Delegiertenversammlung des Zuchtverbandes

Erschienen am 22.04.2010

Neues Präsidium im Zuchtverband

Mit Dr. Manfred Köhler als Präsident sowie Patricia von Mirbach und Jörg Hasselmann gibt es drei Neue an der Spitze.

Das neue Präsidium mit dem scheidenden Präsidenten Jörg Weinhold: v.l. Dieter Quaas, Jörg Hasselmann, Jörg Weinhold, Dr. Manfred Köhler, Patricia von Mirbach, Lorenz Rehse, Uwe Witt. Foto: Jutta WegoDie Delegierten des Verbandes der Pferdezüchter Mecklenburg-Vorpommern haben am 17. April auf ihrer turnusmäßigen Jahrestagung in Güstrow Dr. Manfred Köhler aus Neddesitz von der Insel Rügen zum neuen Präsidenten gewählt. Der 61-jährige Land- und Tierwirt löst damit Jörg Weinhold (Sabel) ab, der nicht mehr zur Wahl antrat (ein Porträt über den neuen Präsidenten finden Sie in dieser Ausgabe).

Das Votum der 90 anwesenden Delegierten (von 96 möglichen) fiel mit 77 Prozent für Köhler eindeutig aus. Während die bisherigen Vizepräsidenten Dieter Quaas (Griebenow) und Lorenz Rehse (Carpin) erneut das Vertrauen erhielten, gibt es mit Patricia von Mirbach (Kühlungsborn) und Ostvorpommerns Vizelandrat und Hobbyzüchter Jörg Hasselmann (Pelsin) zwei neue Mitglieder im sechsköpfigen Präsidium, in dem Zuchtleiter und Verbandsgeschäftsführer Uwe Witt (Sanitz) eine beratende Stimme hat.
Auch die Rechnungsprüfer mussten sich einer neuen Wahl stellen. Wiedergewählt wurden Bernhard Nitzlader (Jasmund) als Sprecher der Gruppe sowie Manfred Winterstein (Bansow) und neu hinzu gekommen ist Kerstin Berndt (Süderholz).
 
Zu Rechnungsprüfern wurden gewählt: v.l. Bernhard Nitzlader, Kerstin Berndt, Manfred Winterstein. Foto: Jutta WegoKonstruktiver Versammlungsverlauf
 
Die Delegiertenversammlung lief ruhig und sachorientiert ab. Es war klar zu erkennen, dass die Pferdezüchter zu ihrem Verband und zu seiner Eigenständigkeit stehen. Auch das Bekenntnis zum Landgestüt Redefin als Leuchte des Nordens ist einmütig. Alle Kritiker, die das berühmte Haar in der Suppe suchen, wurden damit Lügen gestraft. Gleichwohl werden die Probleme erkannt und ernst genommen, die mit der weltweiten Rezession verstärkt wurden und denen mehr oder weniger alle Verbände in Deutschland ausgesetzt sind.
Den Jahresbericht des Präsidiums trug Vizepräsident Lorenz Rehse in souveräner Weise vor. Sein Bericht viel positiv aus, nannte die Sorgen, richtete sich aber in erster Linie nach vorn. „Die Bestandszahlen bewegen sich auf einem stabilen Niveau“, stellte er erfreut fest. 2.200 Mitglieder des Verbandes halten gegenwärtig 2.700 zuchtaktive Stuten, davon 1.500 der Rasse Mecklenburger. Die Zahl der registrierten Fohlen in MV ist im vergangenen Jahr sogar leicht gestiegen. Allerdings gingen die Bedeckungszahlen wie in allen Verbänden 2009 zurück (siehe FN-Bericht Seite 21 in der Maiausgabe), so dass 2010 mit weniger Fohlen zu rechnen ist. „Wir blicken am Ende des Zuchtjahres 2009 wieder auf einen positiven finanziellen Jahresabschluss“, sagte Lorenz Rehse.
Aufgehorcht haben die Delegierten, als der Vizepräsident die Zahlen der Mitglieder außerhalb unseres Bundeslandes mitteilte. Danach hat der Verband 109 Mitglieder in Schleswig-Holstein und Hamburg, 107 in Niedersachsen sowie 83 in Brandenburg. 23 Mitglieder gibt es in Schweden mit 40 Stuten und vier Hengsten, ging aus dem züchterischen Jahresbericht hervor, den Zuchtleiter/Geschäftsführer Uwe Witt im Anschluss hielt. Er wies erneut die Mähr von der Mitgliederabwanderung in Größenordnungen zu rück: „Das Gerede von Abwanderung und Auflösungstendenzen ist absolut falsch, die Zahlen sprechen eine andere Sprache“, so seine Worte.
 
