Friedrichsruhe: Stutenleistungsprüfung (7.7.2010)
Erschienen am 08.07.2010
Dance in Top II überragte alle
Friedrichsruhe. Erstmals gab es in diesem Jahr eine Stutenleistungsprüfung, die vor allem von den Lewitzer Züchtern und Haltern gewünscht war. Bekanntlich müssen seit diesem Jahr auch Lewitzer und Reitponys eine Prüfung mit der Mindestnote 7,0 vorweisen, um bei der Elitestutenschau zur Vergabe der Staatsprämie startberechtigt zu sein. Die Feldprüfung fand am 7. Juli in Friedrichsruhe auf der Anlage von Mario Mühlenberg statt.
Sieben dreijährige Lewitzer, der gleichaltrige gekörte Reitponyhengst Dance on Top II und zusätzlich je eine drei- und fünfjährige Mecklenburger Stute nahmen an der Prüfung teil.
An der Spitze gab es einen Zweiklassen Unterschied. Schon als Dance on Top II der Sohn von HB Daylight aus einer Top
Nordpol-Mutter, den Kristin Romanowski (Stülow) als Besitzerin gezogen hat, war klar, wer hier als Sieger die Prüfung verlassen würde. Der Vollbruder des braunen Dance on Top, der im letzten Jahr Vierter beim Bundeschampionat der dreijährigen Reitponyhengste wurde, glänzte in allen drei Grundgangarten. Lediglich kleine Verspannungen, die seinen gelegentlichen Hengstmanieren geschuldet sind, verhinderten ein glattes „sehr gut“. Mit 8,75 lieferte er dennoch die beste Grundgangartennote die in MV bisher vergeben wurde. Nicht nur das: Zuvor stellte er auch seine Springqualität unter Beweis, die einem Richter hinsichtlich Vermögen ein „ausgezeichnet (10) wert war. 9,63 in der Springanlage sprechen für seine Doppelveranlagung auf höchstem Niveau. Auch Fremdreiter Ronald Lüders hatte ein gutes Gefühl und vergab eine 8,5. Mit Gesamtwertnote 8,91 war es ein nie dagewesener Sieg. Man darf gespannt sein, was dieser Fuchshengst noch alles an Meriten gewinnen wird.

Und danach kam leider eine gewisse Ernüchterung. Von den Lewitzer Stuten schaffte von den Prämienanwärterinnen nur die Mondprinz / Agnus Dei-Tochter MINETT die Norm und schloss die Prüfung mit Wertnote 7,09 ab. Das verdankt die Siegerin der Stutbuchaufnahme von Redefin vor allem ihren Springleistungen, die mit 8,38 bewertet wurden. Von den Grundgangarten (6,58) weist vor allem der Trab Mängel auf (sehr verspannt mit ängstlichem Blick), die auf zu kurze Vorbereitung schließen lassen. Der Testreiter vergab Wertnote 6,5. Den beiden anderen Prämienanwärterinnen (Kaiowa v. Pandur) und Shakira II v. Shamani) die mit 6,96 bzw. 6,81 knap an der 7,0 vorbeigeschrammt sind, empfahlen die Richter noch einen anderen Prüfungsort zu nutzen oder die Stuten auch bei der Fahrprüfung vor dem Wagen in Ganschow vorzustellen.
Von den beiden Mecklenburgerinnen war die Cellestial / Monsum-Stute Corade mit 7,64 die Beste. Am Sprung ließ sie ihren vererbungssicheren Vater deutlich erkennen, was in diesem Merkmal zu einer 9,13 führte.
Die Prüfung wirft Fragen auf: Ist die Norm von 7,0, die in der Züchterschaft wenig diskutiert wurde, für die Lewitzer zum Start als Voraussetzung für die Elitestutenschau möglicherweise etwas zu hoch angesetzt? Die Alternative, für diese Rasse auch an die Fahrprüfung zu denken, wurde von Vizepräsidenten Lorenz Rehse rechtzeitig in die Diskussion gebracht. Vielleicht ist eine Analyse der bisher geprüften Lewitzer angebracht, um daraus den passenden Schwellenwert zur Zulassung für die Elitestutenschau zu finden.