DKB-Bundeschampionate: Crespo PKZ bester Sechsjähriger im Parcours
Erschienen am 02.09.2012
Stakkato von der sportlichen Bühne verabschiedet
Warendorf - Fiel bei den DKB-Bundeschampionaten in Warendorf bereits der erste Tagessieg am Sonntag bei den fünfjährigen Springponys an einen Westfalen, so durfte sich dieser Zuchtverband auch über einen Sieg in der letzten Prüfung des Tages, dem Finale der sechsjährigen Springpferde, freuen.
Mit seinem Reiter Toni Hassmann (Lienen) lieferte der westfälische Hengst Crespo PKZ v. Cornet Obolensky-Landadel aus der Zucht von Marianne Nolte-Wittland (Münster) im Stechen eine Nullrunde in der nicht mehr zu unterbietenden Zeit von 40,14 Sekunden ab. Dieses Kunststück gelang dem Paar, obwohl es als erstes in den Stechparcours musste. Bereits in der ersten Runde zeigte sich der Andrij Milovanov (Klein Offenseth) gehörende Schimmel nach Ansicht von Richter und Kommentator Joachim Geilfus (Duderstadt) sehr pfiffig und gleichmäßig im Sprung wie in der Galoppade. Mit einer Wertnote von 8,5 rutsche er jedoch noch gerade ins Stechen.
Nur um vier Hunderstel geschlagen geben musste sich die neue Vize-Championesse, die Zweibrücker Stute Cassinja S (v. Carinjo-Cassini I) aus der Zucht von Josef Schwinn (Beckingen). Vor ihrem Reiter Hendrik Dowe (Heiden) gut unterstützt, erreichte die im Besitz von Jennifer Schwinn (Beckingen) stehende Stute ohne Abwurf das Ziel in 41,18 Sekunden. Auch sie hatte sich im ersten Umlauf mit 8,5 nur ganz knapp für das Stechen empfohlen. Im ersten Umlauf glänzte sie durch viel Vermögen am Sprung und eine hohe Beweglichkeit.
Platz drei eroberte mit Cornetto ebenfalls ein Sohn des Cornet Obolensky. Der Wallach aus einer Polydor-Mutter, der bei Wilhelm Lambardt (Hamm) das Licht der Welt erblickte und Marc Idelmann (Großenkneten) gehört, sah mit seinem Reiter Gerd Könemann (Rhede) das Ziel strafpunktfrei in 42,96 Sekunden. Schon im ersten Umlauf spielte der mit enorm viel Vermögen ausgestattete Wallach mit den Anforderungen. Im ersten Umlauf hatte das Paar eine Wertnote von 8,6 zu verzeichnen.
Vielseitigkeitsreiter Michael Jung (Horb), doppelter Olympiasieger von London, zeigte nach seinem dritten Platz mit Cardea bei den Fünfjährigen auch bei den sechsjährigen Springpferden sein Können. Mit der Württemberg Stute Savita (v. Stakkato Gold-Centissimo I) aus der Zucht von Sabine Rothfuss (Sulz) präsentierte er in der ersten Runde mit einer Wertnote von 9,1 das Tagesbestergebnis. Im Stechen, welches das Paar mit einer Nullrunde in 43,14 Sekunden beendete, reichte das für den etwas undankbaren vierten Platz. Selbst bei dem erhöhten Tempo in der zweiten Runde glänzte die Dr. Hermann Flaig (Überlingen) gehörende Stute durch höchste Rittigkeit und sicheres und völlig rationelles Springen.
Savitas Großvater, der mittlerweile legendäre Springpferdevererber Stakkato spielte vor dem Stechen eine ganz besondere Rolle. Unter stehenden Ovationen tausender Zuchauer wurde das Spitzenpferd von Eva Bitter (Bad Essen) aus dem Sport verabschiedet. 1998 begann die Karriere von Stakkato mit dem Sieg im Finale der fünfjährigen Springpferde. Im Sattel saß damals wie bis zu seiner Verabschiedung seine ständige Reiterin Eva Bitter. 1999 holte sich das Paar den Titel des Vize-Champions bei den Sechsjährigen. 2003 und 2010 gewannen beide die Deutsche Meisterschaft der Springreiterinnen. 2004 reichte es bei der DM für die Silbermedaille. Möglicherweise noch erfolgreicher war Stakkato als Vererber. Allein 41 gekörte Söhne und 54 Staatsprämienstuten haben ihn zum Vater. Insgesamt sind allein beim Hannoveranerverband 1.100 Nachkommen eingetragen. Auch aus einem weiteren Grund war Warendorf als Ort der Verabschiedung der ideale Schauplatz. Mit insgesamt 16 teilnehmenden Kindern und Enkelkinder nahm Stakkato bei den Springpferden in diesem Jahr auch quantitativ als Vererber Platz eins ein. (fn-press).