Ponykörung Redefin: Der Kleinste wurde zum Sieger gekürt
Erschienen am 09.12.2022
20 Hengste der Ponys, Kleinpferde und Spezialrassen, von 24 angemeldeten, wurden der Körkommission, die aus Verbandsgeschäftsführerin Karoline Gehring (Rostock), Jörg Kotenbeutel (Berlin) und Armin Spierling (Gristow) bestand, am 8. November im Landgestüt Redefin zur Bewertung vorgestellt.

Das Züchterehepaar Rainer & Susanne Kohl mit ihrem Körsieger Irish Red Chili von den Alleegärten. © Jutta Wego

Der Körsieger, Mini-Shetlandpony Irish Red Chili von den Alleegärten, in Aktion. © Jutta Wego
Redefin. Das Körlot bestand aus je einem Mini-Shetlandpony, Lewitzer, Haflinger und Rheinisch Deutschem Kaltblüter. Ferner aus je zwei Fjordpferden und Welsh Ponys, sowie 12 Deutschen Reitponys. 10 der 20 ausgestellten Hengste wurden gekört. Die 12 Deutschen Reitponys kamen dabei mit 3 gekörten Vertretern relativ schlecht weg. „Die Messlatte hängt sehr hoch, was aber richtig ist“, sagte Albrecht Keunecke aus Barth, der Züchter eines Hengstes war, der nicht gekört wurde.
Die Kommission erlebte gleich beim ersten Hengst, dem 86 cm großen Mini-Shetlandpony Irish Red Chili von den Alleegärten ein „Aha-Erlebnis“. Der Fuchsschecke präsentierte sich in bester rassetypischer Körperproportion und ließ kaum Wünsche offen. Sein sehr aktives Hinterbein, der ergiebige Schritt und sein waches großes Auge, das auch durch den Stirnbehang gut zu erkennen war, machten ihn zu einem echten Hingucker.

Der Reservesieger, Welsh-G Hengst Riehenhof’s Lando, auf der Ehrenrunde. © Jutta Wego

Der Welsh-B Hengst Riehenhofs Lando sprang sehr gut. © Jutta Wego
Er wurde prämiert und am Ende der Schau, als drei Prämienhengste auf dem Endring gegeneinander konkurrierten, stellte die Kommission ihn als Sieger der Ponykörung 2022 heraus. Die Züchter und Besitzer Rainer & Susanne Kohl aus Brüel, vor Jahren von der Haflingerzucht auf die kleinen Ponys umgeschwenkt, konnten ihre Freude nicht verbergen. Sie haben den 2,5-jährigen Hengst mit Elmhorst Irish Coffe aus ihrer Staatsprämienstute Aislinn of dream fields (v. Morjoy Nickel) gezogen. Von Elmhorst Irish Coffe stammt auch ihre Stute Chiara von den Alleegärten ab, die im September Rassesiegerin bei der Landeselitestutenschau in Mühlengeez wurde.
Prämiert wurde auch der Welsh B-Hengst Riehenhofs Lando, den Theo & Andrea Grafe in Emstek (Niedersachsen) mit Woldberg’s Leonardi aus der Ella von Timing gezogen haben. Die Hengststation Kristina & Steffen Müller aus

Der Lewitzer Rhemus als Prämienhengst v.r. mit Vorführer Christian Rausch, Züchterin Anita Stang, Gisbert Koch und Verbandspräsident Jörg Hasselmann. © Jutta Wego

Auch der prämierte Lewitzer Rhemus zeigte sich am Sprung talentiert. © Jutta Wego
Badbergen (Niedersachsen) haben den 131 cm großen Hengst in Cremello Jacke ausgestellt. Mit drei sehr guten Grundgangarten aufwartend, präsentierte er den typischen Welsh-Schmelz und punktete mit seinem Gesamteindruck. Die Kommission stellte ihn als Reservesieger heraus.
Dritter Prämienhengst wurde der einzige Lewitzer Rhemus, den Anita Stang vom Pferdehof Friedrichsmoor mit Rheingold aus der Staatsprämienstute Mileen A (von Munser x Granat) gezogen hat. Der Rappsilber-Schecke mit einem Maß von 145 cm wurde von Josefine Schmidt (Leipzig) ausgestellt. Er konnte die Kommission in allen Bereichen überzeugen, auch am Sprung, und ist ein würdiger Vertreter seiner Rasse.

