Güstrow Delegiertenversammlung der Pferdezüchter MV (21.04.2007)

Erschienen am 21.04.2007

Verband steht züchterisch und finanziell auf sicheren Füßen / Delegierte sprachen Präsident Weinhold ihr Vertrauen aus
Am 21. April fand im Versammlungsraum des Landeskontrollverbandes in Güstrow die diesjährige Delegiertenversammlung des Verbandes der Pferdezüchter Mecklenburg-Vorpommern statt, an der neben neun anderen Gästen auch Agrarminister Dr. Till Backhaus (SPD) teilnahm. Mit 88,6% der möglichen Delegierten war die Beteiligung gewohnt hoch. Nach der Begrüßung hatte Präsident Jörg Weinhold die traurige Aufgabe, acht Züchternamen zu nennen, die im Laufe des letzten Jahres verstorben sind, für die die Delegierten eine Schweigeminute einlegten.
Nachdem Versammlungsleiter Lorenz Rehse, Vizepräsident für PKS-Rassen, die Tagungsleitung übernahm, trug der Präsident seinen Rechenschaftsbericht über das Jahr 2006 vor. Mit knappen, inhaltreichen Sätzen, konkret auf die Kernfragen eingehend, war der Vortrag gespickt. Jörg Weinhold, der seit einem Jahr als Präsident fungiert, scheute sich auch nicht, Dinge anzusprechen, die nicht nur "Süßholzraspeln" waren. Der Beitrag erhielt hinterher viel Lob.

Zuchtbestände und Mitglieder gestiegen
Voran stellte er eine positive Bilanz über die Zuchtzahlen, die Arbeit im Verband und über die finanzielle Situation des Verbandes. "Trotz der immer noch wirtschaftlich komplizierten Situation in unserem Bundesland, die nach wie vor von hoher Arbeitslosigkeit und niedrigem Lohnniveau geprägt ist, können wir auf ein erfolgreiches Zuchtjahr 2006 zurückblicken," so seine eingehenden Worte. Die guten Ergebnisse wurden durch eine sehr gute Gesamteinschätzung des Buchführungsverbandes untermauert.
"Zahlen und Bestände sind stabil, mit leichter Tendenz nach oben. Dies sollte uns weiter Ansporn sein. Die Zahl der Mitglieder ist 2006 wieder leicht gestiegen, sowohl die Gesamtmitgliederzahl als auch die der aktiven Züchter", stellte Weinhold fest. Und weiter: "Der Stutenbestand entwickelt sich positiv, erfreulich die Zunahme der Hauptstutbuch I-Stuten um 200. Bedeckungen und Besamungen stiegen um 100, gleichmäßig auf das Landgestüt und die privaten Hengsthalter verteilt."
Auch zu den wilden Pferdemärkten im Land nahm der Redner Stellung. "Hier ist ein behördliches Handeln angezeigt, da zahlreiche Pferde ohne Equidenpass und Papier auf nicht genehmigten Märkten angeboten werden und die wirtschaftliche Situation unserer Züchter negativ beeinflussen", so seine eindringliche Mahnung in Richtung Agrarminister.
Mit Freude sprach er vom Qualitätsanstieg der Pferde. "46% Prämienfohlen bei den Mecklenburgern und 54% bei den PKS sind erfreuliche Zahlen und Motivation für die Züchter. Typ, Bewegungsqualität und Korrektheit im Exterieur nahmen deutlich zu und sind Ergebnis unserer offenen, modernen Zuchtpolitik", sagte der Präsident. Und weiter: "Moderne und leistungsstarke Stuten sahen wir auf der MELA über alle Rassen. Stuten, die hoffentlich durch züchterische Nutzung die Stutenbasis in Richtung Zuchtfortschritt weiter verbessern werden."

