Andreas Brandt gewann die Vielseitigkeit in Sehlen
Erschienen am 03.05.2015
Andreas Brandt hat mit Dark Desire GS die Zwei-Sterne A-Vielseitigkeit in Sehlen gewonnen und wurde mit Betel's Bella auch Dritter. Fotos: Lohrmann
Sehlen - Nach einjähriger Pause gab es auf dem Tegelhof in Sehlen, wo Sven Christian Arlt das Unternehmen "Holzbau Rügen" betreibt, wieder ein Geländeturnier. Der Zimmerermeister, der eine besondere Leidenschaft für die Vielseitigkeitsreiterei hat, kam 1994 aus Westfalen auf die Insel Rügen und baute in Sehlen das ehemalige Schafzuchtobjekt als Holzbaubetrieb aus und zusätzlich einen geräumigen Pferdestall mit 25 Boxen und eine Reithalle. In wunderschöne Natur eingebettet, bietet das kupierte Gelände auf den 20 Hektar Wiesen und Weiden Drumherum eine ideale Möglichkeit für Geländekurse.
Der 2. Platz in der A-Vielseitigkeit blieb auf der Insel. Der 53-jährigen Philipp Riedesel aus Putbus holte ihn sich auf dem elfjährigen Mecklenburger Wallach Elando.
Das handwerkliche Geschick von Sven Arlt ist auch an den von ihm geschaffenen Gelände- und Parcourshindernissen zu erkennen. Das konnten die Teilnehmer des Geländeturniers am 1. Mai erneut im Rahmen einer A- und E-Vielseitigkeit trotz Regen genießen. Die Tatsache, dass die Vielseitigkeitsteilprüfungen Dressur, Springen und Gelände auch einzeln gewertet wurden, was allgemein nicht üblich ist, machte es möglich, das die Besten sich viermal platzieren konnten.
Die 24-jährige Romy Bischoff aus Zirkow/Rügen ist im Dressur- und Springsattel gleichermaßen zu Hause und gewann mit Captain Jack Sparrow diese beiden Teilprüfungen am Vielseitigkeitstag in Sehlen.
Foto: Jutta Wego
Am Ende setzt sich der Geländespezialist in der Zwei-Sterne-Vielseitigkeitsprüfung Klasse A durch. In der Dressur noch Dritter, fügte Andreas Brandt aus Neuendorf bei Wismar seinen 43,5 Strafpunkten aus der Dressur keine weiteren hinzu und gewann die Hauptprüfung auf der sechsjährigen Stute Dark Desire GS. Im Springen wurde das Paar Vierter und im Gelände, bei dem in der Einzelwertung der Reitstil entschied, belegte der 42-Jährige mit Betel’s Bella, Dark Desire GS und Sexte Z die Plätze eins bis drei.
Die mit 10 Jahren jüngste Teilnehmerin, Emelie Bürenheide aus Korleput im Landkreis Rostock, gewann die E-Vielseitigkeit auf Rialto. Foto: Lohrmann
Zweiter in der A-Vielseitigkeit wurde ein Reiter von Rügen. Philipp Riedesel aus Putbus, dessen vier Kinder sich auch dem Vielseitigkeitssport verschrieben haben, lag mit dem elfjährigen Mecklenburger Elando nach der Dressur vor Andreas Brandt auf dem 2. Platz. 4,6 Strafpunkte für Zeitüberschreitung im Gelände und im Springen ließen den 53-jährigen mit 45,1 Strafpunkten hinter den Sieger rutschen. Auf den 3. Platz in der Gesamtwertung kam Andreas Brandt mit seinem Geländesiegerpferd Betel’s Bella (-51,5 Punkte). Dass man Geländehindernisse auch trainieren muss, erfuhr die Rüganerin Romy Bischoff aus Zirkow. Mit ihrem neunjährigen Mecklenburger Wallach Captain Jack Sparrow legte sie mit einem Dressursieg eigentlich den Grundstein zum Gesamterfolg. Auch das Springen konnte die 24-jährige Enkelin des verstorbenen Paul Bischoff gewinnen, der als Kriegsgeschädigter den Pferdesport in Pantow auf Rügen gründete und ein ganz hervorragender Ausbilder war. Im Gelände schied das Paar von der Sana-Sportgemeinschaft Rügen leider aus. "Ich hätte wohl doch etwas Geländetraining machen sollen", sagte Romy Bischoff hinterher schmunzelnd. Andreas Brandt, der am nächsten Tag schon wieder im weltbekannten Geländekurs von Luhmühlen unterwegs war, fügte hinzu: "Vielleicht ist Romy ja auf Geschmack gekommen und wir bekommen eine Vielseitigkeitsreiterin mehr auf Rügen, zumal wir in Sehlen durch das Arrangement von Sven Arlt einen sehr schönen Vielseitigkeitsstandort haben."
Auf Platz 2 in der E-Vielseitigkeit folgte der 13-jährige Jacob Kuhlke aus Satow mit Floris K, eine Stute aus familieneigener Zucht.
Während der Einsteigerprüfung Klasse E prasselte Regen vom Himmel und aus Sicherheitsgründen nahmen die Richter drei Hindernisse aus der Strecke heraus. Es spricht aber für die guten Bodenverhältnisse in Sehlen, dass die Strecke schnell wieder abgetrocknet ist. In der E-Prüfung siegte die mit 10 Jahren jüngste Teilnehmern Emelie Bürenheide aus Korleput im Landkreis Rostock. Aus einer vielseitigkeitsbegeisterten Familie hervorgegangen und von ihrer Mutter, der Zahnmedizinerin Marianne Bürenheide, bestens trainiert, siegte Emelie mit dem groß gewachsenen Wallach Rialto trotz eines Fehlers im Springparcours und 2,8 Zeitstrafpunkten im Gelände. Ausschlaggebend war der Sieg in der Dressur. Das zehnjährige Küken lieferte auch im Springparcours die schnellste fehlerfreie Runde, siegte aber nicht mit Rialto sondern mit Pony Steendiek’s Casanova. Den Geländeritt gewann der 13-jährige Jacob Kuhlke aus Satow auf der fünfjährigen Mecklenburger Stute Floris K, der in der Gesamtwertung Zweiter wurde. Auf dem 3. Platz folgte mit Andrea Neumann auf Philine ein Gast aus Bochum. (FW)