Zur Verkaufsförderung mehr Pferde prüfen lassen
 
Lorenz Rehse erhob den Finger wegen der rückläufigen Zahlen bei Stutenleistungsprüfungen. „Wir können nur an alle Züchter und Stutenhalter appellieren, weiterhin Stuten prüfen zu lassen, nicht nur die Prämienanwärterinnen, sondern möglichst alle und vielleicht auch vermehrt Wallache“, so Rehse. Diese Maßnahme sei auch ein wichtiges verkaufsförderndes Element.
Erfreut berichtete er über die neue Richtlinie zur Staatsprämierung. Das Drängen des Verbandes, das auch wir in der Verbandszeitung begleitet haben (siehe Kommentar Seite 3 in der Oktoberausgabe 2009) führt nun zum Erfolg. Die Vertreter des Ministeriums im Beirat Zucht konnten nach langem Zögern davon überzeugt werden, dass es auch für die Mitglieder des Verbandes die außerhalb des Landes MV ihren Wohnsitz haben, keine Benachteiligung geben darf. In Zukunft können alle dreijährigen Stuten die Staatsprämie erhalten wenn sie die im Zuchtbuch vorgegebenen Richtlinien erfüllen, egal wo deren Besitzer ihren Wohnsitz haben.
Neu und längst überfällig ist auch, dass alle Rassen deren Zuchtprogramm Leistungsprüfungen vorsehen, diese mit einem Schwellenwert von 7,0 zur Erlangung der Staatsprämie vorweisen müssen. Angesichts des gestiegenen züchterischen Niveaus wird in der neuen Richtlinie außerdem der Schwellenwert der körperlichen Beurteilung bei den Stutbuchaufnahmen von bisher 7,3 auf 7,5 angehoben. Damit soll der Titel „Staatsprämie“ auch weiterhin symbolisieren, dass es sich um die herausgehobene züchterische Elite handelt.
Noch keine Aussagen wurden zu der hier und da in Züchterkreise erhobenen Forderungen gemacht, Stuten auch im Alter von 4 Jahren die Staatsprämie zu verleihen, die dreijährig vielleicht aus objektiven Gründen verhindert waren und nicht an der Stutbuchaufnahme, der Leistungsprüfung oder Eliteschau teilzunehmen konnten.
Mit Begeisterung sprach Lorenz Rehse über die Qualität der Fohlen aller Rassen, die beim Elitefohlenchampionat 2009 in Groß Viegeln vorgestellt wurden. „Knapp 53% der registrierten Fohlen in den Prämienklassen sind Ausdruck hoher Qualität“, so sein Fazit. Er sprach dem Team um Holger Wulschner noch mal seinen Dank aus, dass der Verband unter besten Voraussetzungen die Top-Anlage im Zentrum unseres Landes MV zum zweiten Mal nutzen konnte.
Auch mit Blick auf die Elitestutenschau 2009 fiel sein Fazit positiv aus. 100 modern gezogene und Zuchtfortschritt verkörpernde Stuten aller Rassen wurde vorgestellt, darunter 35 Mecklenburgerinnen und 65 Stuten der Kaltblüter, Ponys und Spezialrassen (PKS). Davon erreichten 25 (Mecklenburger) bzw. 51 Staatsprämienqualität. „Das ist ein Ergebnis hervorragender Zuchtarbeit“, so Rehse.
 