Gekörter Fjordpferd Hengst Ritsar v. Ralm van den Bosdries. © Jutta Wego
Weiter gekört wurden die beiden Fjordpferde. Der in Dänemark registrierte Jofin Højmark mit einem Stockmaß von 148 cm wurde von Ausstellerin Stefanie Mehling (Schülp/SH) gezogen. Vater ist FinFin, die Mutter Johanne Højmark stammt von Model Skovå ab. Niederländische Züchter hat der Fjordhengst Ritsar. Der Gelbfalbe mit einem Maß von 148cm wurde von Anja & Lukas Vahrmann aus Meppen ausgestellt. Vater ist Ralm van den Bosdries, die Mutter Blitsa stammt von Faun Tor ab.
Der Haflinger Aragon wurde ebenfalls gekört. Hans Hofer aus Lustenau (Österreich) hat den 150 cm großen Hengst mit liz. Almkönig aus der Bionda von Nouvelle gezogen. Ausgestellt wurde er vom Haflingerhof Noack aus Lübbenau. Am Sprung mit viel Vermögen aufwartend, präsentierte sich der noble Hengst mit guter Schulterlage. Hätte vielleicht etwas maskuliner wirken können.

Gekörter Rheinisch Deutscher Kaltbluthengst Leo von Grüneberg von Lord von Teschendorf. © Jutta Wego
Das okay der Kommission erhielt auch der Rheinisch Deutsche Kaltblüter Leo von Grüneberg. Bereits 3,5 Jahre alt wirkte der braune sehr kompakte Hengst größer als es das Maß von 159cm aussagt. Der Hengst aus der Zucht und dem Besitz von Andreas Schmidt (Gransee) ist mit brillanter Leistungsprüfung (Note 9,9) in Redefin angereist. Vater ist Lord von Teschendorf, Mutter die Staatsprämienstute Naomie von Nerlinger.
Drei Deutsche Reitponys haben das „Klassenziel“ erreicht. Dazu gehört der schwarzbraune Sometime B, ein Sohn des Molenhorn’s Springtime aus der Wanda B von Koihuster Wessel. Andree Bleck aus Malpendorf ist Züchter und Aussteller des 147cm großen Hengstes der am Sprung Superklasse war. Das Beste das an diesem Tag gesehen wurde. Dazu kommt seine schöne Typisierung.

Hätte es einen Springsieger gegeben, dann wäre es der Deutsche Reitponyhengst Sometime B aus der Zucht und dem Besitz von Andree Bleck aus Malpendorf geworden.
© Jutta Wego
Große Freude auch beim Gestüt Ganschow, das den Palomino Hengst Napoleon L als Fohlen von seinem Züchter Georg Lemke aus Medow gekauft hat. Er ist 145cm groß, präsentierte sich ebenfalls prächtig am Sprung und wartete mit gutem Schritt auf. Der Vater ist Nancho’s Golden Start. Mutter Kessi stammt von Kentucky ab und hat im fallenden Stamm den Welsh D-Hengst Bimberg Acer.
Als dritter Reitponyhengst wurde der 147cm große Fuchshengst Topas gekört. Armin & Elke Spierling haben ihn auf ihrem Hof in Neuenkirchen/Leist mit Top Carello aus der Donna de Sol (von Top Dubidu x Scampolo) gezogen. Ausgestellt wurde der Hengst von Andree Bleck aus Malpendorf. Auch dieser Hengst ist schon 3,5 Jahre alt. (fw)