Mühlengeez: Sitara von Swarovski wurde Miss Mecklenburg
Erschienen am 19.09.2011
Be
i der Elitestutenschau in Mühlengeez erhielten 68 Stuten 10 verschiedener Rassen den Staatsprämientitel
Mühlengeez - Die diesjährige Landes-Elitestutenschau in Mecklenburg-Vorpommern fand wie in all den zurückliegenden Jahren im Rahmen der Landwirtschaftsausstellung MeLa statt, zu der in diesem Jahr an vier Ausstellungstagen 62.000 Besucher gezählt wurden. Zur Eliteschau schickten die Züchter und Besitzer am 16. September insgesamt 96 Stuten zehn verschiedener Rassen ins "Rennen". Das war gegenüber dem Jahr 2010 ein Anstieg von 25 Stuten (26%) und hat damit quantitativ wieder das Niveau von 2009 erreicht. Weniger die Gesamtzahl, als vielmehr die Qualität der anwesenden Stuten beeindruckte die Kommission und das leider sehr spärlich anwesende Fachpublikum rund um den Schauring. Insgesamt erhielten 68 Stuten eine Staatsprämie. 2010 waren es 62 Stuten denen Agrarminister Backhaus die Staatsprämie verleihen konnte. Von den 68 Staatsprämienstuten wurden bei der Siegerehrung insgesamt 19 prämiert.
Größte Population im Land ist das Mecklenburger Warmblut. 53 Stuten dieser Rasse des Geburtsjahrgangs 2008 waren qualifiziert, hatten also die Schwellenwerte von 7,5 (Typ 8,0) bei der Stutbuchaufnahme und 7,3 bei der Leistungsprüfung erreicht. 42 von ihnen waren anwesend und 32 erhielten den Titel "Staatsprämie". Man kann den Züchtern der ausgestellten Stuten ein großes Kompliment machen. Die Mecklenburger Population ist
zwar im deutschen Vergleich recht klein. Die Qualität der Pferde verbessert sich jedoch von Jahr zu Jahr und die Pferde die zur Eliteschau vorgestellt
wurden verkörpern absolutes Spitzenniveau. So auch die Einschätzung von Zuchtleiter Uwe Witt und Jörg Weinhold, die an Stelle des langjährigen
hannoverschen Gastrichters Hans-Heinrich Brühning im Wechsel die Zuchtkritik hielten, weil dieser kurzfristig absagte. Der Brillantring, auf dem die Besten der Besten mit einer Ausnahme nach ihren Gesamtergebnissen aus Zuchtbuchaufnahme, Prüfung und Eliteschau rangiert wurden, bestand aus acht Stuten und hätte eigentlich noch zwei/drei Stuten mehr verdient, so gut war das Lot in diesem Jahr. Mehr Prämierungen waren vom Ministerium nicht vorgesehen. "Typ und Bewegung haben sich eindeutig verbessert", so Uwe Witt.
Miss Mecklenburg 2011 wurde die Swarovski / Rubinstern / Syenit xx-Tochter SITARA aus der Zucht und dem Besitz von Volkmar Krieg aus Murchin
nördlich von Anklam. Bereits bei der
Stutbuchaufnahme in Hirschburg glänzte die Stute, die vor drei Jahren auch Siegerstutfohlen wurde, mit der höchsten Eintragungsnote (8,10) des gesamten
Eintragungs-jahrgangs. Wertnote 8,35 in der Leistungsprüfung, bei der die Rittigkeit (8,5) und der Trab (8,5) sowie der Galopp (8,5) besonders positiv herausstachen, ließen schon erahnen, dass die lackschwarze Schönheit (Typ 9,0) erste Anwärterin auf den Sieg bei der
Eliteschau sein würde. Das bestätigte Sitara in Mühlengeez mit 9,0 im Typ, 9,0 im Trab, 7,83 im Schritt und 8,33 im Exterieur (Schaunote 8,54).
Mit DAMITA von Dramatiker / Adriano / Direcus aus der Zucht und dem Besitz des Gestütes Ganschow hatte die Siegerin allerdings eine ganz starke Konkurrentin, die ihre
Leistungsprüfung im eigenen Betrieb mit 8,57 absolvierte (Rittigkeit 9,5). Im Trab von den Richtern in der Prüfung mit 7,5 bewertet, gab es bei der Eliteschau eine Steigerung
auf 8,0, blieb in der Gesamtbewertung mit 8,21 aber hinter Sitara zurück. Die Eintragungsnote der Fuchsstute, die auch am
Bundes-championat in Warendorf teilnahm (Wertnote 7,67), betrug 7,95. Eine würdige Reservesiegerin, die über alle Bewertungs-kriterien mit 828 Punkten nur fünf Zähler hinter der
Siegerin (833 Punkte) lag.