Begonnenen Weg der Hauptkörung unbeirrt fortsetzen
 
Auch die Hauptkörung in Redefin streifte der Vizepräsident. Vorbereitung und Organisation liefen in den Händen von Jörg Weinhold und Uwe Witt reibungslos, die Arbeit mit der Arbeitsgruppe (AG)-Körung im Vorfeld wirkte sich auch diesmal außerordentlich positiv aus“, so seine Einschätzung. 23 PKS-Hengste stellten sich der Kommission, von denen elf gekört wurden. Ein großes Lot von 360 Warmbluthengsten aller Reitpferderassen wurden der Auswahlkommission auf ihren Reisen vorgestellt. 66 erhielten die Zulassung zur Körung und am Ende konnten 30 gekört werden. Darunter fünf Mecklenburger, die mit einem Sancisco-Sohn aus der Wanda v. Wind Dancer (Züchter und Aussteller Peter und Helga Wurzer Pleetz, Kreis MST) auch den Gesamtsieger stellten.
In diesem Jahr wird es eine Neuerung geben. Es dürfen erstmals auch dreieinhalbjährige Hengste zur Hauptkörung vorgestellt werden und das Landgestüt Redefin hat signalisiert, dass auch von den selbstaufgezogenen Hengsten einige dabei sein werden, was seitens der Züchter schon lange gefordert wurde.
Der komplette Vorstand des Zuchtverbandes: v.l. Uwe Witt, Dr. Lothar Makowie, Gisbert Koch (verdeckt), Volker Dreschel, Lorenz Rehse, Dieter Quaas, Wolfgang Bahlke, Raina Basler, Wilhelm Schön, Eckhard Kaeding, Jörg Weinhold, Antje Kerber, Kurt Schröder, Bernd Granzow, Helmut Frahm, Dr. Manfred Köhler, Rocco Henning, Ulrich Prehl, Karsten Neumann. Foto: Jutta Wego
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Leider setzte sich der positive Start der 2008 erstmals durchgeführten Hengstauktion nicht fort. Die Wirtschaftskrise hat in diesem Bereich deutliche Auswirkungen gezeigt. „Unabhängig davon wollen wir in diesem Jahr der Körung erneut eine Auktion nachschalten“, verkündete der Vizepräsident.
Das Thema Vermarktung nahm breiten Raum im Bericht des Präsidiums ein. In diesem Zusammenhang wurde die Verbindung zum Sport und zu den „starken Ausbildungs- und Turnierställen“ besonders herausgestellt. Lorenz Rehse kündigte die weitere Förderung der privaten Initiativen aller Ausbildungsställe bezüglich Vermarktungsveranstaltungen an.
Hinsichtlich der Mitteldeutschen Pferde Marketing GmbH (MPM) ist der Verband weiterhin an einer Zusammenarbeit interessiert. „Allerdings haben wir eine anteilige personelle Übernahme eines von den Verbänden Brandenburg/Anhalt und Sachsen/Thüringen vorgeschlagenen Verkaufsleiters aus Gründen der Befangenheit und Wirtschaftlichkeit abgelehnt“, berichtete Rehse.
Das Engagement beim Neustädter „Schaufenster der Besten“ bleibt davon unverändert, zumal sich dort gut ausgebildete Mecklenburger in der Vergangenheit gut in Szene setzen konnten und Preisspitzen hervorbrachten. Hinsichtlich des Verkaufserfolges von Pferden mahnte der Vizepräsident aber auch, die Preisvorstellungen angesichts der Marktlage realistisch einzuschätzen.
 
