Greifswald-Oldenhagen (25.-27.04.2008)

Erschienen am 28.04.2008
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Holger Wulschner gewann den Großen Preis
Fast schon zur Tradition geworden ist das erste große Freilandturnier mit Springprüfungen bis zur schweren Klasse in Greifswald/Oldenhagen.

Zu dem dreitägigen Turnier vom 25. bis 27. April wurden für 470 Pferde mehr als 1.000 Startmeldungen abgegeben. Das sonnenreiche Wochenende zog mehr als 1.000 Besucher auf die großzügige Turnieranlage des RSC "Greifswalder Bodden" Neuenkirchen. Zehn Tage vorher sah es noch so aus, als müsse das Turnier aufgrund der Wassermassen, die über Greifswald herunter kamen, abgesagt werden. Doch der liebe Gott belohnte die emsigen Veranstalter, ließ alles schnell abtrocknen und schickte allerschönstes Turnierwetter.

Erstmals war auch Nationenpreisreiter Holger Wulschner in Oldenhagen dabei. Nachdem er mit seinen beiden ersten Pferden Phill und Shadow G im Umlauf des Großen Preises des Nissan-Autohauses Paentzer aus Greifswald je einen Abwurf hatte, blieb er als letzter Starter auf dem neunjährigen rheinisch gebrannten Lancer II-Sohn Le Beau fehlerfrei. In der Siegerrunde setzten zunächst die Reiter vom "Alten Landsitz" Sommerstorf Zeichen. Martin Wißenbach lag mit einem fehlerfreien Ritt in 39,17 Sekunden auf dem Hengst Quick Lord lange in Führung, nachdem Richard Robinson mit seinem Weltklassepferd Carlucci als erster Starter eine schnelle fehlerfreie Runde vorlegte (4. Platz). Der erst 16-jährige Nachwuchsreiter Sven Sternekieker, der ebenfalls in Sommerstorf trainiert, überraschte mit einem sehenswerten Ritt auf Wicenzo, blieb ebenfalls fehlerfrei und kam mit 39,16 Sekunden dicht an die Zeit von Wißenbach heran (3. Platz).

Letzter Starter war Holger Wulschner mit seinem neuen Pferd Le Beau, der bisher von Denis Lynch (Münster) geritten wurde. In einer brillanten Vorstellung, auf kürzesten Wegen geritten, kam er fehlerfrei in 36,63 Sekunden ins Ziel und gewann unter dem Jubel der Zuschauer die Prüfung. Er löste damit Andre Thieme ab, der den Großen Preis 2006 und 2007 gewann, diesmal mit Magnus und Katie riddle aber nicht die Siegerrunde erreichte. "Ich bin überrascht, was ich hier vorgefunden habe", lobte Holger Wulschner die Veranstalter, nach dem er am Freitag noch mit jungen Pferden in Lübeck erfolgreich war. "Nicht nur, dass die Ausschreibung meinen Pferden gute Aufbaumöglichkeiten bot. Auch das Engagement der Leute hier vor Ort und die Großzügigkeit der Anlage, überzeugen mich, so Wulschner weiter, der bereits jetzt sein Widerkommen im nächsten Jahr in Aussicht stellte.

Am Samstag gab es im Hauptspringen einen Überraschungssieger. Der aus Estland stammende Jüri Sokolovski, der für den Stall "Vineta" aus Altenhagen reitet, legte in der zweiten Phase des S*-Springens mit 26,59 Sekunden auf der Schimmelstute Bacardie eine Zeit vor, die auch Heiko Schmidt mit seinem erfahrenen und stets schnellen Lagano nicht erreichen konnte. Mit 28,22 Sekunden wurde er Zweiter und verwies seinen Teamkollegen Richard Robinson mit Corodino und Holger Wulschner mit dem Zuchthengst Cefalo, der lange pausierte, nun aber wieder in bester Form ist, auf die Plätze drei und vier.

Der Freitag war den Springpferdeprüfungen vorbehalten. Zweimal führte der Bereiter des Stalles Auge aus Zehlendorf, Andreas Bäse, die Ehrenrunden an. Auf Cyprus Hill (v. Canabis), der ihm selbst gehört, gewann er die Konkurrenz der Sechsjährigen in Klasse L mit 8,3 vor Jüri Sokolovski mit CorianoÂ’s Chiavenna (8,1). In Klasse M schlug das Paar mit Wertnote 8,2 diem Sieger der 1. Qualifikation zum Bundeschampionat in Forst, Andre Thieme und Eisprinz (8,0). Auf La Luna wurde Bäse mit 7,9 auch Dritter. Bei den fünfjährigen Pferden gab es in Klasse L einen Sieg für Heiko Schmidt mit der Cellestial-Stute Celesta (8,4). Auf dem Hengst Command (v. Con Air) wurde Jüri Sokolovski mit Wertnote 8,3 Zweiter. der bereits die Konkurrenz der Vierjährigen In Klasse A gewann Rene Rückert (Timmendorf) mit der Chacco-Blue Stute Cosmic Blue (7,9) die Konkurrenz der Vierjährigen vor Jüri Sokolovski auf dem Clearway-Sohn Callboy (7,8). Bei den Fünfjährigen ging Richard Robinson als Sieger mit dem Cascavelle-Sohn Chivas (8,2) auf die Ehrenrunde, gefolgt von Heiko Schmidt auf Cussimo (v. Cellestial).

