Neu Benthen (26.-29.06.2008)
Erschienen am 04.07.2008
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Holger Wulschner gewann den Großen Preis
Im Stechen lieferte er sich einen rasanten Fight mit Lars Nieberg, André Thieme, Thomas Kleis und Heiko Schmidt. Die neuen Landeschampion sind Capa Capital v. Continue, Claretta v. Cellestial und Cognac v. Continue.
Lübzer Pils aus überdimensioniertem Glas gab es auch in diesem Jahr wieder bei der Siegerehrung zum Großen Preis in Neu Benthen. Nachdem der Regen, der den Bodenverhältnissen nichts anhaben konnte, an den beiden Vortagen die Stimmung etwas trübte, gab es am Sonntag bestes Wetter und eine volle Tribüne. Die Reitanlage erstrahlte in bestem Glanz, was sich auf die Leitungen im Parcours nieder schlug. Zehn Paare erreichten in dem Zwei-Sterne-Springen der schweren Klasse das Stechen, wobei nur fünf Reiter, zum Teil mit mehreren Pferden, daran beteiligt waren.
Holger Wulschner war der Erste mit einer schnellen fehlerfreien Runde in 32,25 Sekunden auf dem neunjährigen Le Beau v. Lancer II. Damit war die Konkurrenz gefordert. Der erste Angriff von Lars Nieberg auf Levito, mit dem er das Hauptspringen am Samstag gewann, endete mit 33,26 Sekunden, bevor André Thieme auf Magnus mit 31,60 Sekunden eine kaum zu unterbietende neue Bestmarke setzte. Holger Wulschner folgte mit Phill und als wollte er nach Aachen, wo er Abends noch hinfuhr, einen Sieg mitnehmen, forderte er den Rappen mit hohem Tempo, erwischte die Wendungen optimal und pulverisierte die Bestzeit von Thieme mit 29,56 Sekunden. Nur noch Lars Nieberg hätte ihm als letzter Starter den Sieg streitig machen können. Es schien fast, als könne ihm das auf For Keeps gelingen. Das Tempo war für den For Pleasure-Sohn dann aber wohl zu hoch und er traf eine Stange. Mit 29,65 Sekunden war er jedoch ganz nah dran. Einen Angriff startete auch Heiko Schmidt auf dem Mecklenburger Galan. Es roch nach Bestzeit, der Golden Miller-Sohn verkannte aber, dass Heiko vor einem Steilsprung rechts rum wollte und zog diesen unerbittlich an. Springen eines falschen Hindernisses bedeutete Ausschluss und den 10. Platz.
Der Sieg ging folglich an Holger Wulschner auf Phill. André Thieme wurde auf Magnus Zweiter und auch der 3. Platz ging an Holger Wulschner auf Le Beau. Lars Nieberg, der Sieger von Samstag, lobte das Turnier bei der Siegerehrung in höchsten Tönen. Er gratulierte Familie Schmidt, dass sie trotz des Regens alles daran setzte, den Reitern gute Bedingungen zu bieten. Auch Holger Wulschner, der sich über einen neuen Plasmafernseher als Siegpreis freute, sprach Heinz und Heiko Schmidt seinen Dank. "Mit Heiko verbindet mich eine Freundschaft und er wird verstehen, dass ich am Samstag nicht dabei sein konnte, weil ich meine Pferde arbeiten musste, mit denen ich in Aachen reiten wollte. Ich freue mich natürlich über den Sieg auf Phill, zumal seine Besitzerin Carmen Block am Rande mit litt." Das Lübzer Pils genoss das Mitglied des Sportvereins der Brauerei Lübz bei der Siegerehrung ebenso wie seine platzierten Kollegen.
Zwischen Lars Nieberg, der am Samstag das Hauptspringen auf Levito gewann und und auf For Keeps Dritter wurde, schob sich Jörg Möller (Garlitz) mit Kapitol. Am Freitag gab es eine Überraschung. Auch hier lag Lars Nieberg zunächst mit Fighting Alpha und Levito in Front, bis Ronja Bergmann (Poel) auf Candy Girl sich mit einem beherzten Ritt an die Spitze setzte. Ihren Sieg konnte auch Thomas Kleis nicht mehr verhindern, der auf Cousteau aber ganz dicht an die Siegerin ran kam.
