipp Makowei mit zwei fehlerfreien Ritten auf Zetor und Balouna Windana ganz nach vorn.
Spannung und Knistern begleitete den Großen Preis, ein am obersten Limit gebautes Zwei-Sterne-Springen, das durch den einzigen Regenschauer in Sukow kurz unterbrochen werden musste. Möglicherweise beeinträchtigte das Philipp Makowei mit seinem Ritt auf Balouna Windana etwas, mit der er in der Meisterschaft führte und nach dem Regen als Erster wieder an den Start musste. Acht Fehler ließen die Medaillenträume platzen und Makowei auf den undankbaren 4. Platz abrutschen.
Unbeeindruckt blieb jedoch Paul Wiktor, der
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Medaillengewinner der Junioren Dressurreiter: v.l. Jolanda Becker, Marie Kirchner, Tanja Schneider. Foto: Wego
Levistus am Springen hatte, dass es eine Freude war zuzuschauen. Das Paar blieb im Umlauf des Großen Preises von Lübzer fehlerfrei und sicherte sich damit als jüngster Teilnehmer in der bisherigen Landesmeisterschaftsgeschichte nach der Schärpe bei den Jungen Reitern in beeindruckender Weise auch den Titel in der S-Klasse der Herren. Den I-Punkt seines erfolgreichen Wochenendes setzte Wiktor mit dem Sieg in der Siegerrunde, die er mit zwei Sekunden Vorsprung vor André Plath gewann, der auf Cosmic Blue in beiden Runden fehlerfrei blieb. Auf Chacco hatte der Poeler im Umlauf vier Fehler und wurde vor Anna Jürgens (Polzow), die den Schimmel Levado gesattelt hatte, auch Dritter. In dieser Reihenfolge wurde auch die Silber- und Bronzemedaille vergeben. Plath, schon vor
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Medaillengewinner der Junioren Springreiter: v.l. Christin Wascher, Lara Bergmann, Justine Reemtsma. Foto: Wego
Jahren als ewiger Zweiter betitelt, holte Silber, Bronze ging an Anna Jürgens.
Auch Anna Jürgens reiste mit einem Meistertitel nach Hause zurück. In der Damenkonkurrenz, die zwei M- und ein S-Springen zu absolvieren hatte, siegte sie auf dem Askari-Wallach Amageddon, mit dem sie eine Woche zuvor das polnische Derby in Poznan (Polen) gewonnen hatte. Silber ging nach Ganschow an Ramona Schilloks auf Laura, die wegen der Stutenparade in ihrem Heimatbetrieb nicht mehr an der Meisterehrung teilnehmen konnte. Bronze holte sich Stefanie Reckendorf (Malchow) auf Little Rose. Bereits im Zeitspringen am Freitag setzten sich die spätere Gold- und Silbermedaillengewinnerinnen an die Spitze. Am Samstag holte Steffi Rauschenberg
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Medaillengewinner der Jungen Dressurreiter: v.l. Kati Spierling, Anna Rindler, Helena Reppin. Foto: Wego
(Neubrandenburg) mit einem Sieg auf Liera zwar auf, konnte sich in der Gesamtwertung aber nur bis auf den 4. Platz vorarbeiten, da sie am 1. Tag zu weit zurück lag.
Bei den Ponyreitern wurde Franziska Lass (Griebenow) ihrer Favoritenrolle gerecht und holte sich die Goldmedaille auf Vivus vM. Allerdings profitierte sie dabei vom Ausfall der in Führung liegenden Flora Reemtsma (Groß Walmstorf), deren Pony Dorina im L-Springen am Sonntag leider den Dienst quittierte. Ihre jüngere Schwester Caecilia, erstmals bei einer Landesmeisterschaft dabei, sprang für die Familie in die Bresche und holte auf dem bewährten Pony Morris-Dance die Silbermedaille. Sie schlug damit so bewährte Ponyreiterinnen wie Christin Wascher
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Medaillengewinner der Jungen Springreiter: v.l. Monique Schröder, Paul Wiktor, Janin Stechow. Foto: Wego
(Redefin), die auf Nadin G Bronze erhielt, Lotta Schröder (Dersekow) und Titelverteidigerin Lara Bergmann (Poel), die den 4. und 5. Platz belegten.
