Neuensund (05.04.2008)
Erschienen am 11.04.2008
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Pokale gingen nach Brandenburg
Eine sehr gut hergerichtete Halle in Neuensund fanden die Teilnehmer zum Finale der Uecker-Randow-Hallentournee vor.
Es machte einfach Spaß, in Neuensund bei Straßburg dabei zu sein. Das Ehepaar Dierlich, das im zwei Kilometer entfernten Gehren-Wietsch auf dem "Kastanienhof" seinen Reit- und Zuchtbetrieb hat, bewirtschaftet die Halle, die sich in kommunalem Besitz befindet und nach 1990 zu den ersten in der Region zählte. Man spürte, dass Reiter für Reiter ein Turnier organisieren und dass auch Bürgermeister Norbert Raulin, der selbst vor Ort war, hinter den Reitern steht. Viele Helfer waren beteiligt. Sogar der Zwillingsbruder von Jürgen Dierlich ist eigens aus Belgien angereist. Der Parcours, dessen Hindernisse zum Teil auch belgische Produktion sind, erweitert durch Sponsorenhindernisse, war vom Feinsten und Jacob von Hirschheidt baute zügig zu reitende Kurse.
Die Reiter hatten sich für die beiden Hauptprüfungen um den Pokal der Hoch- und Tiefbaufirma Nentwich aus Pasewalk und um den "Kastanienhof Wietsch-Cup", hinter dem sich das Ehepaar Dierlich verbirgt, qualifizieren müssen. Die fünf punktbesten Reiter aus den Qualifikationen in Ahlbeck, zweimal Pasewalk und Polzow starteten in umgekehrter Reihenfolge am Ende des Starterfeldes. Das brachte Spannung.
Immerhin 44 Teilnehmer gingen im Finale (Springprüfung Klasse A) um den Nentwick-Pokal an den Start. 17 blieben strafpunktfrei. Der Hausherr selbst und Karsten Krohn (Ahlbeck) legten auf Donar und Antigone 45,48 bzw. 45,39 Sekunden vor. Das reichte am Ende nur für den 5. und 4. Platz. Ronny Müsebeck (Wusterhusen) toppte die Zeit auf Jujette. Doch auch 43,94 Sekunden langten nur zum 3. Platz. Dann kam Catharina Hebrock aus dem brandenburgischen Schönwerder (Uckermark), die auf Fun Speed im wahrsten Sinne des Wortes Speed machte und 42,83 Sekunden erreichte. Das zu knacken war für die bis zum Finale punktbeste Gesine Geske (Polzow) schwer. Die 17-Jährige riskierte auf ihrem Verlasspferd Santino viel, schaffte es mit 43,11 Sekunden aber nicht ganz und wurde sehr gute Zweite. Der Nentwich-Pokal ging somit nach Brandenburg an Catharina Hebrock. "Ich habe mich riesig gefreut, hätte nie gedacht, dass ich den Pokal gewinnen würde", sagte die glückliche Siegerin.
Im Kastanienhof Wietsch-Cup ähnelten sich die Bilder. 13 Teilnehmer erreichten das Stechen des L-Springens. Wieder starteten die punktbesten Fünf als letzte. Schnellster war mit 35,85 Sekunden Olaf Jürgens (Polzow). Sein Schimmel Grannymedes riss bei hohem Tempo aber den letzten Sprung und so wurde der Kreisreiterbundvorsitzende Fünfter. Auch Gesine Geske war mit Santino, der sich in ihrem Besitz befindet, wieder vorn dabei und legte eine blitzsaubere Nullrunde in 41, 73 Sekunden hin. Ronny Müsebeck blieb auf Lorenz zwar auch fehlerfrei, war mit 45,28 Sekunden aber deutlich langsamer (4. Platz). Die Freundin von Alexander Bredlow, der sich auf seinem Heimturnier den Fuß brach, vertrat den Pasewalker in einzigartiger Weise. Die 22-jährige Lehramtstudentin Francie Siegmund aus dem brandenburgischen Schapow ritt ihren LÂ’espoir bedingungslos nach vorn, hatte das Glück der Tüchtigen und setzte mit 39,11 Sekunden eine neue Bestmarke. Letzte Starterin war Anna Jürgens auf ihrem viel umworbenen Levisto-Schimmel Levado. Schon im Umlauf war es eine Augenweide, das Klassepferd springen zu sehen. Hoch wie im Umlauf sprang er auch im Stechen und das war vielleicht der Grund, dass er am Ende vier Zehntelsekunden langsamer war (weil länger in der Luft). So wurde die Erfolgsreiterin aus Polzow, die in Neubrandenburg studiert und täglich zum Training nach Hause fährt, Zweite und auch der Kastanienhof Wietsch-Cup ging nach Brandenburg: "Wenn ich schon nicht mitmachen konnte, dann hat meine Freundin wenigstens die Scharte ausgewetzt", sagte Alexander Bredlow und im Ucker-Randow-Kreis hat man ohnehin kein Problem, wenn einer ihrer Nachbarn gewinnt, zumal etliche früher zum Bezirk Neubrandenburg gehörten.
Im Rahmenprogramm gab es zwei Springpferdeprüfungen und ein E-Springen. Anne Krohn (Ahlbeck) erhielt auf Kandahar Cotchek mit 7,5 die höchste Wertnote und gewann das E-Springen. Es folgten die Woldegker Anna Ruthenberg mit dem erfahrenen Rapis (7,4) und Marie Böttcher mit Kardinal (7,3). Thomas Schröter gewann die Springpferdeprüfung Klasse A auf dem fünfjährigen Kolibri-Sohn Kordial (8,0). Levisto-Nachkommen stehen in der Region hoch im Kurs. Mit Lexington stand ein Vertreter unter Olaf Jürgens auf dem 2. Platz (7,9). Zweimal 7,6 gab es für Kati Lekander (Zirzow) auf Christallica und Le Jeune.
In Klasse L standen drei Levisto-Nachkommen vorn. Olaf Jürgens holte sich die goldene Schleife auf der Stute Luna Jane (7,9). Rene Swierczek (Torgelow) wurde auf Le Jac Zweiter (7,8) und 7,7 gab es für Marcel Dethloff auf Lewiskhan.
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