Gadebusch (15.07.2008)
Erschienen am 23.07.2008
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Dyleen und Dorena hatten die Nase vorn
Nach einigen Überlegungen entschied man sich in Gadebusch dafür, statt einer Stationsprüfung eine Feldprüfung durchzuführen.
Nach einigem Hin und Her seitens verschiedener, sich interessiert zeigender Züchter richtete der Zuchthof Gadebusch letztendlich doch eine Feldprüfung aus. Insgesamt zwölf Stuten stellten sich am 15. Juli der Kommission. Insgesamt konnte den Probanden eine, den Anforderungen entsprechende Konstitution bescheinigt werden. Doch war man sich seitens der Offiziellen einig, dass eine fundiertere Ausbildung der Ausgeglichenheit und Konstanz bei einigen Stuten förderlich gewesen wäre. Die reiterlichen Hilfen auf das Maß zurückzunehmen, die dem Pferd die notwendige Lockerheit zur Präsentation der natürlichen Veranlagungen lassen, ist eine der Grundforderungen der "Skala der Ausbildung".
Die bei der Gadebuscher Prüfung manifeste Differenz zwischen den Ergebnissen im Springen, wo das Pferd sein angeborenes Potenzial ohne direkten Reitereinfluss entfalten kann, und denen in den Dressurmerkmalen kann nicht allein auf die Veranlagung zurück geführt werden. Die Durchschnittsnoten in den Grundgangarten lagen durchweg unter 7,00. Auch in der Rittigkeit konnte mit einem Mittel von 7,08 nicht an die bisherigen Prüfungen angeknüpft werden. In der Springveranlagung zeigten sich die Stuten ähnlich denen der bisherigen Prüfungen veranlagt.
So nahm es nicht Wunder, dass die Rangierung am Ende von den Dressurmerkmalen bestimmt wurde. Hier war es die aus der Zucht von Frank Rudolph in Warnow stammende Prämienanwärterin DYLEEN v. DÂ’Olympic, die sich mit den besten Bewegungen und guter Rittigkeit präsentierte. Am Sprung zeigte sich die Stute, die über ihre Mutter Gepetta v. Grafenstein/ Jerome II/ Duktus auf den auch in Anhalt erfolgreichen Stamm der Mecklenburger Stute Jutta v. Julier zurückgeht, sowohl in Manier als auch im Vermögen überdurchschnittlich und somit in einer Phalanx mit ihren Geschwistern, den im Springsport hocherfolgreichen DÂ’Olympic-Nachkommen Deja Vu und Derby County. Zuzüglich der besten Rittigkeit im Lot und des besten Schritts beendete Dyleen die Prüfung mit 8,01 Punkten als Beste.
Zweitbeste der Gadebuscher Prüfung wurde DORENA aus der Zucht von Wilhelm Hilke in Kirch Grambow. Aus dem zur Familie der Fanna v. Fanatiker/T. gehörenden Zweig der Lale III v. Lapis/ Duran stellt Wilhelm Hilke immer wieder prämierte Zuchtstuten und talentierte Sportpferde vor. Mit der DÂ’Olympic-Tochter Dolena war es diesmal eine Stute, die in der Galoppade und der Rittigkeit die Maßstäbe setzte. Auch am Sprung verleugnete sie ihren Vater nicht und erreicht mit 7,76 Punkten ein respektables Ergebnis.
Drittplazierte Stute im Lot wurde eine Hannoveraner Contendro I/ Eiger I/ Dürkheim-Tochter aus der Zucht von Karl-Heinz Engel in Garbsen. Diese Stute brillierte mit Bestnoten am Sprung und erreichte am Ende 7,34 Punkte. Übrigens geht sie auf die im ausgehenden 19. Jahrhundert begründete Familie der Marzibilla v. Manderow zurück, aus der auch oben genannter Hannoveraner Hengst Julier v. Julius Caesar xx stammt,
Dr. S. Hoffmann