Für Familie Reemtsma gab es aber auch einen Titel. Der ging an Justine in der Juniorenklasse, die sie auf Horstfeldes Anastasia mit klarem Vorsprung von 7,5 Punkten vor Lara Bergmann auf dem Ponyhengst Monet und Christin Wascher auf Cira-T gewann. Es gab in diesem Jahr eine neue Altersklasse für Junioren bis 16 Jahre auf Großpferden. 23 Reiter-Pferd-Paare beteiligten sich daran und belebten in erfreulichem Maße die Meisterschaft. In diesem Jahr als Pilotprojekt gestartet, gab es noch keinen Meistertitel sondern eine sogenannte Bestenermittlung. Der Pokal dazu
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Medaillengewinner der S-Dressurreiter: v.l. Ronald Lüders, Angelika Elsholz, Roland Volkmann. Foto: Wego
ging an Flora Reemtsma die über alle drei Springen auf Ikarosz mit 4,0 Punkten die Beste war. Ludwig Jürgens aus Polzow wurde auf Lexington Zweiter vor den punktgleichen Hanna Nagel (Gadebusch) auf Lady Ellen und Christoph Maack (Kirch Mummendorf) auf Derbys Dream. Die Landeskommission wird im Herbst darüber befinden, ob diese Altersklasse den offiziellen Status einer Landesmeisterschaft erhalten kann.
Die Senioren ab 40 Jahre, die nicht oder nicht mehr in der S-Klasse starten, bildeten mit 37 Reiter-Pferd-Paaren erneut die stärkste Fraktion der Meisterschaft. Bodo Holtz (Plau), Kathrin Wollert (Tenze) und Norbert Schwedt (Sukow) setzten sich in dieser Reihenfolge am 1. Tag an die Spitze des Feldes. Kathrin Wollert, die in diesem Jahr 40 Jahre alt
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Medaillengewinner der Damen Springreiter: v.l. Ramona Schilloks, Stefanie Reckendorf, Anna Jürgens. Foto: Wego
geworden ist, war die Jüngste in der Konkurrenz und holte sich auf Cor du Cheval, mit dem sie schon viele M-Erfolge aufweisen kann, am 2. Tag den Sieg im Wertungsspringen der Klasse L und setzte sich auch in der Gesamtwertung an die Spitze. Ralf Gramenz (Groß Vielen) und Vorjahresmeister Gerold Füsting (Rubitz) folgten ihr. Auch am 3. Tag zeigte Krankenschwester Kathrin Wollert keine Nerven, blieb auf Cor du Cheval erneut fehlerfrei und sicherte sich die Meisterschaft mit 3,14 Punkten. Am 1. Tag noch auf Rang neun liegend, arbeitete sich Karsten Krohn (Ahlbeck) mit zwei Nullrunden auf Renaissance nach vorn und holte sich mit 6,15 Punkten die Silbermedaille. Bronze ging mit 7,22 Punkten an den "Altinternationalen" Norbert Schwedt auf Carima de Mingu, der im
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Medaillengewinner der Herren Kl. S: v.l. Anna Jürgens, André Plath, Paul Wiktor. Foto: Wego
Finalspringen, das Dr. Martina Reemtsma mit Löwenstein gewann, einen Abwurf bekam.
Ronald Lüders mit drei Siegen erneut Titelträger in der Dressur
Das Feld der S-Dressurreiter beherrschte einmal mehr der 46-jährige Ronald Lüders vom Gestüt Kempke Hof in Plaaz. Mit 68,89, 69,91 und 69,65 Prozent setzte er sich auf der Dionysos-Stute Tacita in der S3, dem Sankt Georg und der Intermediaire I als dritter Wertungsprüfung mit insgesamt 208,45 Prozentpunkten deutlich an die Spitze und verteidigte damit seine Serientitel, die nur einmal 2010 durch Michael Thieme (Redefin) unterbrochen wurden, als Lüders mangels S-Pferd nicht dabei war.
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Medaillengewinner der Senioren Dressurreiter Kl. L: v.l. Kathleen Peters, Gabriele Sellmann, Silvia Körk. Foto: Wego
Es sah nach den beiden ersten Prüfungen schon fast nach der Silbermedaille für Angelika Elsholz und Florino (Zierow) aus. Doch in der Inter I leistete sich das Paar Fehler, wurde in der Meisterwertung dieser Prüfung "nur" Vierte und rutschte mit 196,31 Prozentpunkten auf den Bronzeplatz. Ganz knapp hinter Roland Volkmann (Redefin), der mit dem Mecklenburger Gestütshengst Lewitz eine technisch saubere "Inter I" ablieferte (66,14% und Zweiter in der Meisterschaftswertung) und mit 196,70 Prozentpunkten auf den Silberrang vorrückte. Hallenlandesmeister Michael Thieme (Redefin) blieb mit Diagone diesmal der undankbare 4. Platz mit nur einem Zehntelpunkt hinter Angelika Elsholz.
