Rehna (13.-15.06.2008)
Erschienen am 17.06.2008
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Matthias Granzow in Rehna nicht zu bezwingen
Der Landesmeister gewann zum dritten Mal in Folge den Großen Preis und bezwang seinen Freund Thomas Kleis in beiden S-Springen
Mit 150 Reitern, die für 18 ausgeschriebene Prüfungen und Wettbewerbe mit mehr als 315 Pferden knapp 700 Startmeldungen abgegeben haben, hatte das traditionsreiche Turnier in Rehna vom 13. bis 15. Juni erneut eine gute Besetzung. Udo Fenner war einst der Initiator, der mit seiner Gadebuscher Sektion Pferdesport im 3.000 Seelen-Städtchen Rehna aus einer anfänglichen Schauveranstaltung ein Turnier entwickelte. Dass die Dressur wegen der enger werdenden Platzverhältnisse nicht mehr zum Programm gehört, um die sich Walter Jürß in den zurückliegenden Jahren so rührig kümmerte, ist sehr schade.
Das Rehnaer Turnier scheint dem Passiner Matthias Granzow wie auf den Leib geschneidert zu sein. Im Großen Preis (Ein-Sterne-Springen Klasse S) kam es zur dritten Auflage des Duells mit seinem Freund Thomas Kleis. In den beiden letzten Jahren ging Matthias auf dem Hengst Cabrol Amicor als Sieger hervor. In diesem Jahr setzte der 31-Jährige auf sein Meisterschaftspferd Antik, während Thomas Kleis erneut seinem Derbypferd Zetor vertraute. Beide Füchse können in Entscheidungen sehr schnell sein. Thomas Kleis legte in der Siegerrunde mit einen flotten Ritt (31,57 Sekunden) vor und blieb im Gegensatz zum Vorjahr auch fehlerfrei. Das Ergebnis war schwer zu knacken. Doch Matthias Granzow ließ vom Start weg keinen Zweifel aufkommen, dass er erneut die goldene Schleife anstrebte. Auch die Mecklenburger Stute Antik blieb fehlerfrei und das Passiner Paar nahm Thomas Kleis mit 30,97 Sekunden noch fast eine Sekunde ab. Damit stand der dritte Sieg in Folge für Matthias Granzow im Großen Preis von Rehna fest. Nur dem hoffnungsvollen Nachwuchsreiter Sven Sternekieker (Sommerstorf) gelang auf Wicenzo ein weiterer fehlerfreier Ritt, mit dem er Dritter wurde. Beste Dame war Juliane Weihs (Grevesmühlen), die auf Atlantis Z einen Abwurf hatte und Vierte wurde.
Auch im S*-Springen am Samstag war Matthias Granzow nicht zu bezwingen. Diesmal lieferte er auf dem Schimmelhengst Cheval de blanc mit 67,62 Sekunden die schnellste fehlerfreie Runde ab und verwies Nachwuchsreiterin Ronja Bergmann und Candy Girl (Poel) mit sechs Zehntelsekunden Vorsprung auf den 2. Platz. Auch in diesem Springen blieb der 17-jährige Sven Sternekieker auf Wicenzo fehlerfrei und holte sich als Dritter die weiße Schleife. In beiden S-Springen gehörte Michael Nagel vom gastgebenden Verein auf Derby County und Centesima zu den Platzierten.
Auch Thomas Kleis, der dem Veranstalterverein sehr nahe steht, kam in den höheren Prüfungen zu einem Sieg. Er gewann auf dem Holsteiner Copasetic das Zwei-Sterne-Springen Klasse M. Nur sechs Hundertstelsekunden langsamer war Steffi Rauschenberg auf Granne. Das Neubrandenburger Paar hatte zuvor schon den Peter Heitmann-Förderpreis gewonnen, ein M-Springen für Nachwuchsreiter. Michael Nagel musste als Vierter noch Juliane Weihs und Atlatis Z an sich vorbei ziehen lassen. Auch in diesem Springen war Sven Sternekieker im Vorderfeld zu finden und wurde auf Ravaela Fünfter, nachdem er im M-Springen für Nachwuchsreiter den 2. Platz auf der Schimmelstute belegte.
Kathrin Greve (Gadebusch) konnte sich ebenfalls in einem M-Springen auf Piccolina in die Siegerliste eintragen. Sie war deutlich schneller als Juliae Weihs auf Cissuri Te Pai. Zwei weitere Gastgebersiege gab es im M-Punktespringen am Sonntag. Die 1. Abteilung gewann Jan Merten auf Grays vor Frank Meier (Redefin) auf Luciana). In der 2. Abteilung ging es wesentlich schneller zu. Michael Nagel auf Golden Cat vor Juliane Weihs auf Cissuri Te Pai und Ronja Bergmann auf dem sechsjährigen Mecklenburger Hengst Carlo (alle mit voller Punktzahl 44) hieß am Ende das Ergebnis.
Dreifache Siegerin wurde Sophie Dörre (Pötenitz). Die 14-Jährige, die von Wolfgang Michalowski trainiert wird, gewann am frühen Samstagmorgen auf ihrem Pony Kolja das Stilspringen mit Wertnote 8,0 und hinterher auch die 1. Abteilung eines L-Springens. Am Sonntagmorgen wurde sie auf dem zehnjährigen Kentucky-Wallach Siegerin im Fehler/Zeit-Springen der Klasse A. Große Freude auch bei Amateurreiter Torsten Zollhöfer (Gadebusch) über seinen ersten A-Sieg auf Celyn. Mandy Lischak (Schlagsdorf) auf Amanda, Steffen Eggert (Zierow) auf Mister Spock, Christian Krause (Redefin) auf Sinclair und Lars Köhler (Ranzow) auf Koboldsonne waren die Sieger in den anderen L-Abteilungen.
Hervorragende Pferde hatten die Richter in den Springpferdeprüfungen zu bewerten. André Plath (Poel), der eigentlich nur deshalb wieder vermehrt an Turnieren teilnimmt, weil sein Bereiter Rene Rückert seit Ende April an einem Muskelriss laboriert, gewann auf dem sechsjährigen Come On-Wallach Come along mit Wertnote 8,5 die Springpferdeprüfung Klasse M vor Thomas Kleis auf dem Chalan-Sohn Crocant (8,3). Auch in der 2. Abteilung der Springpferde-L musste sich Thomas Klaus auf Crocant trotz Wertnote 8,7 mit dem 2. Platz begnügen. Die Siegernote hieß 9,0 und ging an Katrin Schmidt (Neu Benthen) auf der fünfjährigen Cellestial-Stute Carmina. Das M-Siegerpaar (Plath/Come along) wurde mit 8,6 Dritter.
In der Abteilung der vierjährigen Pferde sorgte ebenfalls ein Cellestial-Nachkomme für Aufmerksamkeit. Matthias Granzow stellte die Stute Catharina exzellent vor und gewann mit Wertnote 8,2, nachdem das Paar in Klasse A mit 8,4 Zweiter wurde. Mit Cellestino (7,9) folgte ein weiterer Cellestial-Wallach unter Michael Nagel. 8,4 war die Siegernote in der 2. A-Abteilung, die an Lancius unter Thomas Kleis ging. Ronja Bergmann ritt die fünfjährige Cellestial-Stute Cayenn Pepper, die mit 8,2 auf dem 2. Platz folgte. 26 Mal stand eine Wertnote von 8,0 und besser in den Platzierunglisten der fünf Springpferdeabteilungen.