Es gab auch ein S-Springen für Damen. Hier siegte Juliane Weihs (Grevesmühlen) auf der Schimmelstute Atlantis Z mit vier Fehlern in der zweiten Phase. Eine erfrischende Vorstellung lieferte Stefanie Reckendorf (Malchow auf Little Rose. Die achtjährige Landclassic-Stute ging ihren ersten S-Parcours und machte mit zwei Abwürfen in der zweiten Phase einen hervorragenden Eindruck. Mit dem schnellsten Vier-Fehler-Ritt im Umlauf wurde Kathrin Leibold (Wismar) auf Cimba Dritte.
Cape Capital, Claretta und Cognac wurden Landeschampion
Nachdem die jungen Springpferde bereits am Donnerstag Gelegenheit hatten, sich in drei Prüfungen mit den Bedingungen vertraut zu machen, wurde es zu fortgeschrittener Stunde am Freitagnachmittag ernst.
Zunächst hatten die vierjährigen Youngster ihren Auftritt. Nachdem der Redefiner Heiko Strohbehn auf dem Hengst Barret (v. Balou du Rouet/Santos - Züchter Wilfried Holl, Crivitz) mit Wertnote 7,5 die Führung übernahm, setzte Michael Nagel (Gadebusch), der die Mecklenburger Championate in den letzten Jahren dominant beherrschte, auf der von Gerd Holzmann (Pötenitz) gezogenen Landboy-Stute Lady Ellen mit Wertnote 8,1 erneut ein Achtungszeichen. Letzter Starter war Hausherr Heiko Schmidt mit dem Hengst Cape Capital. Der Continue-Sohn, den Sarah Bohn (Pöglitz) gezogen hat, sorgte bereits am Donnerstag in der Qualifikation mit einem Sieg für Aufmerksamkeit. Im Championat absolvierte der Fuchshengst eine lehrbuchreife Runde, die die Richter mit Wertnote 8,6 bewerteten. Der Sieger der Hengstleistungsprüfung von Redefin steht seit Februar im Stall von Heiko Schmidt. Zuvor wurde er von Matthias Granzow (Passin) ausgebildet. Ein Mecklenburger Hengst bester Prägung, der in Punkto Rittigkeit und Bewegung ebenso glänzt (Reitpferdesieger in Neubrandenburg mit Wertnote 8,5) wie am Sprung. Eine Bereicherung für die Mecklenburger Zucht und ein würdiger Landeschampion.
Die fünfjährigen Mecklenburger hatten höhere Anforderungen im Rahmen einer Springpferdeprüfung Klasse M zu absolvieren. Es gab sehr talentierte Pferde zu sehen. Und wieder war es Michael Nagel, der auf dem DÂ’Olympic-Wallach Delgerado (Züchter Fritz Thomas, Robertsdorf) mit einer fehlerfreien Runde und Wertnote 7,6 zunächst an die Spitze ritt und am Ende Zweiter wurde. Das Ergebnis wäre höher ausgefallen, wenn zwei fliegende Galoppwechsel geklappt hätten. Eine sehr gute Vorstellung lieferte auch Ramona Schilloks (Ganschow) auf der Staatsprämienstute Carolin (v. Cellestial). Ein Abwurf ließ die Grundnote von 8,0 jedoch auf 7,5 sinken (3. Platz). Dann ritt Heiko Schmidt mit der Cellestial-Tochter Claretta ein, die in der Kostros/Ortmann GbR, Bollewick aus einer Kolibri-Mutter gezogen wurde. Die Stute, nach längerem Ausfall erst drei Wochen wieder im Training, war die Überraschung des Tages. Ausgebildet von Ehefrau Katrin, saß Heiko erstmals auf dem Pferd und kam mit einer Wertnote von 8,3 aus dem Parcours. Das Pferd kommt blitzschnell vom Boden, ist sehr vorsichtig am Sprung und überzeugte mit bester Springtechnik. Damit hatte Heiko Schmidt bereits das zweite Pferd aus seinem Stall zum Championatstitel geritten.