Am Samstag und Sonntag reiste Anja
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Medaillengewinner der Senioren Springreiter: v.l. Karsten Krohn, Kathrin Wollert, Norbert Schwedt. Foto: Wego
Engelbart, die früher mit Markus Schindler in Groß Viegeln ritt, aus Mühlen an und wurde auf Amicelli jeweils Zweite hinter Ronald Lüders und Tacita. Um den Meistertitel in der S-Klasse bewarben sich in diesem Jahr elf Paare.
Anna Rindler (Gerdeswalde) und Kati Spierling (Neuenkirchen) lieferten sich schon als Ponyreiter stets ein Kopf-an-Kopf-Duell. In der Jungen Reiter Klasse gab vor allem die Dressurreiterprüfung Klasse M den Ausschlag für den Gesamtsieg von Anna Rindler und ihrem Rubico, die sie in der Meisterwertung mit 7,4 vorn sah, während Kati Spierling mit Befana "nur" eine Wertnote von 6,7 erhielt. In der M2 holte Kati Spierling mit einem Sieg und 66,87 Prozent zwar deutlich auf konnte die Führung von Anna Rindler aber nicht
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Justine Reemtsma holte den Titel bei den Junioren mit der Stute Horstfeldes Anastasia. Foto: Wego
ausgleichen, die 64,65 Prozent erhielt. In der 3. Wertung (M8) triumphierte Helena Reppin (Pötenitz), die die Prüfung auf ihrem Repertoire klar mit 67,92 Prozent vor Anna Rindler (66,25%) und Kati Spierling (66,04%) gewann und am Ende mit knappem Rückstand (199,0%) auf Kati Spierling (199,9%) die Bronzemedaille gewann.
Marie Kirchner (Eldena) musste in der 3. Wertung (Aufgabe L11) bei den Junioren zwar Jolanda Becker aus Dummerstorf mit Pony Diskaro an sich vorbei ziehen lassen, war in der Dressurreiterprüfung (Aufgabe PK1) mit 76 und in der L-Dressur L5 mit 72 Prozent aber die deutlich Bessere und holte sich auf Pony Vito mit insgesamt 207 Prozentpunkten die Goldmedaille. Silber ging mit 197 Prozentpunkten an Jolanda Becker und Bronze
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Roland Volkmann gewann etwas überraschend auf dem Mecklenburger Hengst Lewitz die Silbermedaille in der S-Klasse der Dressurreiter. Foto: Wego
holte sich Tanja Schneider (Pferdepark Crivitz) auf Desdemona (187 Prozent).
Die bewährte Ponystute Penelope, mit der die neue Landesmeisterin der Jungen Reiter, Anna Rindler, in ihrer Ponyzeit schon von Sieg zu Sieg ritt, verhalf in diesem Jahr wenige Tage nach ihrem 14. Geburtstag auch Paula Zühlke aus Greifswald zum Landesmeistertitel bei den Ponyreitern. In der Dressurreiterprüfung hinter Lena Rieckhof und Pony Celine (Neuendorf) noch Zweite (7,6), gewann sie die A- und L-Dressur und ließ dabei in der Meisterwertung jeweils Lena Rieckhof hinter sich. Mit 223 und 220 Prozentpunkten setzten sich diese beiden in der Gesamtwertung deutlich vom übrigen Feld ab, das auf dem Bronzeplatz mit 201 Prozentpunkten von Flora Reemtsma auf Dorina angeführt wurde.
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Mit drei Chacco-Blue Nachkommen ging André Plath nach langer Abstinez an den Start und holte sich auf dem erst siebenjährigen Chacco die Silbermedaille. Foto: Wego
In der Seniorenklasse ab 40 Jahren auf Basis der Klasse L wiederholte Turnierrichterin Gabriele Sellmann (Wismar) ihren Hallentitel auf dem Pony Bendix. Unter den neun Paaren die in dieser Konkurrenz an den Start gingen sah es am 1. Tag noch gar nicht nach einem Sieg aus. Mit Wertnote 5,8 rangierte sie nur an siebter Stelle. In der zweiten Prüfung lag die 54-Jährige mit Wertnote 7,0 unter ihren Konkurrenten aber an der Spitze und in der 3. Wertung stand nur Titelverteidigerin Petra Thews aus Greifswald vor ihr, die am 2. Tag mit Wertnote 5,7 völlig nach hinten durchrutschte. Das erwischte Kathleen Peters aus Trent mit Don deja vue am Sonntag in der Kandaren Aufgabe L11. Bis dahin bei den Senioren in Führung liegend gab es nur Wertnote 5,0. In der Gesamtwertung hatte sie damit zwar dennoch 188 Punkte und lag gleichauf mit Gabriele Sellmann. Da die 3.