Züchter stehen unerschütterlich zum Landgestüt
 
Mit Blick auf die Zusammenarbeit mit dem Landgestüt hob Lorenz Rehse die bedeutende Rolle hervor, die das Gestüt bei der weiteren Entwicklung von Pferdezucht und Pferdesport in MV hat. „Für uns als Züchter sind die konzeptionelle Ausrichtung und die Serviceleistungen vorrangig“, so seine Worte.
In dieser Frage ist eine Arbeitsgruppe beim Ministerium gebildet wurden, in der Vertreter des Zuchtverbandes, des Pferdesportverbandes und des Landgestüt mitarbeiten. Über erste Ergebnisse nach zwei konstruktiven Beratungen mit dem neuen Abteilungsleiter Dr. Buchwald, der jetzt für Dr. Rudolphi Ansprechpartner für den Zuchtverband ist, berichtete Vizepräsident Dieter Quaas. Man erhofft sich mit dieser Arbeitsgruppe eine Harmonisierung in der Zusammenarbeit und wegweisende Anregungen für die Ausrichtung des Landgestüts Redefin, wo vor allem die gesamte Strecke der Ausbildung zum Wohle des Landes forciert werden soll.
Lorenz Rehse sprach noch viele weitere Themen an. Er würdigte die sorgfältige Arbeit und auch vom Umfang her großen Leistungen der Mitarbeiter der Geschäftsstelle. Mit Blick auf die Arbeit der Vereine und Interessengemeinschaften stellte er große Unterschiede fest. Er hob vor allem die Aktivitäten der IG Shetland und der IG Haflinger heraus, die für andere wegweisend sein können.
Der Konferenzraum beim Landeskontrollverband war bei der Delegiertenversammlung gut gefüllt; 93,75% der wahlberechtigten Delegierten waren anwesend. Foto: Jutta WegoDie IG Haflinger ist bekanntlich auch der Motor in der Jungzüchterarbeit. Rehse konnte erfreut über die Teilnahme von 29 jungen Menschen am 7. vereinsinternen Jungzüchterwettbewerb zu Ostern in Burg Stargard berichten. Dennoch ist die Jungzüchterarbeit ein Element, dem sich der Verband in Zukunft noch verstärkter widmen will.
Das fordert z.B. auch Ansgar Kurp, Inhaber des Gestütes Vorpommern in Kloster-Wulfshagen und Betreiber der Reitanlage Hirschburg, der bei dieser Delegiertenkonferenz als Wahlleiter fungierte. Rehse dankte den ehemaligen Jungzüchterinnen Christin Braun, Dörte Wolfgram und Anne Wolter für ihr großes Engagement auf diesem Gebiet und bei den Wettbewerben außerhalb des Landes MV.
Die Verbandszeitung streifte der Vizepräsident ebenfalls und dankte Franz Wego für seine 18-jährige Tätigkeit als Redakteur. „Franz, Du bist damit zum Sprachrohr von Pferdezucht und Pferdesport in MV geworden“, so Rehse wörtlich. Im Übrigen musste er leider wiederum kritisch berichten, das die Wirtschaftlichkeit aufgrund des Abonnenten- und Anzeigenaufkommens leider nach wie vor nicht gegeben und die Zeitung deshalb permanent in Gefahr ist. „Wir sind gut beraten mitzuhelfen, damit unser Verbandsorgan als notwendige Informationsquelle erhalten bleibt“, so Rehse.
Mit Blick auf die großen Herausforderungen der Zukunft endete der Bericht des Präsidiums. „Durch einen hervorgehobenen Service und attraktive Angebote müssen wir den Züchtern in unserem Verbandsgebiet entgegen kommen und andere Züchter für uns gewinnen“, lautet sein Credo. Und weiter: „Die intensive Diskussion der letzten Wochen hat gezeigt, die Züchter sind mündig, mit dem Landgestüt Redefin identifiziert sich die mecklenburgische Pferdezucht im Ganzen, Problemfragen sind benannt worden und verlangen nach einer Lösung. Jede schwierige Situation bietet auch neue Chancen. Diese muss das neue Präsidium nutzen. Jörg Weinhold sei an dieser Stelle ausdrücklich Dank ausgesprochen, Dank für seine geleistete Arbeit, seine Aktivitäten bei der Leitung des Verbandes in der letzten Legislaturperiode. Sein großer Verdienst ist u.a. die Formierung der Arbeitsgruppe Körung/Auktion und die Entwicklung der Mecklenburger Körtage zum vielbeachteten Körplatz mit europäischer Bedeutung“.
 