Körung war Erfolg und Werbeträger
Die Stimme hob sich, als er auf die Hauptkörung einging. "Bei den PKS hatten wir ein kleines aber feines Körlot zu bewerten. Bei den Reitpferden traten 87 Hengste verschiedener Genealogien an, 40 erhielten das positive Urteil. Insgesamt machte die Veranstaltung und die Qualität der Hengste über unsere Grenzen hinaus einen sehr positiven Eindruck und sollte uns ermutigen, diesen Weg weiterzugehen." Bewährt hat sich nach seiner Meinung auch die Einbeziehung der großen Ausbildungs- und Vermarktungsställe im Land, inklusive des Landgestüts, in die Vorbereitung und Durchführung der Körtage. "Es hat sich gezeigt, dass gemeinsames Handeln und Einbringen aller Ideen und Vorschläge letztlich zum Erfolg führen."
Um die Zahl der mecklenburgisch gebrannten Hengste zu erhöhen, muss nach Meinung des Präsidenten noch enger mit den Züchtern zusammengearbeitet und Überzeugungsarbeit geleistet werden, damit das "M" mit der Krone auf die besten Fohlen gebrannt wird. "In MV geborene, aber anders gebrannte Pferde fehlen uns sonst natürlich auf allen Ebenen. Nicht züchterisch, aber als Werbeträger für unsere Zucht. Es ist für mich Gradmesser der Identifikation mit unserem Verband und der Loyalität zu unserem Verband", so Jörg Weinhold eindringlich.
Was die Vermarktung der Pferde betrifft, nannte er Fortschritte, "zufrieden sind wir natürlich nie." Weinhold sagte zu, dass seitens des Verbandes auch 2007 wieder 30.000 Euro in die Veranstaltungs- und Absatzförderung investiert werden und sprach dabei den Verkaufstag in Gadebusch, die Mecklenburger Championate, das Landes-Elitefohlenchampionat mit Fohlenverkauf, die Verkaufsaktivitäten der Mitteldeutschen Pferdemarketing GmbH (MPM), deren Gesellschafter der Verband ist und weitere Veranstaltungen an. Die Vermarktung auf der Körung nannte er erfolgreich, "muss aber weiter qualifiziert werden, entsprechende Festlegungen wurden bereits getroffen." Die Möglichkeiten über den Katalog, die Internetseite des Verbandes und die Verbandszeitschrift Verkaufspferde anzubieten, werden nach seiner Meinung unzureichend genutzt.
Große Bedeutung misst der Präsident der Zusammenarbeit mit dem Pferdesport bei, "denn nur dafür züchten wir unsere Pferde. Wer das Auge und das Ohr am Sport hat, wird erkennen, dass die Anforderungen an unsere Pferde ständig steigen und auch der Freizeitbereich, der sich als lukrativer Kundenkreis darstellt, verlangt nach modernen, leistungsbetonten Pferden."
Die Zusammenarbeit mit den großen Verkaufsställen liegt dem Verband besonders am Herzen. Mit ihnen sollen Vermarktungsstrategien entwickelt und neue Märkte erschlossen werden. "Insbesondere Richtung Norden, Osten sowie Südosten gibt es ein großes Betätigungsfeld und Interesse an unseren Pferden." Plattformen zu schaffen, auf denen sich die Züchter präsentieren können, ist eine Aufgabe des Verbandes. "Was wir nicht können, ist die Ausbildung und Präsentation der Pferde finanzieren", so Weinhold. Modern Züchten, nach dem Motto "Das Beste für MV ist gut genug!", ist nach seiner Überzeugung nur ein Teil, der andere ist die Ausbildung. Mit dem Wissen, dass die Züchter oft genug am kürzeren Hebel sitzen, muss man trotzdem sagen, "Wer bei der Qualität der Ausbildung einen Euro spart, verliert beim Verkauf zwei Euro", so seine Formel.