Zwei Stuten erreichten 803 Punkte. Von diesen setzte die Kommission die Champion De Cord / Continue / Loredo-Stute CHANDELA auf den 3. Platz. Die Stute aus der Zucht und dem Besitz von Norbert Menzke (Helpt) erreichte bei der Schau mit 7,88 zwar "nur" das achtbeste Ergebnis. Die
Prüfungsnote von 8,40 (Springen 9,38) und der gute Schritt (8,0) auf dem Endring gaben den Ausschlag für den 3. Platz. Der einzige Fall bei dem die Kommission anders rangierte als nach der Gesamtpunktzahl.
Auf den 4. Platz kam die Sancisco / Wind Dancer / Morgan-Stute SHAKIRA aus der Zucht und dem Besitz von Helga & Peter Wurzer (Datzetal). Die Vollschwester zum Mecklenburger Siegerhengst 2009 wurde mit einer Wertnote von 7,84 eingetragen und schloss die Leistungsprüfung mit Wertnote 8,27 ab. Von Sandra Engelmann und Sven Busse (Weitenhagen), ebenso wie sechs weitere Spitzenstuten, professionell vorbereitet, vier davon gingen auf dem Endring, glänzte Shakira mit einer Rittigkeitsnote von 8,5 und präsentierte sich mit 8,63 auffallend gut am Sprung. Sehr typstark (9,0), und locker über den Rücken mit viel Schub aus dem Hinterbein trabend (8,33), hätte nur der Schritt (7,5) noch ergiebiger sein können. Das war der Grund, dass sie "nur" Vierte wurde (Gesamtnote 811 Punkte).
Die Dramatiker / Duros / Jupiter I-Tochter DURANA (Milchhof "Grüne Aue" GbR Kretschmar, Wilhelminenhof) kam mit 803 Punkten auf den 5. Platz. 7,88 die Eintragungsnote,
8,04 das Prüfungsergebnis und 8,17 die Bewertung bei der Eliteschau (9,0 im Typ), lauten ihre Einzelergebnisse. Das zweitbeste Schauergebnis in Mühlengeez erreichte mit 8,38 die Desperados / Grenzfall/T. / Dino-Tochter DESIREE (Else Marie Woblewski, Wendorf bei Grimmen). Nach der Siegerin glänzte die Stute abstammungsgemäß mit der zweitbesten Wertnote von 8,83 im Trab. Auch das Exterieur lässt mit 8,17 kaum Wünsche offen. Bei der Prüfung in Tentzerow (7,91) entfaltete sie unter dem Reiter noch nicht voll ihr wahres Bewegungspotenzial.
Die beste Bewegungsstute mit reiner Spring-abstammung ist CADIA ANA, die auf dem Brillantring an 7. Stelle ging (798 Punkte). Züchter und Besitzer der Cadmon /
Cellestial / Al Capone-Tochter ist die Zuchtgemeinschaft Wego (Dummerstorf). Mit 8,5 im Trab und 8,0 im Schritt, von allen drei Richtern vergeben, wurde Cadia Ana
zweitbestes Bewegungspferd der Schau. Eingetragen mit 7,77 schloss die Stute die Prüfung mit 8,18 ab (Springtechnik 9,0, Rittigkeit 8,5). Den Brillantring komplettierte
MIGHTY MAILLE (Rüdiger Tremp, Stülow). Die Mighty Magic / Raphael / Pablo-Tochter erreichte 787 Punkte, wurde mit 7,56 eingetragen und hat mit 8,11 auch eine exzellente Prüfung
abgelegt. Wobei der Galopp (8,25) und die Rittigkeit (8,50) besonders heraus ragten. Bei der Schau wurde die Stute wie die drittplatzierte Chadela mit 7,88 bewertet.
Unter neun PKS-Rassen wurden die Shetti-Stute Sophie Siegerin
43 Stuten der Ponys, Kleinpferde und Kaltblüter wurden der Bewertungs-kommission vorgestellt, 36 erhielten den Staatsprämientitel. 2010 gab es von 45 ausgestellten Pferden/Ponys 39 Staatsprämien. Elf Stuten aus neun
verschiedenen Rassen gingen auf dem Brillantring.
Das größte Lot stellten in diesem Jahr die Shetlandponys, die mit 18 Stuten vertreten waren (14 Staatsprämientitel), komplettiert durch zwei Classic Ponys, die als eigenständige Rasse geführt werden, von denen eine den Staatsprämientitel erhielt. Zur Siegerin ihrer Rasse und zugleich Miss Mela der PKS-Rassen kürte die Kommission die Schimmelstute SOPHIE aus der Zucht und dem Besitz von Liane Rapp (Ruhethal). Mit der zweithöchsten Wertnote des Jahrgangs ihrer Rasse eingetragen (7,85), überzeugte die Supervisor van de Achterhoek / Nesch of Baltic Sea / Pirat- Stute auch bei der Fahrprüfung mit 8,44. Bei der Eliteschau gab es Wertnote 8,17, was sie mit 818 Punkten zur Siegerin machte. Drei weitere Shetlandstuten wurden rangiert: 2. Platz (806 Punkte) SUSANN von Supervisor van de Achterhoek / Putz / Winzer (Elisabeth & Gisbert Koch, Setzin). 3. Platz
(799 Punkte) TANJA von Falk of Baltic / Acorn Copper / Max v. Breyvin (Martina Kessen, Quickborn). 4. Platz (795 Punkte) PEPPY VOM SHETTYHOF von Picasso K / Croft
Happy Song / Bright van Uilenbroek (Gerd-Peter Danielzik, Behren-Lübchin).