Nun standen noch die Sechsjährigen an, ein kleines, an der Spitze aber feines Feld. Es gab in dieser Konkurrenz keine Wertnoten. Vielmehr mussten die fehlergleichen Pferde auf dem 1. Platz aus dem Umlauf zu einem Stechen antreten. Mitfavorit Calino Tarnko (v. Calido I), ein Hengst des Landgestüts Redefin, patze zweimal. Einmal traf auch Katrin Schmidt mit der sehr vermögend springenden Cellestial-Stute Carmina eine Stange, belegte auf der von der GbR Schmidt (Neu Benthen) gezogenen Stute aber dennoch den 3. Platz. Der Continue-Wallach Cognac blieb unter Martin Wißenbach (Sommerstorf) ebenso fehlerfrei wie der immer mehr ins Blickfeld rückende Hengst Carlo unter Ronja Bergmann (Poel), den Georg und André Plath in Timmendorf/Poel aus ihrem Hengst Chacco-Blue mit einer Capriol-Stute gezogen haben. Der von Bernd Granzow (Bornhof) gezogene Cognac - Mutter ist die im Sport erfolgreiche Sultan-Stute Surina - hatte im Stechen Vorteile, weil er von Martin Wißenbach schon mehrfach sehr schnell und fehlerfrei geritten wurde. Das Paar blieb im Stechen erwartungsgemäß fehlerfrei und sauste in 31,61 Sekunden über den Kurs. Das warÂ’s, dachten alle, obwohl Ronja Bergmann und Carlo noch nicht gestartet waren. Doch Ronja griff in der ihr eigenen Art noch einmal richtig an. Mit ihrem Sieg im S-Springen zuvor im Rücken, dem eine Woche zuvor bereits der Sieg im Großen Preis beim internationalen Juniorenturnier in Neubeeren vorausging, trieb sie Carlo an und der Dunkelbraune zeigte, was Galopp, Vermögen und Technik betrifft, seine ganze Qualität. Wenn er am Ende auch zwei Zehntelsekunden langsamer war, so hat diese Vorstellung, mit der er Zweiter wurde, doch sehr beeindruckt. Man wird von diesem fünfjährigen Mecklenburger sicher noch einiges im internationalen Sport hören. Der Sieg aber ging an Cognac, der mit Martin Wißenbach auch schon einen internationalen Erfolg in Belgien vorweisen kann.
Coco das beste Pferd in der Youngster-Tour
Die Youngster-Tour der sieben- und achtjährigen Pferde gehört auf den Turnieren mit gehobenem Niveau zu den Highlights. Dem Springpferdealter entwachsen, starten diese Jahrgänge in Konkurrenz unter ihres gleichen erstmals in der schweren Klasse. Der züchterische Fortschritt wird in diesen Youngster-Touren besonders demonstriert und so manch ein Olympiasieger oder Weltmeister begann hier seine Karriere.
In Neu Benthen waren für die sieben- und achtjährigen Pferde zwei M-Springen, davon eins in der Zwei-Sterne-Klasse, als Qualifikation und das Finale mit Stechen in der Klasse S* ausgeschrieben. Schon in der Qualifikation traten zwei Siebenjährige besonders in Erscheinung. Das war zum einen die Saccor-Stute Sandro Queen und zum anderen der Mecklenburger Coco v. Cellestial. In der 1. Qualifikation riskierte Heiko Schmidt mit Coco, den er zusammen mit seinem Vater aus der Mecklenburger Stute Monroe v. Monsum/ Mistral II/ Intendant gezogen hat, noch nicht alles und wurde hinter Sandro Queen, die Jörg Möller (Garlitz) ritt, Zweiter. Doch schon in der 2. Qualifikation am Samstag (hier war Sandro Queen nicht am Start) setzte sich das Paar aus Neu Benthen deutlich von der Konkurrenz ab und gewann mit fehlerfreiem Ritt in 56,84 Sekunden von dem Polen Jacek Bobik auf Taunus.
Die Achtjährigen hatten in den Qualifikationen eigene Prüfungen, reichten aber nicht ganz an das Niveau der Siebenjährigen heran. Die gleichmäßigsten Ritte absolvierte die Schimmelstute Bacardie unter Jüri Sokolovski (Altenhagen), die zweimal Zweite wurde und zu den Mitfavoriten im gemeinsamen Finale zählte, im Umlauf aber einen Abwurf hatte. Auch Jörg Möller und Sandro Queen verpassten das Stechen, das zwölf Paare erreichten. Heiko Schmidt gehörte auf Coco dazu und musste bereits als Vierter an den Start. Mit dem Wissen, noch starke Paare hinter sich zu haben, ging der Neu Benthener volles Risiko. Die Wendung zur zweifachen Kombination, eine Schlüsselstelle im Stechparcours, gelang ihm optimal. 36,94 Sekunden war eine sensationell schnelle Zeit, die kein anderer erreichte. Am dichtesten dran waren Jacek Bobik mit Taunus (39,47/2. Platz) und Astrid Dreier (Groß Viegeln) auf Coeur de Lion (39,58/3. Platz). Vizebundeschampion Coco, der bereits als Fünfjähriger Dritter bei den Weltmeisterschaften der jungen Springpferde war, hat mit seinem Sieg erneut einen Beweis für die Vererbungsstärke seines Vaters Cellestial abgeliefert, der reihenweise mit erstklassigen Pferden auf Turnieren vertreten ist.