Verbindung zu Sportställen im Land wichtig
Die Verbindung zu den Sportställen und den besten Reitern im Land ist für den Präsident zur Förderung und werbewirksamen Präsentation der Pferde enorm wichtig. "Wenn die Qualität der Pferde stimmt, werden unsere Reiter uns unterstützen. Ohne sportliche Erfolge auf allen Ebenen wird es schwer, potentielle Käufer zu überzeugen, dass wir leistungsstarke Pferde anbieten können." Weinhold nannte das Beispiel Holger Wulschner, dessen Berufung in die Körkommission seiner Meinung nach nicht nur aus sportlicher Sicht ein echter Gewinn war.
Viele weitere in die Zukunft weisende Argumente nannte er. "Niemand kann am Markt vorbeizüchten, ‚zurück zu den Wurzeln' ist problematisch, wenn man keine moderne, tragfähige und für den Markt attraktive Pflanze daraus entwickelt. Die seit 1998/99 eingeleitete, offene Verbands- und Zuchtpolitik trägt inzwischen Früchte, die uns stolz machen können."
Mit sehr lobenden Worten ging der Redner auf die gewissenhafte Arbeit des Teams in der Geschäftsstelle ein. "Hohe Einsatzbereitschaft, freundliche Züchterbetreuung und gute Serviceleistungen sowie ein hohes Maß an Selbständigkeit zeichnen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus." Prokuristin Heike Fischer, die großen Anteil am positiven finanziellen Ergebnis des Verbandes hat, würdigte er besonders. Zuchtleiter/ Geschäftsführer Uwe Witt, mit dem ihn eine vertrauensvolle Zusammenarbeit verbindet, "wird seinen Mitarbeitern noch mehr Vertrauen entgegenbringen müssen, um Zeit zu finden für neue Aufgabenbereiche, die 2007 auf die Geschäftsstelle zukommen."
Was die Arbeit in den Gremien, Vereinen und IG'en betrifft, zeigen die Züchter nach seiner Auffassung durchaus Interesse an einer aktiven Vereinsarbeit und an den Geschehnissen im Verband. Die IG'en der Haflinger und die der Shetlandponys hob er besonders positiv hervor. Probleme gibt es nach wie vor in der IG Lewitzer. Die Jahresversammlung mit Wahl des neuen Vorstandes hätte nach seiner Meinung besser vorbereitet werden müssen. "Wir werden mithelfen, dass hier Ruhe einkehrt und das Lewitzer Pferd, für das wir das Mutterstutbuch führen, wieder im Mittelpunkt der IG steht."
Auf die Arbeit des Vorstandes, "der in diesem Jahr wieder planmäßig tagen wird", und die Präsidiumssitzungen eingehend, stellte Jörg Weinhold es als problematisch heraus, wenn nach erfolgter Diskussion und mehrheitlicher Entscheidungen, das geschlossene Handeln gelegentlich unterlaufen wird.

Gute Zusammenarbeit mit Redefin
Die besten Wünsche richtete der Präsident an Dr. Hoffmann, der am 1. Mai die sicher nicht einfache Arbeit als Landstallmeister übernommen hat. "Wir wünschen ihm in seiner Tätigkeit viel Erfolg und bieten unsere Zusammenarbeit zum gegenseitigen Vorteil an. Die Aufgaben sind vielfältig und klar formuliert. Viele Züchter werden aber auch erwarten, dass in Redefin tief eingefahrene Gleise neu verlegt werden." Und weiter: "Redefin hat für uns als Kulturgut, als historische Zuchtstätte, als Hort der Ausbildung von Reitern, Pferden und Berufsnachwuchs, als Veranstaltungsort herausgehobener Events mit und ohne Pferde, eine besondere Bedeutung. Wichtig als Imageträger für unser Land ist Redefin dann, wenn auch das eigene Image des Landgestütes positiv gestaltet wird. Als Hengsthalter und Prüfungsort für Stuten und Hengste muss sich das Landgestüt Redefin am Markt behaupten und steht für uns als Verband auf gleicher Ebene mit den privaten Hengsthaltern und Prüfstationen. Qualität, Service und Kundenbetreuung bestimmen hier den Erfolg."
Erleichtert brachte Jörg Weinhold zum Ausdruck, "dass mit dem DELEGO-Wirtschaftsverlag in Schwerin ein neuer Verlag für die Verbandszeitschrift gefunden wurde, die nun ‚Mecklenburger Pferde' (MPe) heißt. Unter Federführung von Dr. Klaus Lemcke ist es den Verbänden gelungen, nach der Kündigung durch den Bauernverlag, eine Lösung zu finden, bei der auch das Redaktionsbüro Wego entscheidend beteiligt ist."
Zum Ende seiner Rede ging der Präsident noch auf die Herausforderungen ein, die das neue Tierzuchtgesetz mit sich bringt. Weitere hoheitliche Aufgaben gehen danach auf den Verband über (wir berichten später mehr). "Neue Märkte müssen erschlossen werden und wir werden auch weiterhin die Zusammenarbeit mit unseren Nachbarverbänden dort anstreben, wo sie erfolgreich ist und gegenseitigen Vorteil verspricht."
Zuletzt sagte der Präsident noch ein Wort in eigener Sache, die den Wechsel seiner beruflichen Tätigkeit betrifft. "Ich hoffe, es gibt inzwischen ausreichend sachliche Überlegungen, mit denen sich vielleicht mehr positive Dinge erkennen lassen, als man negative hineinspekuliert. An meiner Einstellung und Arbeitsweise für den Verband hat sich nichts geändert, wird sich auch nichts ändern."
Er endete mit Dankesworten an die Geschäftsstelle, den Zuchtleiter/ Geschäftsführer, an die Züchter im Ehrenamt in den Gremien, an die AG Körung, an Minister, Dr. Till Backhaus und die Mitarbeiter seines Ministeriums, an das Landesamt sowie an das Landgestüt Redefin.