Das Lot der Haflinger wurde gegenüber 2010 mit acht Stuten halbiert. Verstärkt wurden die Haflinger durch zwei Edelblut-Haflinger die beide den Staatstitel erhielten. Von den sieben Haflingern mit Staatsprämientitel kamen drei auf den Brillantring. Rassesiegerin wurde ANIARA von Aurel / Arthos / Midas-Hanja (Haflingergestüt Reimer, Zarnewanz). Mit Wertnote 7,59 eingetragen schloss Aniara die Prüfung unter dem Sattel mit 7,78 ab und präsentierte sich auffallend positiv bei der Eliteschau. 8,63 war der Tagesbestwert unter allen Rassen und ein deutlicher Hinweis darauf, dass sich die Stute seit der Eintragung im Mai enorm hat. Typ 9,0, Exterieur 8,5, Schritt 8,0 und Trab 9,0, von allen Richtern gleichermaßen vergeben, macht Aniara zur klaren
Siegerin (insgesamt 798 Punkte). 796 Punkte (2. Platz)
erreichte Aurélie-Amadea von Nobelius / Niko / Midas-Hanja (Rainer & Susanne Kohl, Brüel). Die Einzelergebnisse lauten: 7,62 Stutbuch-aufnahme, 7,85
Prüfung unter dem Sat
tel und 8,46 bei der Eliteschau. Wobei sie mit 9,17 die Tageshöchstnote über alle Rassen im Trab erhielt. Dritte bei den Haflingern wurde SASKIA von Steinmandl-F /
Arlberg / Hofstaat (Z.: Helmut u. Holger Heym, Wuppertal; B.: Reinhard & Erika Bickmann, Werder bei Altentreptow). Die Einzelergebnisse lauten: Eintragung 7,78 (Bestergebnis
des Jahrgangs), Prüfung 7,55 unter dem Sattel und 8,13 bei der Eliteschau.
Alle fünf aufgetriebenen Deutschen Reitponys erhielten den Staatsprämientitel, zwei wurden auf dem Endring prämiert. Rassesiegerin wurde DORNRÖSCHEN von Danny Gold / Golden Dancer / Dressman I (ZG Kopilow, Rastow). Mit 7,60 eingetragen absolvierte sie die Prüfung bei besten Rittigkeitswerten (9,0) mit 8,01. Bei der Eliteschau gab es Wertnote 8,21, wobei man sich den Schritt (7,33) etwas ergiebiger gewünscht hätte. Reservesiegerin wurde MONEY PENNY von Montender / Honeymoon Star / Top Nordpol (Stefanie Froese, Benz). Die Wertnoten: Eintragung 7,59, Prüfung 8,14 (
Springen 8,38), Eliteschau 8,25.
Die Lewitzer waren in ihrem Ursprungs-zuchtgebiet nur mit zwei Stuten vertreten, die beide den Staatsprämientitel erhielten. Zur Rassesiegerin wurde AYUNA ausgerufen. Die Alswin / Kortehoeve's Arthur / Kortehoeve's Arthur-Stute (Jagdschloss Friedrichsmoor) hat eine Eintragungsnote von 7,68 und wurde in Ganschow unter dem Sattel mit 7,78 geprüft (Rittigkeit 8,5). Die Stute erlebte bei der Eliteschau einen Quantensprung. Bei zwei Prüfungen (Gadebusch und Plaaz) in den Grundgangarten mit 6,75 bewertet, erhielt sie bei der Schau für den Schritt eine 7,5 und im Trab von zwei Richtern eine 9,5 und von einem gar eine glatte 10.
Die Rheinisch Deutschen Kaltblüter waren mit vier Stuten vertreten. Drei erhielten den Staatsprämientitel und BABETH wurde Rassesiegerin. Manfred Scheel aus Spoldershagen ist Züchter und Besitzer der Berti I / Verdun / Falter-Tochter. Mit gutem Schritt ausgestattet (8,0), wurde die Fuchsstute mit 7,50 eingetragen und erhielt bei der Schau Wertnote 7,58. Der Staatprämientitel für die "Kalten" gilt vorbehaltlich der Prüfung, die diese Stuten erst am 1. November in Ganschow ablegen. (Franz Wego)