André Thieme mit Risiko in Neu Benthener Nacht
Das Flutlichtspringen mit anschließendem Feuerwerk hat Tradition beim Lübzer Spring-Meeting. Auch wenn das Starterfeld in diesem Jahr wieder klein war, so waren einige der Teilnehmer doch Garanten für gute Leistungen. In Abwesenheit von Holger Wulschner kam es zum heißen Kampf zwischen André Thieme und dem Hausherrn Heiko Schmidt. Aber auch Thomas Kleis und erstmals der immer stärker werdende Jüri Sokolovski kämpften mit rasanten Ritten um den Sieg.
Sechs Paare kamen in dem S*-Springen ins Stechen. Jüri Sokolovski eröffnete den Fight und legte auf Balina eine schnelle fehlerfreie Runde in 32,65 Sekunden vor. Dann kam bereits André Thieme mit der stets schnellen Convoi-Stute Cilest. Würde er angesichts der etwas komplizierten Lichtverhältnisse (wegen des Regens fielen einige Lampen aus) hohes Risiko gehen? Er ging - und wie er ging: Als wäre der Teufel hinter ihm her, trieb er Cilest vorwärts, hatte das Glück auf seiner Seite und kam fehlerfrei in 29,54 Sekunden ins Ziel. Keine Chance für Heiko Schmidt mit Galan? Unglaublich, was er aus dem Mecklenburger heraus holte und in 31,11 Sekunden im Ziel war (2. Platz). Thomas Kleis hatte seinen eigenen Hengst Lando-Lindo unter dem Sattel, schonte den Levisto-Sohn ebenfalls nicht und kam mit 31,34 Sekunden dicht an die besten Zeiten heran (3. Polatz). Der Sieg und das neue Fahrrad, auf dem er die anschließende Ehrenrunde anführte, gingen an André Thieme.
19 Pferde fürÂ’s Bundeschampionat qualifiziert
Qualifikationen zum Bundechampionat haben stets ein eigenes Flair. Zeigt sich doch auch hier der züchterische Fortschritt und die Reiter möchten den Besitzern ihrer Pferde gute Wertnoten präsentieren, die zur Verkaufsförderung beitragen. Eine hohe Verantwortung kommt in diesem Zusammenhang auch den Richtern zu. Das Richterkollektiv um Franz Wego, Jörg Weinhold und Christian Beggerow wurde in diesen Prüfungen deshalb um den erfahrenen Springpferderichter Hans-Helmut Sievers aus Holstein verstärkt.
Insgesamt waren in beiden Jahrgängen knapp 70 Pferde am Start, von denen 19 eine Wertnote von 8,0 und besser erhielten und somit die Norm zur Teilnahme am Finale in Warendorf erfüllt haben. Der Mecklenburger Hengst Condor Blue, den Joachim Neumann aus Boinsdorf mit Chacco-Blue und der Solarsonne v. Solar/Adriano gezogen hat, erhielt unter Thomas Kleis mit 8,4 die höchste Wertnote, was zum Sieg in der 1. Abteilung führte. 8,3 gab es für die Cellestial/Kolibri-Stute Celesta, die Rudi Banik in Breesch gezogen hat und sich im Besitz von Helga Schmidt befindet. Heiko Schmidt gewann mit ihr die 2. Abteilung. Thomas Kleis auf Crocant (v. Chalan), Martin Wißenbach auf Clipperton (v. Calato), Kati Lekander auf Lexington (v. Levisto) und Jörg Möller auf Capilan (v. Capilano) hießen die weiteren Paarungen aus MV, die bei den fünfjährigen 8,0 und besser erhielten.