Züchterischer und finanzieller Jahresbericht
Sehr ausführlich war der 30-minütige Bericht des Zuchtleiters und Geschäftsführers Uwe Witt. Wir wollen ihn hier nur streifen, weil das Zahlenmaterial bereits im Zuchtreport der letzten Verbandszeitung veröffentlicht wurde. Uwe Witt stellte besonders heraus, dass ein positiver Jahresabschluss erzielt werden konnte. Zum Anstieg der Mitgliederzahl auf 2.140 merkte er an, dass inzwischen schon wieder zahlreiche Neuregistrierungen eingegangen sind. Daran haben nach seiner Auffassung die geschaffenen Verbands- und Leitungsstrukturen sowie eine liberale Zuchtpolitik in allen Fragen einen wesentlichen Anteil. Er ist überzeugt, dass die Zahlen das Gerede der vergangenen Jahre von der Abwanderung von Züchtern und Zuchtpferden in Größenordnungen ad absurdum führt.
Die nicht ganz befriedigende Zahl der Zuchtstutenneueintragungen hängt nach seiner Kenntnis mit den fohlenschwacheren Jahrgängen zusammen. Dafür haben die eingetragenen Stuten aber eine hohe Qualität. Er wies darauf hin, dass 2007 das Embryotransferverfahren bei uns eingeführt wird. So stamme die Mehrheit der 53 für das Zuchtbuch Mecklenburger registrierten Fohlen vom Gestüt Schockemöhle in der Lewitz aus dem Embryotransfer. Sorge bereitet dem Zuchtleiter der geringe Einsatz von nur sechs Prozent Englischem Vollblut in der Anpaarung. Das könnte sich negativ auf die Typentwicklung auswirken. "Mehr Mut zum Blut" ist seine Devise. Für dieses Jahr erwartet der Zuchtleiter wieder eine steigende Zahl an Fohlen.
Mit Blick auf die Stutenleistungsprüfungen meint Witt eine Trendwende hin zur Feldprüfung zu erkennen. Er ging auf die Absatzförderung ein und sprach davon, dass vor allem vor dem Hintergrund der ab diesem Jahr geänderten Förderpolitik nur noch dort investiert wird, wo es dem Absatz dient. "Vermarktung, Sport und Zucht bedingen sich gegenseitig. Sie bilden eine Einheit", so Witt wörtlich.
Prokuristin Heike Fischer trug den Finanzbericht vor. Obwohl die Gesamteinnahmen um, 2.456 Euro gegenüber dem Vorjahr auf insgesamt 468.787 Euro gesunken sind, weist die Abschlussrechnung einen Gewinn von 3.395 Euro aus, weil die Ausgaben nur 465.392 Euro betrugen. Sie konnte zum Ende des Jahres 2006 ein Eigenkapital in Höhe von 147.663 Euro ausweisen. Fördermittel standen dem Verband nach ihrer Aussage wie in den Jahren 2003 bis 2005 in Höhe von 72.630 Euro zur Verfügung. Damit wurden überwiegend Stutenleistungsprüfungen gefördert. 2.400 Euro wurden zur Förderung von Turnieren an den Pferdesportverband überwiesen. Für den tierzüchterischen Leistungsvergleich wurden 10.500 Euro verwendet.
Heike Fischer wies darauf hin, dass dem Verband durch die Gebührenerhöhung der FN jährlich 13.400 Euro verloren gehen. Dass der Verbandshaushalt dennoch und das ohne Gebührenerhöhung im Land, ausgeglichen werden konnte, ist dem sparsamen Einsatz der Mittel zu verdanken und gebührt große Anerkennung.
Die Prokuristin schloss mit den Worten: "Bei allen Beschlüssen, die hier am heutigen Tag gefasst werden, sollten wir bedenken, dass wir uns nicht Steine in den Weg legen, den wir gemeinsam gebaut haben. Auf dem Wappen der Familie von Bothmer im Schloss Bothmer in Klütz steht: <Was immer Du tust, das tue mit Bedacht und bedenke stets das Ende]. In den letzten Jahren sind wir damit gut und vorwärts gefahren.
Den Bericht der Kassenprüfer trug Bernhard Nitzlader vor. Er bescheinigte den Mitarbeitern der Geschäftsstelle einen sorgfältigen Einsatz der Mittel und sprach von einem lückenlosen Belegwesen. Der beantragten Entlastung wurde seitens der Delegierten entsprochen.

