Valluhn: Leistungsprüfung Vielseitigkeit (09.10.2010)
Erschienen am 21.10.2010
9. Veranlagungstest für Vielseitigkeitspferde in Valluhn
Valluhn. Zum neunten Mal veranstaltete der Verein „Projekt Nurmi“ vom 8. bis 10. Oktober auf dem Trakehnerhof Valluhn eine Leistungsprüfung für drei- und vierjährige Pferde in der Zuchtrichtung Vielseitigkeit. Das Team des Trakehnerhofes bot den Teilnehmern von der Unterbringung der Pferde bis zum Parcours beste Bedingungen.
Die Pferde standen vom Einstallen bis zum Abschlusstest unter tierärztlicher Kontrolle. Die dabei vergebenen Konstitutionsnote gingen mit einer Wichtung von 14% in die Berechnung der Endnote ein.
Von den 12 Pferden, die am Freitag beim Freispringen an den Start gingen, konnten elf die Prüfung mit allen Bewertungen abschließen. Neben acht Trakehnern waren drei Hannoveraner unter ihnen. Vier Pferde kamen vom Gestüt Heidekaten, eins vom Trakehnerhof Valluhn.
Die Qualität der Pferde war gut, die niedrigste Endnote betrug 7,55. Die meisten Pferde waren diesmal sehr gut vorbereitet.
Sowohl von den Richtern als auch von den Testreitern(innen) wurde den Pferden mit einer durchschnittlichen Bewertung von 8,49 eine überwiegend gute Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit bescheinigt. Wie in den Vorjahren war der Galopp mit einem Durchschnittswert von 7.98 die von den Richtern am höchsten bewertete Grundgangart. Gute Bewertungen erhielten die Pferde wiederum im Geländeparcours (7,84). Kleine Unsicherheiten zeigten einige dagegen noch im Springen (7,41).
Mit dem Trakehner-Wallach FIRST FLIGHT ALLIANCE (Titulus / Almox Prints), Züchter und Besitzer Dr.-Ing. Hubertus Schmidtlein, Heidekaten, hatte die Prüfung einen eindeutigen Sieger. Er führte mit 8,35 in der Endnote und mit 8,31 in der springbetonten Note und wurde Vierter in der dressurbetonten Note. Er erhielt sehr gute Bewertungen in Leistungsfähigkeit/-bereitschaft, im Geländeparcours, vom Fremdreiter im Parcoursspringen, sowie im Endspurtrennen. Auch alle anderen Noten zeigen Werte, die ihn als gut veranlagtes Vielseitigkeitspferd qualifizieren.
Mit der Endnote 8,15 teilten sich zwei sehr unterschiedliche Pferde den zweiten Platz. Die fünfjährige Trakehner Stute FLY IN TIME mit 13/16 xx Vollblutanteil (Heraldik xx / Grundyman xx), die ebenfalls aus dem Stall Schmidlein stammt und die dreijährige warmblütige Trakehner Stute ZAUBERHARFE (Prae Vento / Tambour), Züchter: Theo Berendsen, Thessaloniki, Besitzer: Gestüt Hohenschmark.
Ein Vergleich der beiden bestätigt, was man auf Grund der Abstammung erwarten konnte: Zauberharfee erhielt die bessere dressurbetonte Note (8,25 gegen 7,38) und erreichte die höhere Endspurtgeschwindigkeit und -bewertung (10 gegen 9,5). Fly in Time erhielt die bessere springbetonte Note (7,73 gegen 7,45) und die höhere Konstitutionsnote (8,5 gegen 6,5).
Mit der vierjährigen Hannoveraner Stute YERMALINGA trat erstmals in dieser Prüfungsreihe ein Pferd aus der Hannoveraner Halbblutzucht an. Sie stammt ab von Bonvivant xx / Executive Pride xx und wurde von Rolf Polack, Nordholz so gezogen, wie Fritz Butt seine inzwischen weltberühmten Vielseitigkeitspferde zog: ca. 20 Generationen Vollblut und davor eine hannoversche Warmblutstute. Mütterlicherseits stammt sie aus der Zucht von Fritz Butt. Dementsprechend groß war das Interesse in Valluhn.
Sie kam mit einem guten Ergebnis (7,96) auf den vierten Platz. Dabei glänzte sie als fast Vollblüterin mit gleichmäßig guten Grundgangarten und in den von Blütern erwarteten Parametern Konstitution und Geschwindigkeit.
Auch in diesem Jahr verlieh Projekt Nurmi einen mit 150 Euro dotierten Stilpreis. Dieser ging an Peter Schnellhammer vom Gestüt Heidekaten. Zusammen mit dem fünften Pferd, das im Gestüt Heidekaten von Mandy Kalis vorbereitet wurde, gewannen die fünf Pferde die ersten fünf Plätze in der springbetonten Note.
Die guten Ergebnisse der genannten und aller weiteren platzierten Pferde sind nur auf der Grundlage einer intensiven Vorbereitung auf diese anspruchsvolle Prüfung möglich. Allen Züchtern, Besitzern und Bereitern der vorgestellten Pferde gilt der Dank und die Anerkennung für die solide Vorbereitung ebenso wie dem Verein „Projekt Nurmi“ und dem Ausrichter Roland Cillwik mit seinem Team vom Trakehnerhof Valluhn für die ausgezeichnete Organisation. (Hubertus Schmidtlein)