Wolfgang Meier lebt nicht mehr

Erschienen am 16.03.2025

Mit Wolfgang Meier ist ein weiterer ehemaliger DDR-Meister von uns gegangen. Der am 9. Juli 1944 in Erfurt geborene Sohn eines Familienbetriebes hatte mit dem 1960 auf Gut Gustävel bei Schwerin geborene Trakehnerfuchs Almwind (von Almanach) seine größten Erfolge.

Seine Teilnahme an den DDR-Meisterschaften bei den Herren begann 1970 in Jüterbog-Hauschteckslust mit einem vierten Platz in der Allgemeinen Klasse (ohne Mitglieder der Sportclubs) der Dressur. Im folgenden Jahr kam das Paar in Jüterbog auf den bronzenen Rang. 1972 konnte er in Jüterbog die Meisterschärpe in der Allgemeinen Klasse entgegennehmen. Ein Jahr später gab es noch einmal Silber in Trinwillershagen. Dann wurde Almwind an Ingrid Vetters verkauft.

Wolfgang Meier, der in Apolda aufwuchs, sollte einmal in die Fußstapfen der Eltern treten. Er lernte Feilenhauer und 1972 legte seine Meisterprüfung ab. Da er mit zehn Jahren zum Pferdesport kam, gab es auch andere Wünsche. Zunächst ritt er Springen (1958-64), danach Vielseitigkeit bis Klasse S und ab 1968 wechselte er endgültig ins Dressurlager. Bei der ersten Zentralen Kinder- und Jugendspartakiade im Pferdesport, zugleich Juniorenmeisterschaft des Jahres, auf dem Turniergelände der Landwirtschaftsausstellung in Markkleeberg holte er seine erste Medaille auf Harpagon.

Nach dem Gewinn des DDR-Meistertitels 1972 ging Wolfgang Meier als Trainer nach Blankenhain. Dort brachte er elf DDR-Meister in der Vielseitigkeit heraus. 1983 folgte er dem Ruf nach Berlin zum Deutschen Pferdesportverband (DPV), wo er zuvor bereits zum Arbeitskreis Military gehörte und später Vorsitzender des Arbeitskreises Springreiten wurde. Nebenbei studierte er an einer Außenstelle der DHfK noch Sport. 1986 schloss er die Prüfung zum Pferdewirtschaftsmeister ab.

Zum Ende des DPV gab für ihn nicht nur sonnige Seiten. Am 13. Dezember 1989 überbrachte Dr. Joachim Markgraf (Vorsitzender des BFA Dresden) dem Büro des Präsidiums einen offenen Brief einer Gruppe von Pferdesportlern, der Vorwürfe von „Amtsmissbrauch und Korruption“ gegenüber dem Generalsekretär und dem Vorsitzenden des Arbeitskreises Springreiten, Wolfgang Meier, erhob. Einen Monat später wurde der Thüringer beurlaubt.

In dem neugegründeten Landesverbandes Thüringen genoss Wolli, wie er von einigen gerufen wurde, um nicht mit den Parcourschef Wolfgang Meyer (mit y) verwechselt zu werden, aber weiter hin das Vertrauen der Pferdesportler. Unter dem Vorsitzenden Volker Schiele (Erfurt) wurde er zunächst Sportwart, dann Geschäftsführer der Landeskommission (LK) und übernahm dieses Amt auch 2000 beim Landesverband. Nach seinem Renteneintritt wählten die Thüringer ihn dann für einige Jahre zum Vorsitzenden der LK. Zudem war er als Richter auf Turnieren und Prüfer von Trainern unterwegs.

Am 27. Februar 2025 verstarb nun Wolfgang Meier im Alter von 80 Jahren in seiner Wohnung in Mühlberg. Die Trauerfeier findet am 20. März um 14.30 Uhr auf dem Hauptfriedhof -Halle 2 in Erfurt statt. Die Urnenbeisetzung wird im kleinen Kreis zu einem späteren Zeitpunkt in seinem Heimatort in Apolda stattfinden.

Hans-Joachim Begall

 

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