Diskussion und Beschlüsse
In seinem Diskussionsbeitrag hob Dr. Till Backhaus die Bedeutung der Pferde für MV hervor und versprach, "Zucht und Sport auch weiterhin nach besten Kräften zu unterstützen". In der Diskussion um die Besetzung des Landstallmeisterpostens, die nach seiner Meinung unnötig war, "sollte der Ball flach gehalten werden". Wesentlichen Raum in seinem Beitrag nahm das Landgestüt ein, das "sich noch mehr als bisher betriebswirtschaftlich ausrichten muss", so Backhaus. Er hob die Bedeutung des Gestüts in seiner Funktion "als Imageträger mit Leitbildfunktion" hervor. Auch zu züchterischen Fragen brachte der Minister seine Meinung zum Ausdruck und mahnte an, Mecklenburger Stutenlinien nicht zu vernachlässigen. "Das Landgestüt wird die Junghengstaufzucht mit mecklenburgisch gebrannten Fohlen aus dem Land weiter betreiben", versprach er und sagte auf Anfrage eines Delegierten, dass geprüft wird, die besten Hengste aus der eigenen Aufzucht zur Werbung für die Rasse zukünftig auch auf der Hauptkörung vorzustellen.
Die Grüße der Pferdesportler überbrachte Geschäftsführer Hans-Joachim Begall, der auf neue Prüfungsformen in der LPO 2008 hinwies, die besonders für Züchter interessant sind. Er ging auch darauf ein, dass beide Verbände nun Herausgeber der Verbandszeitschrift sind woraus eine höhere Verantwortung für das Objekt resultiert.
Dr. Siegfried Hoffmann vertrat in seinem Beitrag gleich zwei Positionen, die der Behörde und des Landgestüts. Er gab zu, die Öffnung des Körplatzes Redefin zunächst kritisch gesehen zu haben. "Ich habe meine Meinung dazu jedoch geändert und weiß, dass die Wirtschaftlichkeit zählt", so Hoffmann. In seiner neuen Tätigkeit als Landstallmeister versprach er weiterhin intensiv mit dem Zuchtverband und den Züchtern zusammen zu arbeiten. Sein Ziel ist es, das Landgestüt als Kompetenzzentrum auf allen Ebenen auszubauen und in Sachen Sporteinsatz der Hengste das Machbare umzusetzen.
Die vorbereiteten Beschlüsse zu Satzungsänderungen, die mit der Änderung von EU-Bestimmungen und des Tierzuchtgesetzes in Verbindung stehen, wurden praktisch "durchgewunken". Sie zielen darauf ab, dass der Verband (wie inzwischen viele andere Verbände auch) zukünftig sein Tätigkeitsfeld auf das gesamte Gebiet der Europäischen Union und der Vertragsstaaten ausdehnen kann. Außerdem wurde der Zuchtbuchausschuss, dem Dieter Quaas als Vorsitzender und Armin Spierling, Gisbert Koch, Friedhelm Mencke sowie Uwe Witt angehörten, auf Vorschlag des Vorstandes aufgelöst. Mit einem Blumenstrauß danke das Präsidium dem Gremium für seine bisherige Arbeit. In den Vorstand aufgenommen wurde die neue Vorsitzende der IG Lewitzer, Brigitte Albrecht. Ferner mit beratender Stimme der neue Landstallmeister Dr. Siegfried Hoffmann.
Es lag auch ein Antrag vom Pferdezuchtverein "Tollensetal" vor, unterstützt vom Pferdezuchtverein Voigtsdorf/ Griebenow, der zum Inhalt hatte, den Präsidenten wegen seiner neuen beruflichen Tätigkeit abzuberufen. Eine stichhaltige Begründung, die ein Fehlverhalten erkennen ließe, konnte nicht gegeben werden. Es gab vielmehr Vermutungen, was evtl. eintreten könne. Zahlreiche Diskussionsredner traten dem Antrag entschlossen entgegen, und brachten noch deutlich zum Ausdruck, dass es mit Aufnahme der ehrenamtlichen Tätigkeit durch Jörg Weinhold so etwas wie einen Motivationsschub im Verband gab. Vor allem die deutlich sportorientierten Züchter sehen darin einen großen Gewinn. Mehr als Dreiviertel der Delegierten sprachen Jörg Weinhold weiter das Vertrauen aus und lehnten den Antrag ab.
Mit einem optimistischen Ausblick beendete der Präsident die Tagung.

Warenkorb

Sie haben 0 Artikel in Ihrem Warenkorb

Warenkorbwert: 0,00€