Neu Benthen (18.04.2009)
Erschienen am 21.04.2009
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Ralf Schneider in guter Form und junge Springpferde der Spitzenklasse
Am 18. April erfolgte auf mehreren Turnierplätzen im Land der Startschuss in die grüne Saison. So auch mit einem großen Aufgebot von 300 Starts auf der Reitanlage von Heinz & Heiko Schmidt in Neu Benthen. 13,5 vollgestopfte Wettkampfstunden waren erforderlich, um das Programm bei schönstem Frühlingswetter bis zum Dunkelwerden zu bewältigen. Insgesamt gab es an diesem Tag elf Springkonkurrenzen.
In bester Form präsentierte sich der ehemalige Nationenpreisreiter Ralf Schneider (Klockenhagen). Der 38-jährige Diplomlandwirt, der den Reitsport nur noch als Hobby betreibt, gehörte mit der achtjährigen Landor S Stute Rabea zu den elf Paaren, die den M-Parcours in der Abteilung der Reiter mit den höheren Ranglistenpunkten im Umlauf fehlerfrei absolvierten. Juliana Weihs (Grevesmühlen) legte auf der Schimmelstute Atlantis Z im Stechen eine schnelle fehlerfreie Runde in 45,75 Sekunden vor, mit der sie lange in Führung lag. Bis Ralf Schneider kam, der für die RSG Wöpkendorf startet. Mit hohem Grundtempo ließ er die Fuchsstute auf den langen Wegen galoppieren, blieb fehlerfrei und fuhr nach 45,54 Sekunden den ersten bedeutenden Sieg in der Reitsportsaison 2009 ein. "Vom Leistungssport habe ich mich schon seit einigen Jahren verabschiedet, weil ich in den Rinderbetrieb meines Vaters Rodo Schneider eingestiegen bin", sagt der gebürtige Bayer, der sich mit seiner Frau Pia Laus-Schneider, die einst für Italien als Dressurreiterin international unterwegs war und den drei Kindern ein Anwesen mit Wohnhaus, Reithalle und Stall in Klockenhagen schuf.
Auf Platz drei kam die jüngste Teilnehmerin im Feld, Theresa Beste (Passin), die mit Miami Beach ebenfalls fehlerfrei blieb und 46,64 Sekunden benötigte. Auch Hausherr Heiko Schmidt brachte mit Coco und Coverlady zwei seiner Spitzenpferde fehlerfrei durch den Umlauf, verzichtete aber auf die Teilnahme am Stechen.
In der 1. Abteilung, in der bei etwas niedrigeren Hindernissen noch schneller geritten wurde, siegte Norman Hartig (Wessin) auf Quinteros (0/43,60). Auch der zweitplatzierte Steffen Wiek (Arkona) war auf Kosmos mit 44,26 Sekunden noch schneller als Ralf Schneider. Christian Heck, der für den Gastgeber reitet und Robert Bruhns (Gulow) gewannen auf Lugano (0/40,32) und Contera (0/40,47) die beiden Abteilungen L-Springen.
Eine bedeutende Stellung nahmen die Springpferdeprüfungen mit sieben Konkurrenzen ein. 30 Mal hieß die Wertnote 8,0 und besser. Dabei stellte sich erneut heraus, dass die Fünfjährigen eine Klasse für sich sind und innerhalb dieses Jahrgangs der Cellestial/ Contender-Sohn Chap in einer eigenen Liga reitet. Der Fuchshengst aus dem Hause Schmidt steht in den Diensten des Haupt- und Landgestüts Neustadt/Dosse und gewann mit Philipp Reimann sowohl in Klasse L als auch zusammen mit den Sechsjährigen in Klasse M jeweils mit 8,7. Womit die Klasse dieses Hengstes nur unzureichend zum Ausdruck kommt. In Klasse M half er seinem Reiter einmal deutlich, als dieser ihn nicht passend an den Sprung brachte.
Die Cellestial-Nachkommen, die am Wirkungsort ihres Vaters besonders stark vertreten waren, fielen einmal mehr besonders positiv auf. Tolle Pferde bei guter Reitweise, stellte der ehemalige DDR-Nationenpreisreiter Stephan Lerche (Gieseritz) vor. Mit der sechsjährigen Acorado I-Stute Tingirl war er bei Noten von 8,5 und 8,4 weit vorn platziert.
Auffallend, wie sich der sechsjährige Hengst Canterbury unter Heiko Schmidt hinsichtlich Rittigkeit in den letzten Wochen entwickelt hat. Auch er wurde mit 8,5 und 8,4 belohnt. Thomas Kleis war mit seinen sechsjährigen Pferden Crocant (v. Chalan) und Questa Vittoria (v. Quidam's Rubin) mit Achter Noten ebenfalls wieder vorn dabei. Das gilt auch für Andreas Bäse (Stall Auge) mit den fünfjährigen Stuten Caravelle (v. Cellestial) und Cindie (v. Cassini). Brillant stelle Katrin Schmidt den Mecklenburger Landeschampion Cape Capital (v. Continue) vor, mit dem sie eine Prüfung gewann (8,6). Michael Nagel (Gadebusch) hat mit der vierjährigen Dorena wieder eine D'Olympic-Stute unter dem Sattel, von der noch viel zu hören sein wird. Mit 8,2 gewann er eine Prüfung. Der Saisonauftakt in Neu Benthen war sehr ermutigend.