FN weist für Mecklenburg-Vorpommern steigende Turnierdaten aus

Erschienen am 08.02.2014
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Mit Spannung werden in jedem Jahr die statistischen Daten auf dem Gebiet des Turniersports erwartet, die die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) erhebt. Seit einigen Jahren beunruhigt der bundesweite Trend. War die Zahl der Turniere im Jahr 2012 noch leicht gestiegen, ging sie im vergangenen Jahr erkennbar zurück. 3.492 Veranstaltungen (2012: 3.609) wurden 2013 bundesweit ausgerichtet, das sind 3,42 Prozent weniger als im Vorjahr.

"Den Rückgang nur auf das Hochwasser im Frühjahr und dessen Folgen zurückzuführen, wäre aber zu kurz gesprungen", sagt Friedrich Otto-Erley, Leiter der Abteilung Turniersport der FN. "Wir werden uns wohl alle darauf einstellen müssen, dass es in Zukunft weniger Turniere geben wird. Das hat einerseits finanzielle Gründe. Andererseits wird es zum Beispiel wegen knapper werdender Freizeit immer schwieriger, ehrenamtliche Helfer zu finden", so Otto-Erley.

Zur positiven Entwicklung der Turnierstatistik in Mecklenburg-Vorpommern haben auch die DKB-Pferdewochen Rostock auf der Anlage von Holger Wulschner in Groß Viegeln beigetragen. Foto: Jutta Wego

Wohltuend sind dagegen die Zahlen von Mecklenburg-Vorpommern (MV), wo es als einzigem Bundesland hohe Zuwachsraten gibt. So hat die Zahl der Turniere von 103 im Jahre 2012 um sieben auf 110 zugenommen, was einem Zuwachs von 6,8 Prozent entspricht. Die stärksten Rückgänge hat Sachsen-Anhalt (-14,78%), Sachsen (-11,97%), Hamburg (-11,90%) und Bayern (-7,34% zu verzeichnen. Auch in Hessen (-7,09%) und Schleswig-Holstein (-6,61%) fanden 2013 deutlich weniger Turniere statt als im Vorjahr.

Auch was die Zahl der durchgeführten Prüfungen betrifft, hat MV von 1.680 (2012) zu 1.867 (2013) die höchste Zuwachsrate (11,13%). Den stärksten Rückgang musste hier Hamburg (-19,80%) und Sachsen-Anhalt (-12,71%) verkraften. Auch was die Steigerung der Starts betrifft liegt Mecklenburg-Vorpommern im Spitzenfeld (2. Platz). 34.264 (2012 zu 36.654 (2013) bedeuten eine Steigerung um 6,98 Prozent. Auf diesem Gebiet liegt das Rheinland mit einer Steigerung um 9,89 Prozent an der Spitze und Hamburg ist das Schlusslicht mit einer Minusrate von 19,04 Prozent.

Interessant ist auch die Auswertung des Anteils an Platzierungen zu den Gesamtstarts. Der Platzierungsanteil liegt in MV 2013 bei 36,62 Prozent. Das bedeutet Rang 11 unter allen Bundesländern, wobei die Abstände nur ganz gering sind. Im Bundesdurchschnitt liegt dieser Anteil bei 36,79 Prozent. Der etwas niedrigere Wert in MV hängt auch damit zusammen, weil etliche Veranstalter noch nicht erkannt haben, dass die Anwendung die die LPO bietet, nämlich 33 Prozent der Starter zu platzieren, nicht bedeuten muss, dass damit auch das auszuzahlende Preisgeld höher wird. Die Ausschreibung kann bekanntlich lauten: "Es werden 33% der gem. LPO platzierungswürdigen Starter platziert, Preisgeld erhalten 25% der Starter". Hier gibt es in MV noch eine kleine Reserve zu Gunsten der Reiter, die andere Bundesländer längst erschlossen haben.

Von der Gesamtgeldpreissumme die 2013 in MV in den Ausschreibungen stand (919.995 Euro) wurden 830.938 Euro ausgezahlt. Das sind 90,32 Prozent. Der bundesweite Anteil liegt bei 89,06 Prozent. Den geringsten Anteil mit 77,39 Prozent hatte Thüringen, den höchsten mit 94,83 Prozent Bremen. 31.738.035 Euro waren 2013 auf deutschen Turnieren ausgeschrieben. Ausgezahlt wurden 28.265.085 Euro.

Auffallend wenig Reiterinnen und Reiter in MV haben von der seit 2013 bestehenden kostenfreien Möglichkeit einer Schnupperlizenz zum Reiten in E-Prüfungen (nach LPO) Gebrauch gemacht. Mit 103 solcher Lizenzen liegt MV nur an 14. Stelle unter den 17 Landesverbänden. 7.359 dieser Lizenzen wurden insgesamt beantragt, von denen nach Aussage der FN ein hoher Anteil im Nachgang eine ordentliche Lizenz angestrebt hat. An der Spitze liegt das Rheinland mit 1.218 Schnupperlizenzen.

Eine erfreuliche Entwicklung aus FN-Sicht nahm 2013 die Neueintragung von Pferden. 27.623 Neueintragungen, inklusive Pferde mit ausländischen Papieren, bedeutet gegenüber 2012 (23.041) ein Anstieg um 7,72 Prozent. "Ein neuer Rekord, der auf absehbare Zeit sicherlich aufgrund der seit 2009 dramatisch sinkenden Bedeckungszahlen in der deutschen Pferdezucht so bald kaum wieder erreicht werden wird", befürchtet Otto-Erley. Entsprechend der Neueintragungen stieg auch die Zahl der Fortschreibungen auf fast 142.000 (plus 3,56%) an. Mecklenburger Pferde machen zwar nur 2,34 Prozent zu den insgesamt 23.094 neueingetragenen deutschen Pferden aus. Mit 540 Eintragungen 2013 stieg diese Zahl gegenüber 2012 (436) aber immerhin um 23,85 Prozent. Die höchste Zahl an Neueintragungen hatten naturgemäß (da die höchste Zahl an Zuchtstuten) die Hannoveraner mit 5.404 Pferden, die damit um 117 Pferde zulegten (plus 2,21%). Der einzige Verband in dem diese Zahl um 97 Pferde fiel, ist Holstein mit 3.016 Neueintragungen (-3,12%).  (FW)

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