Zum 80. von Eckhard Beyer
Erschienen am 11.05.2018
Der Ort Schwinkendorf wird seit vielen Jahrzehnten mit Pferden in Verbindung gebracht. Diesen Ruf hat zum großen Teil Eckhard Beyer mitgeprägt. Am 20. Mai feiert er seinen 80. Geburtstag. In der sächsischen Stadt Chemnitz Kontakt zu Pferden bekommen, widmete er sich im Studium dem "Modernen Fünfkampf." 1964 wurde der diplomierte Landwirt Vorsitzender der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) in Schwinkendorf, die er zu einem Betrieb mit hohen Erträgen im Ackerbau und der Tierzucht entwickelte. Hier baute er zusammen mit dem unvergessenen Albert Gaiser auch die Pferdezucht aus, mit zeitweise bis zu 30 Zuchtstuten. Die LPG erreichte als "Betrieb mit anerkannter Pferdezucht" höchstes züchterisches Niveau. Eines der bedeutendsten Zuchtprodukte der LPG war der 1972 geborene, später durch sein züchterisches Wirken berühmt gewordene Zuchthengst Intendant (vom Trakehner Ingo II). Dessen 1957 geborene Mutter Firinchen (v. Firin) war in den 1960er Jahren auch ein erfolgreiches Springpferd.
Eckhard Beyer. Foto: Jutta Wego
Die Förderung junger Sportler war sein erklärtes Ziel. Helmut Santowski und Bernd Gaiser, später auch seine Kinder Kerstin und Ronald, gehörten damals zu den erfolgreichen Schwinkendorfer Nachwuchsreitern. Zeitgleich wurde der Fahrsport ausgebaut, der in Albert Gaiser seinen höchsten Repräsentanten hatte und im Jahre 1989 noch für die Weltmeisterschaft in Schweden nominiert war. Das "Zentrale Reit- und Fahrturnier der Landsportler der DDR" 1981 gehörte zu den Höhepunkten der vielen Schwinkendorfer Turnieraktivitäten. Dazu wurde die Reitanlage weiterentwickelt, die damals zu den schönsten weit und breit zählte und nach der Wende unter Führung von Eckhard Beyer auch Landesmeisterschaften erlebte.
Trotz beruflicher Belastung widmete sich Eckhard Beyer auch selbst dem Dressursport. Die Semper-Tochter Seferra, die 1980 in Schwinkendorf auch Mutter des Zuchthengstes Janos (v. Jerome II) wurde, war sein erfolgreichstes Pferd, das er bis Klasse S ausbildete. Sein Sohn Ronald, den er ebenfalls zum Dressurreiter ausgebildet hat, wurde mit ihr 1988 DDR-Juniorenmeister und 1989 Vizemeister.
Die politische Wende erfasste 1990 auch das Leben von Eckhard Beyer. Nach Auflösung der LPG wechselte er beruflich bis zur Pensionierung in den Getreidehandel. Er brachte in den ersten Nachwendejahren noch seinen Einfluss ein, damit der Schwinkendorfer Pferdebestand privatisiert werden konnte. Bernd Gaiser wurde Nachfolger der LPG Pferde, für ein paar Jahre bis zu dessen Tod noch mit Vater Albert an der Seite, für den sich auch Eckard Beyer stark machte. Heute befinden sich Schwinkendorfer Pferde in dritter Generation in der Hand von Bernd Gaisers Tochter, der Pharmazeutin Indira Wallner, die die Pferdezucht nebenberuflich betreibt und vor allem den Dressursport mit Bewegungspferden weiter fördert.
Eckhard Beyer hat sich auf sportlichem Gebiet nach 1990 längere Zeit vor allem am "Alten Landsitz" in Sommerstorf weiterhin der Ausbildung von Pferden und Reitern gewidmet. Von 1995 bis Februar 2003 war er auch Mitglied im Präsidium des Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern für Reiten, Fahren und Voltigieren. Er bekleidete zunächst die Position des Schatzmeisters und war zuletzt Vizepräsident. Wir wünschen dem 80-Jährigen, der immer noch mit großem Interesse die Geschehnisse in Sport und Zucht verfolgt, weiterhin Gesundheit und Freude am Leben. (Franz Wego)