Mit sehenswerten Ritten wurde Franziska Lass ihrer Favoritenrolle gerecht und holte sich auf Vivus vM den Titel bei den Pony-Springreitern. Foto: Wego
Wertungsprüfung bei Punktgleichheit aber höher zählt, wurde Gabriele Sellmann Landesmeisterin vor Kathleen Peters und Silvia Körk auf Rettan, deren weite Anreise aus Boock (Vorpommern) sich mit der Bronzemedaille auch geloht hat.
Erstmals wurden in diesem Jahr beim Meisterschaftsturnier auch Dressurreitern mit Behinderung Prüfungen angeboten, für die es wie bei den Springreiter bis 16 Jahre eine Bestenermittlung gab. Die vier Reiter-Pferd-Paare hatten zwei Wertungsprüfungen zu absolvieren und aus beiden ging die Greifswalder Studentin Ellen Jordanow mit Santinus als Siegerin hervor, die damit auch den Pokal der besten Reiterin dieses Klientels entgegen nehmen konnte. Anne Räder vom Hof Bohm wurde auf Carry Ann W Zweite. Der
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Der Förderverein zeichnete Lilli Plath, die mit knapp zehn Jahren erstmals an der Meisterschaft teilnahm, für vorbildliches Verhalten und gutes Reiten mit einer Prämie aus, die Jugendsprecher Julian Sass überreichte. Foto: Wego
3. Platz ging an Valerie Bode (Fleesensee) auf Paros.
Fazit
Unter dem Strich kann konstatiert werden, dass die neuen Maßnahmen der Landeskommission Früchte trugen. Die Starterfelder sind deutlich gewachsen und in der S-Klasse der Springreiter verursachte das Fernbleiben einiger Spitzenreiter wegen anderer überregionaler Verpflichtungen keinen erkennbaren Leistungsabfall. Auch von den Wetterkapriolen, mit denen sehr viele Veranstalter in Deutschland an diesem Wochenende zu kämpfen hatten, wie z.B. in Lübbenow bei Prenzlau oder beim Sommer Meeting in Gera, blieb das Meisterschaftsturnier in Sukow verschont. Die Besucherzahl war am Sonntag recht hoch, blieb insgesamt aber hinter den Erwartungen

Die Voltigiergruppe aus Boizetal belebte den Finaltag mit Kürdarbietungen. Foto: Wego
zurück.
Im Gegensatz zum Spring- und Abreitplatz, der einen neuen Boden erhielt, waren die Bedingungen auf dem Dressurviereck nicht unbedingt optimal. "Wir haben den Dressurplatz in diesem Jahr aus objektiven Gründen etwas vernachlässigt", sagte Turnierleiter Horst-Werner Jahn, der zugleich versprach, dass der Dressurplatz im nächsten Jahr neuen Boden erhalten wird. Bei seinen Schlussbemerkungen zur feierlich gestalteten Meisterehrung, in denen sich Verbandspräsident Dr. Burkhard Dittmann für das Engagement der Veranstalter und Sponsoren bedankte, sowie seiner Freude darüber zum Ausdruck brachte, dass Agrarminister Dr. Till Backhaus den ganzen
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Auch das Landgestüt Redefin war im schaublock vertreten und präsentierte mit Natalie Hoppe auf Sergeant Pepper und Roland Volkmann auf Lewitz ein Pas de Deux. Foto: Wego
Nachmittag Zeit fand, und dem Turnier beiwohnte, gab er ein eindeutiges Bekenntnis des Verbandes zum Standort Sukow als Meisterschaftsturnier ab. Dem folgt die übergroße Mehrheit der Reiter im Land. "Darüber freuen wir uns natürlich, nehmen sachdienliche Kritik zur Verbesserung der Veranstaltung aber jederzeit gern entgegen", sagt Horst-Werner Jahn. Die Meisterschaftstage waren einmal mehr ein Erlebnis besonderer Art. Landesverband und Landeskommission hoffen, dass sich die neue Altersklasse etabliert und langfristig auch wieder mehr Nachwuchsreiter für die höheren Klassen der Meisterschaft motiviert werden. Die Hinzunahme von Prüfungen für behinderte Reiter war ebenfalls ein Gewinn. (Franz Wego)