Weitere Berichte zur Arbeit des Verbandes
 
Zuchtleiter/Geschäftsführer Uwe Witt trug anschließend sehr ausführlich den züchterischen Jahresbericht vor. Wir wollen an dieser Stelle nicht darauf eingehen, und verweisen auf den Zuchtreport in dieser Zeitung, in dem das Zahlenmaterial umfangreich dargestellt wird. Er bat die Züchter um intensive Mitarbeit zur Stärkung des Verbandes und fordert sie auf, zu sagen „wo wir nach Ihrer Meinung noch Reserven erschließen können“.
Prokuristin Heike Fischer trug wie immer in kompakter Form die wichtigsten Zahlen aus dem Finanzbericht vor, der den Züchtern in der Geschäftsstelle zur Einsicht vorlag. Der Jahresabschluss hat aufgrund der nicht so gut gelaufenen Situation zwar nicht den Überschuss wie im Jahre 2008. Dennoch schloss der Haushalt mit einem Überschuss von 5.758 Euro ab und erwies sich damit als stabil. Alle geplanten Fördermittel sind eingegangen und wurden zweckentsprechend eingesetzt und ausgezahlt. Deutliche Einsparungen gab es bei Reisekosten.
Heike Fischer war es eine Herzenssache, am Ende ihrer Ausführungen dem scheidenden Präsidenten Jörg Weinhold ausdrücklich für die sehr gute und konstruktive Zusammenarbeit mit dem Team der Geschäftsstelle zum Wohle des Verbandes zu danken.
Der Bericht der Rechnungsprüfer fiel ebenfalls positiv aus. Bernhard Nitzlader als Sprecher bestätigte der Geschäftsstelle, dass bei drei Prüfungen keine Beanstandungen zu verzeichnen waren und der Verband sorgfältig mit den zur Verfügung stehenden Mittel umgegangen ist. Er bat die Delegierten um Entlastung des Präsidenten und des Präsidiums
Vizepräsident Dieter Quaas beleuchtete die bereits erwähnte Arbeitsgruppe beim Landwirtschaftsministerium. Auf Bitte des Ministeriums hatte der Verband noch unter Führung von Jörg Weinhold ein Papier erarbeitet, in dem Vorschläge gemacht wurden, wie die Arbeit des Landgestüt strukturiert werden könnte, um die Einnahmesituation zu verbessern. Dieses Papier wurde vom Präsidium noch mal überarbeitet und gehörte zu den Dokumenten der Beratungen mit Dr. Buchwald, weiteren Vertretern des Ministeriums, beiden Verbänden und dem Landgestüt Redefin.
Dieter Quaas konnte von einer angenehmen Atmosphäre bei den Beratungen berichten, die darauf ausgerichtet sind, Redefin weiter zum Kompetenzzentrum auszubauen. Der gesamte Komplex der Ausbildung, incl. der Meisterausbildung, soll dabei eine tragende Rolle spielen. Es ging aber auch um die Hengsthaltung, Leistungsprüfungen, besonders die von Hengsten, um die umfangreichen Baumaßnahmen (dabei hat der Verband Vorschläge für die Vernetzung der alten und neu geplanten Halle gemacht) und um Details, wie z.B. die unzureichende Beschallung und Beleuchtung in der Halle hinter dem Portal.
 
Diskussion und Beschlussfassung
 
Die Diskussion fiel recht spärlich aus. Rainer-Joachim Janenz vom Zuchtverein Parchim ging auf die Vermarktung ein. Er erinnerte daran, dass er schon 1995 zusammen mit Heinz Schulenburg eine private Auktion in Sukow durchgeführt hat. Er forderte jetzt, dass ein „Verkaufsverein“ gegründet werden solle.
Minister Dr. Till Backhaus unterbrach eigens seinen Urlaub um an der Versammlung teilzunehmen. Er warb um eine gute, fruchtbare Zusammenarbeit des Verbandes mit dem Landgestüt und seinem Haus. „Diese hatte es schon in der Vergangenheit gegeben, erwies sich hin und wieder jedoch als holprig und könnte an der einen oder anderen Stelle zum gegenseitigen Nutzen intensiver sein“, so seine Gedanken.
Der Minister stellte heraus, dass das Land den Züchtern das Landgestüt Redefin vorhält. „Deshalb sollten sie dieses rege nutzen, auch was den Bereich Veranstaltungen betrifft“, so seine Forderung. Er mahnte gegenseitiges Vertrauen an und stellte klar, dass das Gestüt die Hälfte seines Haushalts, trotz der klassizistischen Anlagen, die immer der Staatsförderung bedürfen werden, selbst erwirtschaftet. Dr. Backhaus stellte auch den Vergleich auf mit welch hohen Mitteln andere Kulturprojekte im Land gefördert werden und nannte als Beispiel das Schloss Bothmer. Er setzte seine Mitarbeiter aber auch unter Druck, in dem er forderte, dass im Landgestüt Leistungen erbracht werden müssen wie in privat geführten Pferdebetrieben.
Rainer Tietböhl überbrachte die Grüße des Bauernverbandes, mit dem der Verband seit Jahren gut zusammen arbeitet. Er mahnte auch als Züchter und Mitglied des Zuchtvereins Demmin an, dass der Verband nach außen mit einer Stimme auftreten muss um glaubwürdig zu sein. Dem neuen Präsidium wünschte er eine glückliche Hand.
Es waren nur zwei Beschlüsse zu fassen, die ohne Gegenstimmen die Versammlung passierten. Es ging um Satzungsfragen und Zuchtbuchanpassungen, die sich aus tierzuchtrechtlichen Bestimmungen und neuer Bestimmungen in der Zuchtverbandsordnung der FN ergeben haben.
Die Delegiertenversammlung gezeigt, dass der Verband der Pferdezüchter lebt, seine Mitglieder nach wie vor reges Interesse an der Pferdezucht des Landes haben und die 200-jährige Tradition unter Erhaltung der eigenen Identität fortsetzen wollen.
(Franz Wego)

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