In den mittleren und unteren Prüfungsklassen waren die Starterfelder sehr voll und die Siege gut verteilt. Eine große Gruppe polnischer Reiter, die im Rahmen der Gesellschaft Pommerania mit 30 Pferden vertreten waren, belebten das Turnier. Neben zwei Siegen kamen sie besonders in den kleineren der insgesamt 36 Konkurrenzen zu einer großen Zahl an Platzierungen. Ein M**-Springen ging Wojciech Dahlke vom Klub Klos Budzyn auf Simone, der damit Holger Wulschner mit Le Beau auf den 2. Platz verwies. In den beiden Abteilung des Zwei-Sterne-Springens Klasse M** gingen die Siege an Andrea Freye (Alt-Lübars) auf Colombo und Susann Eckwert (Sommerstorf) auf My Monique, die an den Turniertagen reiterlich stark beschäftigt war.

Zweimal konnte sich Steffi Rauschenberg in die Siegerlisten eintragen. Sie gewann zum Turnierabschluss die Qualifikation zum CSI Redefin Junior-Springcup (M*) mit Granne vor Lars Köhler (Ranzow) mit Sinfonie. Aber auch eine Abteilung M*-Punktespringen ging an die Neurandenburgerin, die sie auf Granne gewann und auf Liera auch Zweite wurde. In der ersten Abteilung führte Dieter Gottschalk (Groß Vielen) die Ehrenrunde auf Galactica an, gefolgt von Dirk Duffner (Horst) auf Trasko. Duffner konnte aber auch ein L-Springen auf Lambik gewinnen. Und auch Dieter Gottschalk kam zu einem weiteren Sieg in einem L-Springen auf seiner Godanah AA-Stute Galactica. In der Abteilung der Nachwuchsreiter war Janin Stechow (Kühlungsborn) auf Adycate die Schnellste und verwies Lars Köhler mit Woody auf den 2. Platz. Immer stärker wird die 18-jährige Gesine Geske aus Polzow, die mit ihrem eigenen Pferd Santino ebenfalls ein L-Springen gewann und in einem weiteren Dritte wurde.

Lüders, Voß und Schaepe beherrschten die Dressur
Die elf Dressurprüfungen waren bis Klasse M ausgeschrieben. Die Siege in den beiden Hauptprüfungen teilten sich Ronald Lüders vom Gestüt Kempke Hof und Ralf Voß aus Ritzerow. Während Lüders auf dem Mecklenburger Landeschampion Doliantos die Aufgabe M2 mit Wertnote 8,0 gewann, nahm Ralf Voß ihm den Sieg in der Aufgabe M5 mit Wertnote 8,1 auf Dana ab. Ronald Lüders wurde auf dem Zuchthengst Fürst Gadow mit 7,9 Zweiter und kam mit Doliantos (7,7) auf den 4. Platz. Davor platzierte sich noch, wie in der M2 (2. Platz), Ralf Voß mit Lamborghine (in beiden Prüfungen 7,8). Petra Thews, die sich als Mitglied der Turnierleitung intensiv um die Dressur kümmerte, konnte sich mit Ravel ebenfalls in beiden M-Dressuren platzieren.
In der leichten Klasse gab es einen dreifachen Triumph für Berit Schaepe (Altkalen). Mit ihrem neunjährigen Mecklenburger DÂ’Olympic-Wallach Dontarde gewann sie die L3, die L5 und die L7 mit Wertnoten von 7,7, 7,8 und 7,9. Dabei wies sie einmal (L3) Kerstin Werner (Zum Mühlental) mit Saviolo (7,2) und zweimal Anna Rindler mit Pony Penelope (7,6 bzw. 7,7) auf den 2. Platz.

Einen Gastgebersieg gab es für Kati Spierling mit Pony Verra in der Dressurreiterprüfung, die sie mit 8,5 vor Anna Rindler und Penelope (8,2) gewann. Auch Kati Spierling hat eine Penelope unter dem Sattel, die als 12-jährige aber zu den Großpferden gehört, auf der sie in der L3 Vierte wurde.

In den drei Aufbauprüfungen ging der Sieg in der Reitpferdeprüfung an Elmar Wißling (Redefin) mit dem Mecklenburger Hengst Leqwitz (8,25) vor Ralf Voß auf Santana (8,08). Die Eignungsprüfung sicherte sich Andreas Brandt (Neuendorf) auf Escada (7,8) vor Torben Mölleken (Weitenhagen) auf Corporal (7,6). In der Dressurpferdeprüfung spielte Ronald Lüders die Rittigkeit den Dream ofm Heidelberg II-Sohnes Dominion aus, und gewann mit 8,2 vor Elmar Wißling auf Lewitz (7,8). (fw)

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