Bei den Sechsjährigen war Clausi (v. Calido/Carthago) mit 8,7 der "Überflieger". Mynou Diederichsmeier (Dallgow) stellte das von ihrem Vater Klaus gezogene Pferd mit einem Sieg in der 1. Abteilung vor. 8,5 hieß die Siegernote in der 2. Abteilung und ging an den Kolibri-Wallach Kapstadt mit Astrid Dreier im Sattel. In Sachsen-Anhalt gezogen ist das Pferd jetzt im Besitz der Pferdesport Leibold GbR. Weiterhin erreichten aus MV die erste Qualifikationsnorm (die Sechsjährigen müssen außer der 8,0 eine Platzierung in einem normalen M-Springen vorweisen) Danny Schröder auf Celine (v. Gambrinus), Jörg Möller auf Lasirco (v. Landjunge), Martin Wißenbach auf Levita I (v. Levisto) und Captain Krützmann (v. Carolus I), Jörg Möller auf Burggräfins Quintesse (v. Quattro B), André Plath auf Come along (v. Come On) und André Thieme auf Arnold (v. Landgold). Somit wurden 14 der 19 qualifizierten Pferde von Reitern aus MV geritten.
Dreimal Steffen Lubahn, zweimal Wilfried Holl
Über diese Höhepunkte hinaus gab es zahlreiche Startmöglichkeiten in der mittleren und Senioren-Tour. Einen besonders guten Lauf hatte der 22-jährige Steffen Lubahn (Schwarsow). Auf dem 12-jährigen Mecklenburger Grafenstein-Sohn Gydan gewann er drei Springen. Mit deutlichem Vorsprung sicherte er sich zwei M-Springen der Ein-Sterne-Klasse und war der Konkurrenz auch in einem L-Springen deutlich überlegen.
Ein Hattrick gelang Wilfried Holl (Crivitz) nicht ganz. Der 49-Jährigen gewann aber die beiden ersten Seniorenspringen der Klasse A auf der Stute Queen de La. Im Finale (Klasse L) blieb er ebenfalls fehlerfrei, nahm das Tempo aber etwas zurück und überließ den Sieg in Gentlemanmanier der 47-jährigen Birgit Bröderdorf (Krempin), die mit der Tuareg-Stute Tamires drei Sekunden schneller war. Für die Jüngsten waren auch zwei E-Springen ausgeschrieben. Hier präsentierten sich die beiden Reemtsma-Töchter Flora und Justine am besten. Die elfjährige Flora gewann auf Pony Don Darius beide Springen und demonstrierte dabei beste Reitkultur. Ihre zwei Jahre ältere Schwester wurde im Stilspringen Dritte auf Logo.
Springreiter entpuppten sich als ehrgeizige Fußballer
Das Lübzer Spring-Meeting ist in jedem Jahr auch mit einem attraktiven Showprogramm verknüpft. In diesem Jahr stand einen Tag vor dem EM-Finale Fußball auf der Agenda. Eine Altherrenmannschaft der Brauerei Lübz maß ihre Kräfte mit einer Reitermannschaft. Die Reiter um André Thieme, Thomas Kleis, sein Bruder Christian, Heiko Schmidt, Jan Peters und andere entwickelten ungeahnte Fähigkeiten. Wenn das Spiel mit vollem Körpereinsatz auch 1 : 1 ausging, so war die Ballannahme und das Kurzpassspiel doch eine Augenweide. Die Stationshengste Grey Hope (v. Granulit) und Cape Capital (v. Continue) hatten mit Katrin Schmidt und Annemarie Finger Schauauftritte im Dressursattel. Aus dem fernen Erzgebirge hat Heiko Schmidt eine Voltigiergruppe eingeladen die als Zwerge auftraten. Rasant ging es auch beim "Jump and Drive" zu, bei dem ein Parcours zu Pferd und anschließend einer mit einem Quad zu absolvieren war. Der Sieger hieß Thomas Kleis.
Das Team mit und um Familie Schmidt hat sich wieder viel Mühe gemacht, das Turnier zum Erlebnis für Jedermann werden zu lassen. Bedauerlich, dass ihnen das Pech mit dem vielen Regen offensichtlich am Stiefel klebt. Zukünftig könnten sie jedoch wetterunabhängiger werden. Gleich nach dem Turnier ist eine großzügige Hallenerweiterung geplant. Inklusive Abreithalle und großer Tribüne an einer Längsseite. Hier sind zukünftig große Hallenturniere mit Zwei- und Drei-Sterne-Springen geplant. In der heutigen Form wird es das Freilandturnier wohl nicht mehr geben. Nach Aussage von Heinz und Heiko Schmidt soll jedoch auch draußen weiterhin ein Turnier für Nachwuchspferde und mit weiteren kleinen Prüfungen stattfinden.