25 Jahre Reiterhof mit Reitturnier in Passin
Erschienen am 14.04.2016
Der Turnierplatz in Passin ist wieder Austragungsort von Reitturnieren. Das nächste findet am 24./25. April statt. Foto: Jutta Wego
(Passin) Der Reitsport in Paasin hatte schon zu DDR-Zeiten einen sehr guten Ruf und wurde seitens des damaligen Landwirtschaftsbetriebes unter Leitung von Jochen Höhnerbach gefördert. 1991 kaufte das Berliner Ehepaar Renate und Herbert Herzog zusammen mit einem Partner das Areal, entwickelte es zu einem modernen Reitsportzentrum mit einer 20 x 80 Meter großen Reithalle und holte damals den besten Springreiter Ostdeutschlands, Holger Wulschner, nach Passin. Seit dem sind 25 Jahre vergangen, ein Grund zum Feiern.
Renate Herzog (hier bei einer Ehrung anlässlich des Turniers 2015) freut sich, dass die neuen Besitzer Birte & Björn Wilhelms die Tradition des Reitsports in Passin fortsetzen. Foto: Jutta Wego
Das tut der ebenfalls 1991 gegründete Reitclub Passin, dem der Bützower Hans-Joachim Begall vorsteht (zugleich Geschäftsführer im Landesverband Mecklenburg-Vorpommern für Reiten, Fahren und Voltigieren) am 24. und 25. April mit einem Reitturnier. Reitturniere gab es ebenfalls schon vor 1990 auf hohem Niveau und wurden von den neuen Eignern weiterentwickelt. Von 2004 bis 2010 fanden in Passin große nationale Jugendturniere statt, das "Junior-Ostsee-Championat" mit Jugend-Derby.
Nachdem Herbert Herzog verstarb, wurde es zunächst etwas ruhig um die Passiner Reitturniere. Inzwischen ist das Turnierfieber wieder erwacht, auch dank des neuen Reiterhofeigentümers. Nach einem sogenannten Reitertag gab es 2015 wieder das erste Tagesturnier das in diesem Jahr vom 24. bis 25. April auf zwei Tage erweitert wird. Das Hauptspringen der mittelschweren Klasse steht am Sonntag unter dem Zeichen "In Memoriam Herbert Herzog". Seine Ehefrau Renate Herzog, die viele Jahre Vizepräsidentin im Landesverband war, der besonders an der Förderung der Jugend gelegen war, ist, wie zu Beginn der 1990er Jahre, wieder der Motor in der Turnierorganisation.
Die Förderung der Reiterjugend lag Renate Herzog stets besonders am Herzen. Aus diesen Reitern (hier 2010 auf dem Passiner Derbyplatz) sind inzwischen Leistungsklasse 1 Reiter und Medaillengewinner bei Europameisterschaften geworden. Foto: Jutta Wego
110 Reiter haben für die elf ausgeschriebenen Prüfungen und Wettbewerbe knapp 400 Meldungen abgegeben. Unter ihnen auch der 27-jährige Benjamin Wulschner, der in Passin aufgewachsen ist, seit Mitte März, nach Jahren als Berufsreiter in Baden Württemberg, mit 27 Pferden wieder nach Mecklenburg auf die Anlage seines Vater Holger in Groß Viegeln zurückgekehrt ist und sich sofort an die Spitze der Springreiter in MV katapultiert hat.
"Wir haben die Startmöglichkeiten etwas begrenzt, um auch dem Reiterhofjubiläum genügend Raum zu geben", sagt Vereinsvorsitzender Hans-Joachim Begall. Renate Herzog ergänzt: "Ich freue mich besonders darüber, dass alle wieder dabei sind, die auch schon bis 2010 zur Organisations- und Helfercrew gehörten. Ich denke wir können ein schönes Turnier erwarten." Beim Kauf 1991 auch an Tochter Cornelia gedacht, die sich in der Folge in Passin dem Dressursport widmete, sind es jetzt ihre drei Enkel, ebenfalls reitsportlich interessieret, für die sich Renate Herzog wieder ins Zeug legt.
Herbert (†) und Renate Herzog (Berlin) haben das Areal der Reitanlage in Passin 1991 auch für Tochter Cornelia (l.) gekauft und zum modernen Reitsportzentrum entwickelt.
Foto: Jutta Wego
Das Turnier beginnt am Samstag (23. April) um 9.30 Uhr mit Prüfungen für junge Springpferde. Daran schließen sich Prüfungen der Klasse A an. Am Nachmittag steigt der Reiternachwuchs des Landkreises Rostock in den Sattel. Am Sonntag holen die Senioren (Ü 40) ab 10 Uhr ihre Pferde aus dem Stall. Danach geht es in jeweils zwei Abteilungen in zwei Prüfungen der leichten Klasse über die Parcours. Um 14.45 Uhr starten rund 50 Teilnehmer im "Großen Preis" der Familie Herzog.
Die Reitclub-Mitglieder werkeln, streichen und putzen gegenwärtig noch die Reitanlage und den Außenplatz, damit pünktlich zum 24. April alles auf Vordermann ist und Reiter wie Besucher gute Bedingungen vorfinden. Der Eintritt für die Besucher ist übrigens frei. Die Versorgung Aller ist natürlich auch abgesichert. (Franz Wego)